4A_567/2012: UWG-Massnahmeentscheide nicht persönlichkeitsverletzend; kein nicht wiedergutzumachender Nachteil

Im vor­liegen­den Fall gelangten die Beschw­erde­führerin­nen gegen einen Mass­nah­meentscheid ans BGer. Den für die Zuläs­sigkeit der Beschw­erde erforder­lichen nicht wieder gutzu­machen­den Nachteil (Art. 93 Abs. 1 lit. a BGG) ver­sucht­en sie mit ein­er Per­sön­lichkeitsver­let­zung zu begrün­den. Sie wür­den im Mass­nah­meentscheid so dargestellt, als hät­ten sie als Ans­tifter oder Gehil­fen unlauteren Wet­tbe­werb began­gen. Zwar kann der Vor­wurf, … weit­er­lesen

5A_246/2012: Verwaltungs- und Benutzungsreglement der Stockwerkeigentümergemeinschaft kein Rechtsöffungstitel (amtl. Publ.)

Das BGer hat­te im vor­liegen­den Urteil erst­mals zu beurteilen, ob eine von der Stock­w­erkeigen­tümerge­mein­schaft genehmigte Kostenabrech­nung eine Schul­dan­erken­nung i.S.v. SchKG 82 I (pro­vi­sorischen Recht­söff­nungsti­tel) darstellt. Es verneint diese Frage, ent­ge­gen kan­tonaler Recht­sprechung in diese Rich­tung. Das BGer hat in BGE 136 III 627 fest­ge­hal­ten, dass eine […] Schul­dan­erken­nung im Sinn von Art. 82 Abs. 1 SchKG … weit­er­lesen

4A_38/2013: Rechtsmissbräuchliche Berufung auf einen mietrechtlichen Formmangel (amtl. Publ.)

Das BGer kassiert ein Urteil der Cour de Jus­tice GE, die eine Beru­fung auf einen For­m­man­gel beim Abschluss eines Mietver­trags (OR 270 II) zu Unrecht als rechtsmiss­bräuch­lich beurteilt hat­te. Ein Rechtsmiss­brauch bei der Beru­fung auf die Form­nichtigkeit bei der Fes­tle­gung des Anfangsmi­et­zins­es kann vor­liegen, wenn die sich auf den For­m­man­gel berufende Partei Ken­nt­nis hat­te, sich … weit­er­lesen

4A_6/2013: “WILSON” für Tabak: keine irreführende Herkunftsangabe, kein Freihaltebedürfnis

Das BGer hält mit dem Bun­desver­wal­tungs­gericht und gegen das IGE fest, dass das Zeichen “WILSON” für “Tabak, Pro­duk­te aus Tabak, ins­beson­dere Zigaret­ten; Raucher­ar­tikel; Anzünder/Feuerzeug; Stre­ich­hölz­er; Aschen­bech­er” (Klasse 34) keine irreführende Herkun­ft­sangabe ist (Wil­son ist u.a. eine Stadt in North Carolina/USA) und dass an dieser Beze­ichung kein Frei­hal­tebedürf­nis beste­ht. Das BGer kor­rigiert allerd­ings zunächst eine Aus­sage … weit­er­lesen

4A_556/2012: Anforderungen an eine Vertragskündigung

Das BGer fasst im vor­liegen­den Urteil die Anforderun­gen an eine Ver­tragskündi­gung (hier: eines Arbeitsver­trags) zusam­men: Die Kündi­gung ist ein Gestal­tungsrecht, das durch ein ein­seit­iges Rechts­geschäft aus­geübt wird. Weil mit der Kündi­gung das Rechtsver­hält­nis ein­seit­ig umgestal­tet wird, ist sie grund­sät­zlich bedin­gungs­feindlich und unwider­ru­flich (BGE 128 III 129 E. 2a mit Hin­weisen; vgl. auch BGE 135 III 441 E. … weit­er­lesen

4A_637/2012: Abgrenzung Auftrag/Hinterlegungsvertrag; konkludentes Schriftlichkeitserfordernis (amtl. Publ.)

Das BGer hat­te im vor­liegen­den Urteil einen Ver­trag über den Emp­fang und die Qual­ität­sprü­fung (hier Weizen) durch eine Über­prü­fungs­ge­sellschaft zu qual­i­fizieren. Fraglich war ins­beson­dere die Qual­i­fizierung als Auf­trag oder aber als Hin­ter­legungsver­trag. Ein Hin­ter­legungsver­trag set­zt dabei u.a. voraus, dass der Auf­be­wahrer die hin­ter­legte Sache dem Hin­ter­leger wieder her­auszugeben hat (OR 475 ff.). Am diesen Ele­ment … weit­er­lesen

2C_1246/2012: “Puls”-Sendung zu Botox hat Sachgerechtigkeitsgebot verletzt

Das BGer bestätigt den Entscheid der UBI, die eine Beschw­erde des VgT gegen eine “Puls”-Sendung zum The­ma Botox gut­ge­heis­sen hat­te. Der VgT hat­te kri­tisiert, das Pub­likum habe sich keine eigene Mei­n­ung zum The­ma bilden kön­nen, da die für die Pro­duk­tion von “Botox” nöti­gen “grausamen” Tierver­suche nicht erwäh­nt wor­den seien. Die UBI stellte fest, dass die … weit­er­lesen

4A_619/2012: “YOU” ist wegen übermässiger Behinderung des Geschäftsverkehrs freihaltebedürftiges Elementarzeichen (amtl. Publ.)

Strit­tig war im vor­liegen­den Ver­fahren die marken­rechtliche Schutzfähigkeit des Zeichens “YOU”. Gestützt auf dieses Zeichen hat­te der Marken­in­hab­er gegenüber Mar­i­on­naud ein Ver­bot der Ver­wen­dung der Marke “ONLY YOU” angestrebt. Auf Widerk­lage von Mar­i­on­naud hat­te das Han­dels­gericht ZH jedoch die Nichtigkeit der klägerischen Marken fest­gestellt. Das BGer schützt dieses Urteil. Gemeingut i.S.v. MSchG 2 lit. a … weit­er­lesen

4A_585/2012: Auslegung von AVB; Deckungsausschluss für Veruntreuung

Im vor­liegen­den Urteil waren All­ge­meine Ver­sicherungs­be­din­gun­gen (AVB) auf die Frage hin auszule­gen, welche Eigen­tums­de­lik­te von der Police gedeckt waren und welche nicht. Das BGer hält dabei (erneut) fest, dass AGB nach den all­ge­meinen Ausle­gungs­grund­sätzen auszule­gen sind. Sub­sidiär — wenn die Ausle­gung keine Klarheit bringt — gilt zudem die Unklarheit­sregel. Es legt sodann fol­gende AVB aus: “Dieb­stahl: Ver­lust, … weit­er­lesen

4A_646/2011: Ersatz prozessualer Anwaltskosten: Präzisierung der Rechtsprechung (amtl. Publ.)

Das BGer äussert sich erneut zur Ersatzfähigkeit von Anwalt­skosten im Umfeld eines Prozess­es. Es gilt die all­ge­meine Regel, dass der Ersatz prozes­sualer Anwalt­skosten abschliessend durch das Prozess­recht geregelt wird (Art. 95 Abs. 3 ZPO), während vor­prozes­suale Anwalt­skosten nach OR 41 ff. erset­zt wer­den kön­nen Nur wenn prozess­be­zo­genes Ver­hal­ten als solch­es – und nicht das im … weit­er­lesen