5D_153/2011: Rechtliches Gehör; zu Recht keine Stellungnahme zu einer inhaltslosen “Eingabe” eingeholt (amtl. Publ.)

Erhebt der Schuld­ner Rechtsvorschlag mit der Begrün­dung, er sei nicht zu neuem Ver­mö­gen gekom­men, so legt das Betrei­bungsamt den Rechtsvorschlag dem Richter des Betrei­bung­sortes vor. Dieser hört die Parteien an und entschei­det; gegen den Entscheid ist kein Rechtsmit­tel zuläs­sig (SchKG 265a).

Im Ver­fahren um Bewil­li­gung des Rechtsvorschlags man­gels neuen Ver­mö­gens hat­te der Schuld­ner einge­wandt, sein Anspruch auf rechtlich­es Gehör sei dadurch ver­let­zt wor­den, dass ihm die “déter­mi­na­tions écrites” der Gläu­bigerin nicht zur Stel­lung­nahme zugestellt wor­den waren. Das betr­e­f­fende Doku­ment enthielt jedoch lediglich den Antrag an den Richter, auf Grund­lage der vom Schuld­ner vorgelegten Doku­mente zu entschei­den. Beila­gen dazu wur­den nicht ein­gere­icht. Zu ein­er solchen Eingabe musste, wie das BGer fes­thält, keine Stel­lung­nahme einge­holt werden:

2.2 Il ressort de la déci­sion entre­prise que l’in­timée a déposé des “déter­mi­na­tions écrites […] en date du 13 mai 2011”, lesquelles — comme le recon­naît l’au­torité précé­dente dans ses obser­va­tions — n’ont pas été com­mu­niquées au recourant. En réal­ité, dans le doc­u­ment en ques­tion, l’in­téressée s’est bornée à prier la juge de “vouloir stat­uer sur la base des doc­u­ments pro­duits par la par­tie adverse”; dès lors, non seule­ment aucune pièce n’a été pro­duite à l’ap­pui de cette “écri­t­ure”, mais celle-ci ne saurait en out­re être qual­i­fiée de “déter­mi­na­tion” qui eût appelé une “réplique” éventuelle de l’op­posant. A la lim­ite de la témérité, le moyen doit être rejeté.”

Im Ergeb­nis ist der Richter also berechtigt, Eingaben zu qual­i­fizieren und der Gegen­seite nur dann zur Stel­lung­nahme vorzule­gen, wenn die Eingabe einen gewis­sen Min­des­tin­halt enthält.