In der privaten Erwerbsausfallversicherung ist für den Beginn der Verjährung der Zeitpunkt massgebend, in dem der Erwerbsausfall objektiv eintritt. Nicht entscheidend ist hingegen, wann der Erwerbsausfall konkret durch den Versicherungsnehmer nachgewiesen wird (E. 1.3.4). Für jeden Rentenanspruch läuft eine separate Verjährungsfrist von zwei Jahren (E. 2.5).
Der Beschwerdeführer (Jahrgang 1955) war seit 1983 selbstständig erwerbstätig. Im Jahr 1992 schloss er mit der Beschwerdegegnerin unter anderem eine Erwerbsausfallversicherung ab. Der Versicherungsvertrag sah vor, dass nach einer Wartefrist von 24 Monaten bis zum Erreichen des AHV-Alters (1. April 2021) eine jährliche Rente von maximal CHF 36’000 ausbezahlt werden würde.
Im August 1997 verunfallte der Beschwerdeführer im Strassenverkehr und war deshalb nicht mehr zu 100 % berufstätig. Mit Entscheid vom 2. Juni 2005 verweigerte jedoch die kantonale IV-Stelle jegliche Rente mit der Begründung, der Beschwerdeführer habe trotz seiner gesundheitlichen Beeinträchtigung keine Erwerbseinbusse erlitten. Nach erfolgter Einsprache bestätigte die IV-Stelle ihren Entscheid am 19. Februar 2007. Das Sozialversicherungsgericht des Kantons Genf hob den Entscheid der IV-Stelle am 13. Mai 2008 teilweise auf und sprach dem Beschwerdeführer für den Zeitraum von März 2001 bis August 2002 eine halbe IV-Rente und ab September 2002 eine ganze Rente zu. Die gegen diesen Entscheid erhobene Beschwerde ans Bundesgericht wurde abgewiesen (BGer. 9C_510/2008 vom 23. März 2009).
Mit Schreiben vom 18. September 2006 informierte die Beschwerdegegnerin den Beschwerdeführer, dass sie ihre bisher erfolgten Zahlungen ab dem 1. November 2006 einstellen und die zuviel geleisteten Beträge zurückfordern werde, sofern der geltend gemachte Erwerbsausfall bis dahin nicht durch Urkunden ausgewiesen werde oder kein neuer Entscheid der IV-Stelle vorliege. Ausserdem forderte die Beschwerdeführerin den Beschwerdegegner auf, dass er die ausstehenden Prämien zu begleichen habe. Die Beschwerdegegnerin stellte ihre Leistungen mit Wirkung ab 1. Oktober 2006 vollumfänglich ein.
Am 4. September 2009 zeigte der Beschwerdeführer der Beschwerdegegnerin an, dass er eine IV-Rente erhalte und forderte die Ausrichtung von Versicherungsleistungen. Die Beschwerdegegnerin stellte sich demgegenüber auf den Standpunkt, dass der Beschwerdegegner seit dem 1. April 2007 nicht mehr versichert sei. Am 6. August 2010 leitete der Beschwerdeführer Klage gegen die Beschwerdegegnerin ein.
Das erstinstanzliche Gericht stellte mit Urteil vom 2. Februar 2012 fest, die geltend gemachten Ansprüche seien verjährt. Das erstinstanzliche Urteil wurde von der zweiten kantonalen Instanz mit Urteil vom 19. Oktober 2012 bestätigt. Die zweite Instanz erwog, dass die Verjährung in dem Moment zu laufen begonnen habe, als die Invalidität festgestellt worden sei und stellte in diesem Zusammenhang auf einen medizinischen Expertenbericht vom 4. September 2003 ab (E. 1.3.2).
Vor Bundesgericht rügte der Beschwerdeführer eine Verletzung von Art. 46 VVG. Er machte geltend, es sei auf den Zeitpunkt abzustellen, in dem im konkreten Fall die Leistungspflicht der Versicherungsgesellschaft begründet wurde. Massgebend sei deshalb, ob der Beschwerdeführer wegen eines Unfalls oder einer Krankheit erwerbsunfähig wurde und einen Erwerbsausfall erlitt sowie ob die zweijährige Wartefrist abgelaufen sei. Die Verjährung habe somit erst am 23. März 2009 zu laufen begonnen.
Das Bundesgericht folgte der Auffassung des Beschwerdeführers nur zum Teil (BGer. 4A_702/2012 vom 18. März 2013). Es stellte zwar auf den Moment ab, in dem der Erwerbsausfall objektiv eingetreten war. Zu welchem Zeitpunkt der Erwerbsausfall konkret nachgewiesen werde, könne aber für den Beginn der Verjährung nicht massgebend sein, da der Nachweis eines Erwerbsausfalls vom Verhalten des Versicherten abhänge (E. 1.3.4 und 1.4):
1.3.4 Le recourant a raison sur le premier point: ce n’est pas l’invalidité comme telle qui était assurée. D’après les conditions contractuelles mentionnées dans l’arrêt attaqué, l’obligation de verser la rente naît objectivement lorsque l’assuré, par suite d’un accident ou d’une maladie, se trouve hors d’état d’exercer sa profession ou une autre activité analogue (art. 50 CGA) et qu’il subit de ce fait une perte de gain ou un autre préjudice pécuniaire équivalent (art. 55 CGA). Un délai d’attente de deux ans doit en outre être respecté. La perte de gain n’a toutefois pas d’incidence sur l’étendue de l’indemnité, fixée forfaitairement, et susceptible de varier en proportion du degré d’incapacité.
Ceci dit, l’exigence d’une perte de gain effective n’a pas pour effet de repousser le point de départ de la prescription au 23 mars 2009. L’obligation d’indemniser ne prend naissance, au sens de l’art. 46 LCA, que si l’assuré subit objectivement une perte de gain; en revanche, le moment auquel cette perte est démontrée et chiffrée est sans importance. La preuve de la perte de gain dépend en particulier du comportement de l’assuré; cet élément ne saurait influer sur le départ de la prescription. Or, le recourant lui-même ne nie pas que la perte de gain existait objectivement dès avant sa constatation dans la procédure AI; il fait observer, en se référant à l’arrêt du Tribunal cantonal des assurances sociales, qu’il a subi une perte de gain de 50 % dès mars 1998, puis de 80 % dès l’automne 2002.
Il s’ensuit que la réalisation des éléments générant l’obligation d’indemniser se situe à une date encore antérieure à celle du 4 septembre 2003, retenue par la Cour de justice; les éléments constitutifs — y compris la perte de gain — étaient vraisemblablement déjà réalisés au mois de septembre 2002, lorsque la compagnie d’assurance a commencé à verser des indemnités.
1.4 Quoi qu’il en soit, la cour cantonale a considéré que l’écoulement d’un délai de deux ans entre octobre 2006 et octobre 2008 éteignait tout droit à des prestations d’assurance. C’est en définitive ce raisonnement qui a conduit à l’admission de l’exception de prescription; or, une telle analyse ne saurait être suivie.
Le Tribunal fédéral appliquant le droit d’office, il n’est pas lié par les motifs invoqués par le recourant pour contester la prescription (art. 106 al. 1 LTF; ATF 133 III 545 consid. 2.2). La question qui va être discutée ci-dessous (consid. 2) a fait l’objet de publications récentes, que les parties, singulièrement l’intimée en tant que professionnelle de la branche, ne sauraient ignorer; il n’y a donc pas lieu de leur donner une nouvelle possibilité de se déterminer.
Im Folgenden erwähnte das Bundesgericht die Kritik an seiner früheren Rechtsprechung betreffend die Verjährung von Taggeldansprüchen (E. 2.1–2.3) und verwies auf die laufende Revision des VVG (E. 2.4), hielt aber an seinen bisherigen Auffassungen fest (E. 2.5–2.6).
Betreffend den vorliegenden Fall erwog das Bundesgericht, dass für jeden Rentenanspruch eine separate Verjährungsfrist von zwei Jahren laufe. Die Beschwerdeführerin hatte ihre Leistungen ab 1. Oktober 2006 eingestellt und die Klage wurde am 6. August 2010 eingeleitet. Die Rentenansprüche für die Zeit von zwei Jahren vor der Klageeinleitung waren damit noch nicht verjährt. Ebenso waren die Rentenansprüche für die Zeit nach der Klageeinleitung noch nicht verjährt (E. 2.5).
Schliesslich befand das Gericht, dass die Einrede der Verjährung nicht rechtsmissbräuchlich von der Beschwerdegegnerin erhoben worden war (E. 3). Das Bundesgericht hiess in der Folge die Beschwerde teilweise gut, hob den angefochtenen Entscheid auf und wies die Angelegenheit zur neuerlichen Entscheidung an die Vorinstanz zurück.