2C_620/2012: Ursprünglich VSt-belastete Einkünfte unterliegen der Nachsteuer zum Bruttobetrag

Im Entscheid war die Frage zu beant­worten, ob im Nach­s­teuerver­fahren bei ursprünglich ver­rech­nungss­teuer­be­lasteten Einkün­ften vom Brut­to- oder Net­to­be­trag auszuge­hen sei.

Der Steuerpflichtige hat­te ver­rech­nungss­teuer­be­lastete Einkün­fte nicht deklar­i­ert, und er ver­lor den Rück­er­stat­tungsanspruch. Im Nach­s­teuerver­fahren ver­langte er, dass lediglich der Net­to­be­trag (d.h. 65%) in die Bemes­sungs­grund­lage einzuschliessen sei.

Während geset­zlich aus­drück­lich vorge­se­hen ist, dass nicht rück­forder­bare aus­ländis­che Quel­len­s­teuern vom steuer­baren Einkom­men abge­zo­gen wer­den kön­nen (DBG 32 I), gibt es keine entsprechende Bes­tim­mung mit Blick auf die nicht zurück­er­stat­tete schweiz­erische Verrechnungssteuer.

Das BGer entsch­ied, dass der Steuerpflichtige, der darauf verzichtet, die Rück­er­stat­tung der Ver­rech­nungss­teuer zu beantra­gen, das Risiko einge­ht, dop­pelt besteuert zu wer­den. Zum einen unter­liegt das Einkom­men der rück­forder­baren Ver­rech­nu­gungss­teuer und zum andern ist in einem allfäl­li­gen Nach­s­teuerver­fahren der Brut­to­be­trag der Besteuerung zugrunde zu leg­en. Eine solche zweifache Besteuerung könne zwar schw­er wiegen, ver­let­ze aber kein­er­lei Bundesrecht.

3.8 En l’e­spèce, l’in­timé a obtenu le revenu cor­re­spon­dant au mon­tant brut des intérêts de la for­tune mobil­ière à la date de l’échéance de ces intérêts, lorsqu’ils ont été portés à son compte par leur débi­teur, soit au 31 décem­bre de chaque année (cf. arrêt 2A.114/2001 du 10 juil­let 2001 con­sid. 3). Au même moment, l’im­pôt anticipé a été perçu et la pré­ten­tion au rem­bourse­ment de cet impôt a pris nais­sance. En out­re, il ne dépendait que de l’in­timé de réclamer en temps utile le rem­bourse­ment de l’im­pôt anticipé. Qu’il y ait renon­cé ne change rien au fait que le débi­teur des intérêts lui devait l’ensem­ble du mon­tant brut et que c’est donc sur ce mon­tant qu’il doit acquit­ter l’im­pôt sur le revenu.