Revision des Mengenangaberechts per 1. Januar 2013

Der Bun­desrat hat die neue Verord­nung  über die Men­ge­nangabe im Offen­verkauf und auf Fer­tig­pack­un­gen (Men­ge­nangabeverord­nung, MeAV) auf den 1. Jan­u­ar 2013 in Kraft geset­zt. Das Bun­de­samt für Metrolo­gie METAS hat die Bes­tim­mungen der MeAV-EJPD erläutert (pdf). Die MeAV erset­zt die heutige Verord­nung über das Abmessen und die Men­gen­dekla­ra­tion von Waren in Han­del und Verkehr (Dekla­ra­tionsverord­nung). Das EJPD hat dazu eine eigene Verord­nung aus­gear­beit­et, die MeAV-EJPD, die eben­falls am 1. Jan­u­ar 2013 in Kraft treten wird. Zum neuen Recht vgl. die Web­site des METAS.

Die neuen Verord­nun­gen ste­hen im Kon­text ein­er Revi­sion des Mess­we­sens (dazu eben­falls die Web­site des METAS). Auf den 1. Jan­u­ar 2013 soll ein neues Bun­des­ge­setz über das Mess­we­sen (Mess­ge­setz, MessG) das gel­tende Mess­ge­setz erset­zen. Das neue Gesetz regelt  die Men­ge­nangabe in Artikel 14 wie folgt:

Art. 14 
1
Wer Kon­sumentin­nen und Kon­sumenten mess­bare Waren und Dienstleistungen
zum Kauf anbi­etet, hat deren Menge in geset­zlichen Mas­sein­heit­en anzugeben.
 2
Der Bun­desrat kann in beson­deren Fällen Aus­nah­men von der Men­ge­nangabepflicht vorse­hen, namentlich wenn son­st die Abwick­lung des Geschäftes in unzu­mut­bar­er Weise erschw­ert würde.
 3
Er regelt Inhalt und Form der Mengenangabe.
 4
Er kann Vorschriften über die Füll­menge und die Ver­pack­ung erlassen.

Durch das neue Mess­ge­setz wird auch das UWG geän­dert. Dazu die Botschaft:

Bei Artikel 11 Absätze 3 und 4 des gel­tenden Mess­ge­set­zes han­delt es sich um
Bes­tim­mungen mit primär lauterkeit­srechtlich­er Aus­rich­tung. Aus diesem Grund
wer­den sie nicht in das neue Mess­ge­setz aufgenom­men, son­dern in das Bun­des­ge­setz vom 19. Dezem­ber 1986 gegen den unlauteren Wet­tbe­werb (UWG) ver­schoben. Artikel 11 Absatz 3 des gel­tenden Mess­ge­set­zes wird in einem neuen
Artikel 16a
in materiell unverän­dert­er Weise über­nom­men. Nicht mehr explizit
geregelt wird der bish­erige Artikel 11 Absatz 4, der unter­sagt, Ver­pack­un­gen zu
ver­wen­den, die über die Menge des Inhalts täuschen. Mogel­pack­un­gen sind bereits
im zivil­rechtlichen Teil des UWG genü­gend erfasst. So enthält Artikel 3 Buch­stabe b UWG das generelle Irreführungsver­bot. Nach Artikel 3 Buch­stabe i UWG
han­delt unter anderem unlauter, wer die Beschaf­fen­heit, die Menge usw. verschleiert
und dadurch den Kun­den oder die Kundin täuscht. Strafrechtlich sind Wider­hand­lun­gen gegen die zivil­rechtlichen Tatbestände als Antrags­de­likt aus­gestal­tet. Da
zudem mit der laufend­en Revi­sion des UWG die Inter­ven­tion­s­möglichkeit­en des
Bun­des aus­ge­baut wer­den sollen, genügt es, die Mogel­pack­un­gen über den zivil­rechtlichen Teil des UWG zu erfassen.