Mit Medienmitteilung vom 3. Februar 2012 hat die WEKO die Eröffnung einer Untersuchung gegen die beiden Schweizer Grossbanken Credit Suisse und UBS sowie gegen mehr als zehn ausländische Finanzinstitute sowie weitere Beteiligte bekannt gegeben. Die Untersuchung wurde durch eine Selbstanzeige beim Sekretariat der WEKO ausgelöst.
Der Selbstanzeige zufolge sollen sich mehrere Derivatehändler der untersuchten Finanzinstitute an einer Abrede über die Referenzzinssätze LIBOR und TIBOR sowie die Handelsbedingungen von Derivaten beteiligt haben, mit dem Ziel, beim Handel mit solchen Finanzinstrumenten Gewinne zu erzielen. Konkret sollen sich die Derivatehändler über die Eingaben der verschiedenen Banken, auf deren Basis die Referenzzinssätze tagesaktuell für mehrere Währungen berechnet werden, abgesprochen und so möglicherweise eine Verfälschung der Referenzzinssätze zu ihren Gunsten erwirkt haben. Ferner sollen Derivate mittels Absprache über die Differenz zwischen den Ankaufs- und Verkaufskursen (sog. Spreads) zu marktunüblichen Konditionen an Kunden verkauft worden sein.
Neben Credit Suisse und UBS sind auch zahlreiche weitere Grossbanken von der Untersuchung betroffen, darunter etwa die Deutsche Bank, HSBC, JP Morgan Chase, Citigroup oder Société Générale. Die Untersuchung des Sekretariates der WEKO soll auch klären, inwiefern sich die möglichen Absprachen auf den Wettbewerb in der Schweiz ausgewirkt haben.
Weitere Informationen: Medienmitteilung vom 3. Februar 2012 (PDF).