B‑2937/2010: “GRAN MAESTRO” für Tequila beschreibend; veralteter Sinngehalt

Das BVer­wGer schützt den Entscheid des IGE, das Zeichen “GRAN MAESTRO” als für Tequi­la beschreibend nicht einzutragen.

Das IGE hat­te die Ein­tra­gung der Wort­marke “GRAN MAESTRO” in Klasse 33 u.a. für Tequi­la zurück­gewiesen, weil die Beze­ich­nung eine gram­matikalisch kor­rek­te Wortkom­bi­na­tion sei, der die Bedeu­tung “gross­er Meis­ter” zukomme. Für die mass­ge­blichen ital­ienis­chsprachi­gen Abnehmerkreise sei dies eine werbe­mäs­sig anpreisende Angabe in Bezug auf deren Qual­ität (MSchG 2 a). Die Beschw­erde­führerin brachte dage­gen vor, dies kön­nte nur für die Wortkom­bi­na­tion “grande mae­stro” gel­ten, aber nicht für die verkürzte Form “gran mae­stro”. Diese Form habe die eigen­ständi­ge Bedeu­tung “Gross­meis­ter” oder “Hofmeis­ter”.

Das BVer­wGer weist die Beschw­erde ab. Die Son­derbe­deu­tun­gen seien ver­al­tet, und ver­al­tete Sin­nge­halte, die den mass­ge­blichen Verkehrskreisen mit­tler­weile über­wiegend unbekan­nt sind, wer­den nach der Lehre nicht berück­sichtigt. Das Zeichen wecke “GRAN MAESTRO” unmit­tel­bar die Erwartung,
dass ein gross­er Meis­ter die beze­ich­neten Getränke hergestellt habe. Dass das Zeichen als Gemein­schafts­marke einge­tra­gen ist, änderte daran nichts (aus­ländis­che Ein­tra­gungsentschei­de haben keine Präjudizwirkung).