Das BGer schützt ein Urteil der Cour de Justice GE, das die Anfechtung eines Erbteilungsvertrags wegen Grundlagenirrtums zugelassen hatte. Ein Bild im Nachlass war der Schule von Le Pontormo (Jacopo da Pontormo) zugerechnet worden, erwies sich später als sehr viel wertvolleres Werk dieses Maler selbst.
Die Echtheit ist nach der Rechtsprechung ein wesentlicher Punkt beim Erwerb eines Gemäldes. Bei der Irrtumsanfechtung des Erwerbsvertrags ist aber erforderlich, dass der Irrtum auch subjektiv wesentlich war, d.h. eine Ursache der Willensbildung. Dabei gilt, dass auch ein fahrlässiger Irrtum beachtlich ist. Sorglosigkeit mit Bezug auf den fraglichen Umstand kann aber nicht nur Fahrlässigkeit begründen, sondern auch als Indiz dafür gewertet werden, dass der betreffende Umstand nicht subjektiv wesentlich war.
Zur subjektiven Wesentlichkeit hält das BGer Folgendes fest:
Celui qui se prévaut de son erreur doit donc s’être trompé sur un fait déterminé touchant, pour lui, à la base nécessaire de l’accord (“notwendige Grundlage”); ce fait doit avoir exercé une influence décisive sur la volonté de conclure du déclarant qui, sans cette circonstance, n’aurait pas passé le contrat ou, en tout cas, pas à ces conditions […]. En d’autres termes, l’erreur doit porter sur des circonstances de fait qui, subjectivement, forment la condition sine qua non de l’acte juridique litigieux. Selon la jurisprudence, l’ errans ne peut invoquer le fait ignoré indispensable, à savoir qu’il considérait comme une véritable condition sine qua non pour sa décision, lorsqu’il ne s’est pas préoccupé, au moment de conclure, d’éclaircir une question qui se posait manifestement en rapport avec ce fait déterminé […].
Im vorliegenden Fall stand sachverhaltsmässig fest, dass der Anfechtende als sicher annahm, die fraglichen Bilder seien nicht echt. Dazu kam, dass die Erbteilung nach Wertquoten erfolgte, d.h. dass die Zuteilung der Nachlassaktiven von ihrem Wert abhängig war. Damit war der Irrtum auch subjektiv wesentlich.