4A_83/2018: “Pachmann Rechtsanwälte AG” und “Bachmann Rechtsanwälte AG” nicht verwechselbar

Das Bun­des­gericht hat­te zu entschei­den, ob die jün­gere Fir­ma “Bach­mann Recht­san­wälte AG” gegen die Auss­chliesslichkeit­srechte der älteren Fir­ma “Pach­mann Recht­san­wälte AG” ver­stiess. Bei­de Gesellschaften haben den Zweck, anwaltliche Dien­stleis­tun­gen zu erbrin­gen und haben Sitz in der Stadt Zürich. Eben­falls strit­tig war die Ver­wech­sel­barkeit zwis­chen der älteren Wort­marke “Pach­mann” und dem jün­geren, als Wap­pen­schild dargestell­ten “B” der Beklagten. Das Han­dels­gericht Zürich hat­te die Klage von Pach­mann RA abgewiesen.

Das BGer schützt das (aus­führlich wiedergegebene) Urteil des HGer ZH und weist die Beschw­erde von Pach­mann RA zunächst aus fol­gen­den fir­men­rechtlichen Erwä­gun­gen ab, im Anschluss an all­ge­meine Aus­führun­gen zur Auss­chliesslichkeit von Firmen:

  • Auch ein­er neu gegrün­de­ten Aktienge­sellschaft kann die Auf­nahme eines Fam­i­li­en­na­mens fir­men­rechtlich nicht unter­sagt wer­den; selb­st wenn der gle­iche Name Bestandteil ein­er älteren Fir­ma in der gle­ichen Branche ist. Bei Anwalt­skan­zleien ist die Fir­men­bil­dung nach dem Schema “[Name] Recht­san­wälte AG” üblich, und sie entspricht einem schützenswerten Inter­esse der Anwälte. Diese Erwä­gun­gen dür­fen in die Beurteilung einfliessen.
  • Die Bestandteile “Recht­san­wälte AG” seien kennze­ich­nungss­chwach, so dass sich die Beurteilung der Ver­wech­slungs­ge­fahr auf die Namen konzen­tri­eren müsse; und hier sei davon auszuge­hen, dass das schweiz­erische Pub­likum den Unter­schied im Wor­tan­fang zwis­chen dem sel­te­nen Fam­i­li­en­na­men “Pach­mann” und dem ver­bre­it­eten Namen “Bach­mann” erken­nt.

In marken­rechtlich­er Hin­sicht kam das BGer sodann zum Ergeb­nis, zu beurteilen sei die Ähn­lichkeit des klägerischen Zeichen “Pach­mann” nicht mit dem Zeichen “Bach­mann”, son­dern der Kom­bi­na­tion aus dem Bildze­ichen “B” und dem Zusatz “Bach­mann” und “Recht­san­wälte AG”; und da hier das Bildze­ichen “B” prä­gend sei, sei Ver­wech­slungs­ge­fahr zu verneinen. — Auch in lauterkeit­srechtlich­er Hin­sicht sei Ver­wech­slungs­ge­fahr zu verneinen.