Strittig war die Auslegung von Versicherungsbedingungen. Nach den BVB galt, dass die Leistungen nach den BVB (Zusatzversicherung) zu den Leistungen der obligatorischen KVG-Pflegeversicherung hinzukommen sollten. Die Vorinstanz schloss daraus, dass die Zusatzversicherung nur für Personen galt, die gleichzeitig obligatorisch krankenpflegeversichert waren. Das BGer widerspricht dieser Auffassung. Aus den AVB gehe lediglich hervor, dass die Zusatzversicherung nur Leistungen umfasse, die nicht bereits von der obligatorischen Versicherung gedeckt seien.
Nach den BVB galt ferner, dass
«[l]a présente assurance complémentaire permet de couvrir les frais supplémentaires de traitement et de pension en cas de séjour hospitalier, selon la variante assurée » (…) «[s]auf cas d’urgence, l’assuré peut choisir librement un établissement hospitalier public ou privé parmi ceux figurant sur la liste des établissements reconnus par un canton (planification cantonale).»
Dieser Satz durfte von der in Frankreich wohnhaften Versicherungsnehmerin so verstanden werden, dass sie in jedem Spital auch im Kanton Genf privat versichert sei (der Versicherer hatte sich auf den Standpunkt gestellt, dass Leistungen nur versichert seien, wenn die Versicherungsnehmerin entweder in Frankreich taggeldversichert sei oder aber Grenzgängerin sei).