5D_101/2013: Fristwahrung bei Zahlungen ans Gericht (amtl. Publ.)

In einem Recht­söff­nungsver­fahren set­zte das Oberg­ericht des Kan­tons Zürich dem Beschw­erde­führer eine ein­ma­lige Nach­frist von 5 Tagen zur Leis­tung des Kosten­vorschuss­es von CHF 300. Der Beschw­erde­führer hat­te gemäss den tat­säch­lichen Fest­stel­lun­gen der Vorin­stanz die Nach­fristver­fü­gung am 20. Feb­ru­ar 2013 ent­ge­gengenom­men, so dass die Nach­frist am 25. Feb­ru­ar 2013 ablief (BGer. 5D_101/2013 vom 26. Juli 2013, E. 2). Gemäss Auszug aus der Gerichts­buch­hal­tung und dem Post­fi­nance-Auszug wurde der Betrag einen Tag später, am 26. Feb­ru­ar 2013, auf dem Kon­to des Gerichts gut­geschrieben (Val­u­tatag). Das Oberg­ericht ver­trat deshalb die Auf­fas­sung, der Kosten­vorschuss sei ver­spätet geleis­tet worden.

Das Bun­des­gericht hob den kan­tonalen Entscheid auf. Gemäss Art. 143 Abs. 3 ZPO ist die Frist für eine Zahlung an das Gericht einge­hal­ten, wenn der Betrag spätestens am let­zten Tag der Frist zugun­sten des Gerichts der Schweiz­erischen Post übergeben oder einem Post- oder Bankkon­to in der Schweiz belastet wor­den ist (E. 3.1). Gemäss Bun­des­gericht ist deshalb nicht der Ein­gang des Zahlungsauf­trages mass­gebend, son­dern der Val­u­tatag der Belas­tung auf dem Post- oder Bankkon­to des Zahlungspflichti­gen (E. 3.2.1).

Erfol­gt inner­halb der ange­set­zten Frist keine Gutschrift auf dem Gericht­skon­to, muss das Gericht in Zweifels­fällen den (nicht anwaltlich vertrete­nen, E. 3.2.3) Vorschusspflichti­gen zum Nach­weis auf­fordern, dass der Betrag am let­zten Tag der Frist seinem Post- oder Bankkon­to in der Schweiz (oder desjeni­gen seines Vertreters) belastet wor­den ist (E. 3.2.2).