5C.15/2007: Versicherungsvertrag, Auslegung

Ein Ver­sicherungsver­trag (Taggeld­ver­sicherung) enthielt in den AVB fol­gende Klausel:

, la durée d’al­lo­ca­tion des presta­tions est de 1800 jours au max­i­mum par cas d’as­sur­ance, sous déduc­tion du délai d’at­tente convenu. (…)

Im Gegen­satz zur Vorin­stanz sah es das BGer als nicht möglich an, dieser Klausel einen objek­tiv gülti­gen Sinn zu ent­nehmen; im Gegen­teil könne die Klausel ein­er­seits bedeuten, dass von der Bezugs­dauer von 1800 Tagen eine Warte­frist abzuziehen sei, und ander­er­seits, dass die Bezugs­dauer erst nach ein­er Warte­frist beginne, dann aber volle 1800 Tage dauere.

Nach der Regel “in dubio con­tra stip­u­la­torem” — anwend­bar auch auf Ver­sicherungsverträge unter Gel­tung des VVG — legte das BGer die Klausel zugun­sten des Ver­sicherungsnehmers in let­zterem Sinne aus.