6B_124/2011: Urkundenfälschung durch Einreichen verfälschter Zeugnisse

Mit Urteil vom 18. August 2011 (6B_124/2011) bestätigt das Bun­des­gericht einen Schuld­spruch wegen mehrfach­er Urkun­den­fälschung gemäss Art. 251 Ziff. 1 Abs. 3 StGB. Der Beschw­erde­führer hat­te mehrere Zeug­nisse, Diplome und andere Bescheini­gun­gen bei ver­schiede­nen Insti­tu­tio­nen zu dem Zwecke ein­gere­icht, um jew­eils als deren Mit­glied aufgenom­men zu wer­den bzw. als medi­zinis­ch­er Masseur anerkan­nt zu wer­den. Die beigelegten Doku­mente waren unbe­strit­ten­er­massen verfälscht.

Der Beschw­erde­führer hat­te unter anderem gerügt, dass die ver­fälscht­en Doku­mente nicht Voraus­set­zung für die Auf­nahme in den Zen­tralver­band der Masseure und Naturmedi­zinis­chen Ther­a­peuten der Schweiz (ZVMN) gewe­sen seien, weshalb wed­er eine Täuschung noch ein Han­deln in Schädi­gungs- oder Vorteilsab­sicht gegeben sei.

Das Bun­des­gericht sieht das anders:

3.2 Der Schuld­spruch der mehrfachen Urkun­den­fälschung ver­let­zt kein Bun­desrecht. Wie die Vorin­stanz zutr­e­f­fend aus­führt, ist irrel­e­vant, dass die Auf­nahme des Beschw­erde­führers in den ZVMN nicht auf­grund der ver­fälscht­en Diplome und Bestä­ti­gun­gen erfol­gte. Denn die Tathand­lung des Gebrauchs von ver­fälscht­en Urkun­den wurde bere­its durch die Zustel­lung des Gesuchs an den ZVMN vol­len­det (vgl. BGE 120 IV 131 E. 5c/cc S. 131 f. mit Hin­weis; […]). In sub­jek­tiv­er Hin­sicht schliesst die Vorin­stanz vom Wis­sen des Beschw­erde­führers um die Exis­tenz der ver­fälscht­en Urkun­den zu Recht auf vorsät­zlich­es Han­deln (BGE 137 IV 1 E. 4.2.3 S. 4 mit Hin­weis). Schliesslich ver­fol­gte der Beschw­erde­führer mit dem Ziel, die Mit­glied­schaft beim ZVMN sowie die Anerken­nung als medi­zinis­ch­er Masseur durch das Schweiz­erische Rote Kreuz zu erlan­gen, eine Erle­ichterung seines beru­flichen Fortkom­mens. Diese Besser­stel­lung genügt für ein Han­deln in der Absicht, sich oder einem anderen einen unrecht­mäs­si­gen Vorteil zu ver­schaf­fen (vgl. BGE 6B_1043/2010 a.a.O. E. 2.4 mit Hinweis).