5A_913/2012: Ermächtigung des Verwalters durch die StWEG zur Prozessführung; Zulässigkeit der Urabstimmung offengelassen

Das BGer äussert sich im vor­liegen­den Entscheid zur Vertre­tung der Stock­w­erkeigen­tümerge­mein­schaft durch den Ver­wal­ter (ZGB 712t): Auss­er im sum­marischen Ver­fahren und in Not­fällen bedarf der Ver­wal­ter zur Führung eines Aktiv- oder Pas­sivprozess­es der vorgängi­gen Ermäch­ti­gung durch die Ver­samm­lung der Stock­w­erkeigen­tümer. Zu dieser Ermäch­ti­gung hält das BGer unter Hin­weis auf seine Recht­sprechung und die Lehre Fol­gen­des fest: … weit­er­lesen

WEKO empfiehlt Freizügigkeit für Notare und öffentliche Beurkundungen

Unter dem beste­hen­den kan­tonalen Recht sind Schweiz­er Notare in der Ausübung ihrer Tätigkeit auf das jew­eilige Kan­ton­s­ge­bi­et beschränkt. Sie haben keine Möglichkeit, ihre Fähigkeit­sausweise in anderen Kan­to­nen anerken­nen zu lassen und ihre Tätigkeit in anderen Kan­to­nen auszuüben. Dies führt zu ein­er Inlän­derdiskri­m­inierung gegenüber Notaren aus der EU, welche gestützt auf das Freizügigkeitsabkom­men Schweiz-EU und das … weit­er­lesen

4A_283/2013 : Wirksamkeit der Kündigung der Miete betr. Nebensache; Bedeutung von OR 253a I und der Parteiinteressen

Ein­heitliche Mietver­hält­nisse betr­e­f­fen eine Haupt- und eine Neben­sache, die das gle­iche rechtliche Schick­sal teilen. Eine Kündi­gung der Neben­sache allein ist daher nicht zuläs­sig. Im vor­liegen­den Fall war fraglich, ob die Miete eines Restau­rants die Haupt- und jene eines Büro­raums die Neben­sache war, oder ob bei­de Mietver­hält­nisse je eigen­ständig waren; es ging dabei um die Gültigkeit … weit­er­lesen

5A_66/2013: Auslegung ungemessener Dienstbarkeiten; Berücksichtigung öffentlich-rechtlicher Vorschriften; hier Anspruch auf ein Strassenbankett (amtl. Publ.)

Im vor­liegen­den Ver­fahren war strit­tig, ob den aus einem Fuss- und Fahrwe­grecht Berechtigten (Beschw­erde­führern) neben der unange­focht­e­nen Fahrbahn­bre­ite von 2.30 m ein Anspruch auf einen freizuhal­tenden Rand­streifen, ein sog. Strassen­ban­kett, zuste­ht. Das Bezirks­gericht hat­te fest­ge­hal­ten, die Parteien hät­ten ein Recht auf ein Strassen­ban­kett vere­in­baren müssen, hät­ten sie zusät­zlich zur gewährten Weg­bre­ite ein solch­es ein­richt­en wollen. … weit­er­lesen

5A_884/2012: übermässige Immissionen aus dem Betrieb eines Fussballfelds

Der vor­liegende Fall betraf eine Klage eines Ehep­aars gegen ein Gemein­we­sen auf­grund von Lär­mim­mis­sio­nen aus einem Fuss­ballfeld. Das Ehep­aar ver­langte dabei, die Ein­rich­tung und der Betrieb des Rasen­felds seien so gestal­ten, dass “sich die Gefahr aus über den 5 m hohen Drahtza­un auf das Grund­stück der Kläger geschla­ge­nen Fuss­bällen erhe­blich ver­min­dert”; und zwar seien die … weit­er­lesen

5A_194/2013: Rechtsbehelfe gegen die Löschung einer Vormerkung im Grundbuch

Das BGer bestätigt im vor­liegen­den Fall, dass von Amts wegen gelöschte Vormerkun­gen nur auf dem Weg der Grund­buch­berich­ti­gungsklage wieder­hergestellt wer­den kön­nen: 3.1. Löscht das Grund­buchamt eine Vormerkung von Amtes wegen, kann einzig mit Grund­buch­berich­ti­gungsklage (Art. 975 ZGB) die Löschung als ungerecht­fer­tigt ange­focht­en und die Wiedere­in­tra­gung der Vormerkung erwirkt wer­den (BGE 127 III 195 E. 2a S. 197). … weit­er­lesen

5A_372/2012: Anforderungen an den guten Glauben bei Verdachtsmomenten in risikobehafteter Branche (Kunsthandel; gestohlener Malewitsch) (amtl. Publ.)

Wern­er Merzbach­er, ein bedeu­ten­der Samm­ler mod­ern­er Kun­st, hat­te 1989 über eine Gen­fer Galerie für rund USD 1 Mil­lion das Bild “Diener mit Samowar” von Male­witsch über Kom­mis­sion von einem unbekan­nten Verkäufer erwor­ben. Vor dem Kauf tätigte er diverse Abklärun­gen, u.a. über eine Exper­tin und über Inter­pol. Male­witsch, Foot­man with Samowar Später klagte A. am BGZweit­er­lesen

5A_246/2012: Verwaltungs- und Benutzungsreglement der Stockwerkeigentümergemeinschaft kein Rechtsöffungstitel (amtl. Publ.)

Das BGer hat­te im vor­liegen­den Urteil erst­mals zu beurteilen, ob eine von der Stock­w­erkeigen­tümerge­mein­schaft genehmigte Kostenabrech­nung eine Schul­dan­erken­nung i.S.v. SchKG 82 I (pro­vi­sorischen Recht­söff­nungsti­tel) darstellt. Es verneint diese Frage, ent­ge­gen kan­tonaler Recht­sprechung in diese Rich­tung. Das BGer hat in BGE 136 III 627 fest­ge­hal­ten, dass eine […] Schul­dan­erken­nung im Sinn von Art. 82 Abs. 1 SchKG … weit­er­lesen

4A_609/2012: Umgehung von Schutzbestimmungen durch Ketten-Mietverträge; Beweislast (amtl. Publ.)

Das BGer hat­te sich im vor­liegen­den Fall zu Ket­ten-Mietverträ­­gen zu äussern, d.h. zu ein­er Rei­he jew­eils befris­teter Mietverträge zwis­chen densel­ben Parteien über das­selbe Mieto­b­jekt. Das ist zwar zuläs­sig, aber nur unter dem Vor­be­halt des Rechtsmiss­brauchsver­bots, das dies­bezüglich vor allem im Arbeit­srecht konkretisiert wor­den ist (im Urteil find­en sich diverse Hin­weise zur entsprechen­den Lehre und Recht­sprechung).  … weit­er­lesen

5A_80/2013: keine Verwaltung von Grundstücken im Eigentum eines Drittansprechers

Das BGer bestätigt, dass die Ver­wal­tung eines nach VZG 10 gepfän­de­ten Grund­stücks, das im Eigen­tum ein­er Drit­tansprecherin ste­ht, durch das Betrei­bungsamt nicht in Betra­cht kommt; eine solche Mass­nahme erschiene vor Abschluss des Wider­spruchsver­fahrens als unver­hält­nis­mäs­sig.   Daran ändert die For­mulierung von 16 I VZG (“Das Betrei­bungsamt sorgt von Amtes wegen, solange die Pfän­dung beste­ht, für … weit­er­lesen