4A_185/2007: Marken- und UWG-Verletzung, entgangener Gewinn

M. und dann sein Sohn Z. führten seit Jahrzehn­ten einen Schlosserei­be­trieb unter der Beze­ich­nung “SOS” (für “Ser­vice Ouver­ture Ser­rures”). Seit 1996 war M. Inhab­er ein­er Bild­marke — u.a. in den Klassen 6, 7 und 42 (ein­schliesslich Met­all­waren, Motoren usw.) -, die aus roten Let­tern “SOS” bestand; eine zweite Marke umfasste darüber hin­aus einen blauen Schlüs­sel im “O”.

In der Folge wur­den B. (ein Konkur­rent von M.), dessen Angestell­ter C., die Y. AG (welche die Buch­hal­tung von B. über­nom­men hat­te), und X. (Geschäft­sleit­er der Y. AG) wegen Ver­let­zung des MSchG und des UWG verurteilt. Sie hafteten fern­er sol­i­darisch (OR 50) für den Schaden, der M. aus ent­gan­genem Gewinn, Ruf­schädi­gung und zusät­zlichen Wer­bekosten ent­standen war.

Der ent­gan­gene Gewinn war auf der Grund­lage der Marge berech­net wor­den, welche die Ver­let­zer erzielt hat­ten. Aus dem hypo­thetis­chen Ein­nah­men des Marken­in­hab­ers für die Jahre, in welchen die Ver­let­zun­gen erfol­gen, und unter Anwen­dung der Marge der Ver­let­zer von 22% wurde so der ent­gan­gene Gewinn berech­net. Das BGer schützte diese Meth­ode der Berechnung.

Weit­ere Ein­wände betrafen OR 50. Das BGer hielt fest, dass ein bewusstes Zusam­men­wirken zwis­chen den einzel­nen Beklagten offen­bar vorlag:

L’im­por­tante assis­tance admin­is­tra­tive et finan­cière octroyée par les recourants à C., lequel util­i­sait sans droit et de manière osten­si­ble les mar­ques et le nom du deman­deur dans le cadre de son entre­prise, comme l’avait fait peu de temps avant B. pour lequel C. avait tra­vail­lé, démon­tre que les trois défend­eurs savaient qu’ils coopéraient à faire naître le dom­mage subi en fin de compte par l’intimé.”

Auch ein gemein­sames Ver­schulden lag vor. Den Beschw­erde­führern (der Y. AG und X.) war ein Brief von ein­er Kundin zuge­gan­gen, die irriger­weise eine Verbindung zwis­chen dem Marken­in­hab­er und dem ‑ver­let­zer angenom­men hat­te. Dadurch hätte die Beschw­erde­führer die Obliegen­heit getrof­fen, C. anzuhal­ten, das “SOS” nicht mehr zu benutzen. 

Zulet­zt scheuten sich die Beschw­erde­führer nicht, der Vorin­stanz vorzuw­er­fen, sie hätte das Vor­liegen des Kausalzusam­men­hangs vor jen­em eines Schadens geprüft (statt umgekehrt). Das BGer ver­warf diesen absur­den Einwand.