CA.2020.10: Strafrechtliche Verwertbarkeit von Aussagen im Rahmen eines FINMA-Enforcementverfahrens

Im Urteil CA.2020.10 vom 2. August 2021 entsch­ied das Bun­desstrafgericht über die Frage der strafrechtlichen Ver­w­ert­barkeit von Aus­sagen im Rah­men eines Enforce­mentver­fahrens der FINMA. Hin­ter­grund war ein Ver­fahren der FINMA gegen einen Beauf­sichtigten, in dessen Folge das EFD ein Ver­wal­tungsstrafver­fahren eröffnet hat­te. Zum Zeit­punkt der Ein­ver­nahme durch die FINMA galt der Ein­ver­nommene jedoch noch nicht als Beschuldigter, weshalb im Raum stand, ob der “nemo tenetur”-Grundsatz gewahrt wor­den war.

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1B_473/2021: Zulässigkeit von Überwachungsmassnahmen

Im Urteil 1B_473/2021 vom 25. Novem­ber 2021 prüfte das Bun­des­gericht die Zuläs­sigkeit ein­er Überwachung des Post- und Fer­n­melde­v­erkehrs. Hin­ter­grund war ein Strafver­fahren der Staat­san­waltschaft Lenzburg-Aarau, die auf­grund des Ver­dachts ver­schieden­er Ein­bruchdieb­stäh­le Rand­dat­en des Mobil­tele­fons des Beschuldigten erhoben hat­te, woge­gen dieser nach Offen­le­gung der durchge­führten Überwachungs­mass­nahme Beschw­erde führte.

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1B_612/2021: Voraussetzungen für Untersuchungs- und Sicherheitshaft

Im Urteil 1B_612/2021 vom 24. Novem­ber 2021 hat sich das Bun­des­gericht mit den Voraus­set­zun­gen der Anord­nung von Sicher­heit­shaft befasst. Das Region­al­gericht Ober­land verurteilte einen Beschuldigten u.a. wegen ver­sucht­en Mordes zu ein­er Frei­heitsstrafe von 14 Jahren, nach­dem dieser mehrere Schüsse auf seine Ex-Part­ner­in abge­feuert hatte.

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6B_727/2020: Fahrlässige Tötung / Ärztliche Sorgfaltspflicht (amtl. Publ.)

Im Urteil 6B_727/2020 sprach das Bun­des­gericht einen Hausarzt vom Vor­wurf der fahrläs­si­gen Tötung frei, nach­dem dessen Pati­entin auf­grund der Ein­nahme eines durch ihn ver­schriebe­nen Medika­ments an den Fol­gen eines ana­phy­lak­tis­chen Schocks ver­stor­ben war. Die Erben war­fen dem Arzt die Ver­let­zung sein­er Sorgfalt­spflicht vor, da er hätte wis­sen müssen, dass Cefurox­im bei ein­er Peni­cil­li­nal­lergie nicht ver­schrieben wer­den dürfe.

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6B_1138/2020: Strafzumessung bei retrospektiver Konkurrenz

Im Urteil 6B_1138/2020 vom 2. Novem­ber 2021 bestätigte das Bun­des­gericht dessen Recht­sprechung zur Strafzumes­sung bei ret­ro­spek­tiv­er Konkur­renz nach dem Asper­a­tionsprinzip. Hin­ter­grund der Beschw­erde war ein Schuld­spruch des Krim­i­nal­gerichts Luzern vom 26. August 2016 wegen mehrfach­er unge­treuer Geschäfts­be­sorgung, mehrfachen gewerb­smäs­si­gen Betrugs sowie mehrfach­er Urkun­den­fälschung zu ein­er Frei­heitsstrafe von sechs Jahren.

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1B_333/2021: Zuständigkeit für die Prüfung von Ausstandsbegehren (amtl. Publ.)

Im Urteil 1B_333/2021 vom 5. Novem­ber 2021 prüfte das Bun­des­gericht die Zuständigkeit für die Beurteilung von Aus­stands­begehren im Strafver­fahren. Hin­ter­grund des Entschei­ds war eine Anklage der Staat­san­waltschaft I des Kan­tons Zürich beim Bezirks­gericht Hor­gen wegen Ver­dachts auf Mord und weit­ere Delik­te. Der Beschuldigte stellte daraufhin ein Aus­stands­begehren gegen den ver­fahrenslei­t­en­den Staat­san­walt wegen Befan­gen­heit. Das Bezirks­gericht wies das Gesuch als unbe­grün­det ab.

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6B_1247/2020: Videobeweis für Fristwahrung

Im Urteil 6B_1247/2020 vom 7. Okto­ber 2021 legte das Bun­des­gericht fest, dass eine Videoauf­nahme grund­sät­zlich als Beweis dafür dienen kann, dass eine gerichtliche Eingabe frist­gerecht in einen Briefkas­ten der Schweiz­erischen Post einge­wor­fen wurde, sofern keine Hin­weise vor­liegen, die den Ver­dacht ein­er Manip­u­la­tion der Aufze­ich­nung begründen.

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6B_216/2020: Verbotene Handlung für einen fremden Staat (amtl. Publ.)

Im Urteil 6B_216/2020 vom 1. Novem­ber 2021 prüfte das Bun­des­gericht den Tatbe­stand der ver­bote­nen Hand­lun­gen für einen frem­den Staat (Art. 271 StGB). Hin­ter­grund war ein Strafver­fahren der Bun­de­san­waltschaft infolge ein­er Über­mit­tlung von ins­ge­samt 109 Kun­den­dossiers durch den Mitar­beit­er ein­er Schweiz­er Ver­mö­gensver­wal­tungs­ge­sellschaft an das amerikanis­che Jus­tizde­parte­ment betr­e­f­fend Kun­den, die ihr Ver­mö­gen in den USA eventuell nicht regelkon­form ver­s­teuert hatten.

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1B_59/2021: Verwertung beschlagnahmter Kryptobestände (amtl. Publ.)

Im Urteil 1B_59/2021 vom 18. Okto­ber 2021 äusserte sich das Bun­des­gericht erst­mals zum gebote­nen Vorge­hen der Staat­san­waltschaft bei der Ver­w­er­tung beschlagnahmter Kryp­tobestände. Auf­grund des dafür erforder­lichen Fach­wis­sens muss die Staat­san­waltschaft Vorkehrun­gen tre­f­fen, um bei der vorzeit­i­gen Ver­w­er­tung beschlagnahmter kryp­to­basiert­er Ver­mö­genswerte ein möglichst gutes Ergeb­nis zu erzie­len. Sofern das nötige Fach­wis­sen dazu in der Behörde nicht vorhan­den ist, muss sie eine Fach­per­son beiziehen.

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NCSC-Halbjahresbericht meldet Zunahme von Cyberbetrugsfällen

Am 2. Novem­ber 2021 pub­lizierte das Nationale Zen­trum für Cyber­sicher­heit (NCSC) dessen zweit­en Hal­b­jahres­bericht, worin es sich mit den wichtig­sten Cyber­vor­fällen der ersten Jahreshälfte 2021 in der Schweiz und inter­na­tion­al befasst. Das Schw­er­punk­t­the­ma liegt auf den Schwach­stellen bei IT-Sys­te­men, die für Cyberan­griffe aus­genützt wer­den kön­nen. Diese Schwach­stellen bei Hard- und Soft­ware sind willkommene Angriff­sziele, wenn die lück­en­haften Kom­po­nen­ten nicht zeit­nah durch Patch­es aktu­al­isiert werden.

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