Das BGer äussert sich im vorliegenden Urteil zur Frage, ob der Rechtsöffnungsrichter bei mehreren Betreibungen für dieselbe Forderung die Zulässigkeit dieses Vorgehens des Gläubigers prüfen kann.
Das Rechtsöffnungsverfahren ist ein reines Vollstreckungsverfahren. Die Aufgabe des Gerichts besteht einzig in der Prüfung,
- ob das Urteil bzw. gleichgestellte Titel bzw. — bei der provisorischen Rechtsöffnung — die Schuldanerkennung vollstreckbar ist und
- ob (i) der Betreibungsgläubiger materiell der Gläubiger der in Betreibung gesetzten Forderung ist, (ii) ob der Betriebene materiell Schuldner ist; und (iii) ob die Betreibungsforderung der materiellrechtlichen Forderung entspricht und
- ob der Gläubiger berechtigt ist, den Schuldner zu betreiben, d.h. ob der Rechtsvorschlag zu beseitigen ist.
- Das Gericht kann ferner von Amts wegen prüfen, ob die Betreibung offensichtlich verwirkt oder nichtig ist
Demgegenüber kann das Gericht Verfahrensmängel, die mit Beschwerde an die Aufsichtsbehörde zu rügen sind, nicht prüfen oder feststellen. Wenn ein Gläubiger für die nämliche Forderung mehrere Betreibungen einleitet, kann dies der Betriebene mit Beschwerde vor der Aufsichtsbehörde geltend machen:
Lorsque le poursuivant introduit plusieurs poursuites pour la même créance, le débiteur qui entend empêcher que celui-ci ne s’en prenne plusieurs fois à son patrimoine peut faire annuler par la voie de la plainte à l’autorité de surveillance la ou les poursuites superflues […]. Ainsi, saisi d’un recours (art. 19 LP) contre une décision, rendue sur plainte (art. 17–18 LP), concernant la notification d’un second commandement de payer, le Tribunal fédéral a jugé qu’une seconde poursuite pour la même créance n’est inadmissible que si, dans la première poursuite le créancier a déjà requis la continuation de la poursuite ou est en droit de le faire. Ce n’est en effet que dans ces cas qu’il y a un risque sérieux que le patrimoine du débiteur fasse l’objet d’une exécution à plusieurs reprises. En revanche, si la première poursuite a été arrêtée à la suite d’une opposition ou qu’elle est devenue caduque en raison d’une renonciation du créancier, il n’y a pas de motif d’empêcher ce dernier d’engager une nouvelle poursuite pour la même créance.
Der Rechtsöffnungsrichter ist daher nicht zur Prüfung befugt, ob ein Gläubiger rechtsmissbräuchlich mehr Vermögen beschlagnahmen lässt, als es für seine Forderung erforderlich ist. Die Vorinstanz hätte deshalb nicht im Rahmen des Rechtsöffnungsverfahrens prüfen dürfen, ob die zweite Betreibung zulässig war.