5A_246/2012: Verwaltungs- und Benutzungsreglement der Stockwerkeigentümergemeinschaft kein Rechtsöffungstitel (amtl. Publ.)

Das BGer hat­te im vor­liegen­den Urteil erst­mals zu beurteilen, ob eine von der Stock­w­erkeigen­tümerge­mein­schaft genehmigte Kostenabrech­nung eine Schul­dan­erken­nung i.S.v. SchKG 82 I (pro­vi­sorischen Recht­söff­nungsti­tel) darstellt. Es verneint diese Frage, ent­ge­gen kan­tonaler Recht­sprechung in diese Rich­tung. Das BGer hat in BGE 136 III 627 fest­ge­hal­ten, dass eine […] Schul­dan­erken­nung im Sinn von Art. 82 Abs. 1 SchKG … weit­er­lesen

4A_609/2012: Umgehung von Schutzbestimmungen durch Ketten-Mietverträge; Beweislast (amtl. Publ.)

Das BGer hat­te sich im vor­liegen­den Fall zu Ket­ten-Mietverträ­­gen zu äussern, d.h. zu ein­er Rei­he jew­eils befris­teter Mietverträge zwis­chen densel­ben Parteien über das­selbe Mieto­b­jekt. Das ist zwar zuläs­sig, aber nur unter dem Vor­be­halt des Rechtsmiss­brauchsver­bots, das dies­bezüglich vor allem im Arbeit­srecht konkretisiert wor­den ist (im Urteil find­en sich diverse Hin­weise zur entsprechen­den Lehre und Recht­sprechung).  … weit­er­lesen

5A_80/2013: keine Verwaltung von Grundstücken im Eigentum eines Drittansprechers

Das BGer bestätigt, dass die Ver­wal­tung eines nach VZG 10 gepfän­de­ten Grund­stücks, das im Eigen­tum ein­er Drit­tansprecherin ste­ht, durch das Betrei­bungsamt nicht in Betra­cht kommt; eine solche Mass­nahme erschiene vor Abschluss des Wider­spruchsver­fahrens als unver­hält­nis­mäs­sig.   Daran ändert die For­mulierung von 16 I VZG (“Das Betrei­bungsamt sorgt von Amtes wegen, solange die Pfän­dung beste­ht, für … weit­er­lesen

5A_659/2012: Ausübung des Pächter-Vorkaufsrecht (Form und Inhalt der Ausübungserklärung)

Im vor­liegen­den Fall war fraglich, in welch­er Form das Vorkauf­s­recht des Pächters nach BGBB 47 II auszuüben ist. Das BGer hält dazu Fol­gen­des fest: Das Gesetz enthält keine For­mvorschrift für die Ausübungserk­lärung. Ent­ge­gen der Auf­fas­sung des Beschw­erde­führers kann auf die bish­erige Prax­is abgestellt wer­den (vgl. E. 2.1 hier­vor). Danach bedarf die Ausübungserk­lärung zu ihrer Gültigkeit … weit­er­lesen

5A_795/2012: Streitwertbestimmung bei gerichtlicher Ernennung eines StWEG-Verwalters; Abberufung

Das BGer tritt auf eine Beschw­erde in Zivil­sachen gegen ein Urteil über die gerichtliche Ernen­nung eines Ver­wal­ters ein­er Stock­w­erkeigen­tümerge­mein­schaft nicht ein, weil die Stre­itwert­gren­ze nicht erre­icht wurde. Dabei hält das BGer zur Bes­tim­mung des Stre­itwerts Fol­gen­des fest: Sachen­rechtliche Stre­it­igkeit­en sind grund­sät­zlich ver­mö­gen­srechtlich­er Natur, was beispiel­sweise auch im Zusam­men­hang mit Stock­w­erkeigen­tümerbeschlüssen gilt (BGE 108 II 77). […] … weit­er­lesen

4A_622/2012: Voraussetzungen arglistigen Verschweigens iSv OR 199

Das BGer hat­te im vor­liegen­den Fall den Verkauf ein­er Liegen­schaft zu beurteilen, deren Gebäude­fläche sich im Nach­hinein als niedriger als ursprünglich angegeben erwiesen hat­te. Unstrit­tig war, dass im Kaufver­trag die Gewährleis­tung aus­geschlossen wor­den war. Die Käuferin berief sich jedoch auf OR 199, wonach die Aufhe­bung oder Beschränkung der Gewährspflicht ungültig ist, wenn der Verkäufer den … weit­er­lesen

5A_602/2012: Auslegung einer Grunddienstbarkeit; “normaler” Gebrauch eines Fahrwegs

Das BGer hat­te im vor­liegen­den Urteil auszule­gen, was “für den nor­malen Haus-[,] Guts- und Waldge­brauch” im Zusam­men­hang mit der Ausle­gung eines Fahrwe­grechts (nach ZGB 738; dazu auch unseren Beitrag zum Urteil 5A_245/2012) bedeutet. Bei Errich­tung der Dien­st­barkeit wur­den die berechtigten Grund­stücke land­wirtschaftlich genutzt und waren mit Ställen, Sche­unen und Wohn­häusern über­baut. Das Fahrrecht wurde also … weit­er­lesen

5A_391/2012: Verkauf eines landw. Gewerbes an den vorkaufsberechtigten Sohn: keine Schenkungs‑, aber u.U. Überschuldungspauliana

Die Schenkungspau­liana i.S.v. SchKG 286 set­zt u.a. voraus, dass zwis­chen der Leis­tung und der Gegen­leis­tung ein Missver­hält­nis beste­ht. Dies traf im vor­liegen­den Fall ent­ge­gen dem ersten Anschein nicht zu. Konkret ging es um den direk­ten Verkauf eines land­wirtschaftlichen Gewerbes durch einen Vater, gegen den Ver­lustscheine bestanden, an seinen Sohn zu einem erhe­blich unter dem Verkehr­swert liegen­den … weit­er­lesen

5A_352/2012: Zweckänderung bei Stockwerkeigentum; Abgrenzung zur Änderung der Nutzungsweise (amtl. Publ.)

Das BGer äussert sich im vor­liegen­den Urteil zur Unter­schei­dung zwis­chen ein­er Zweck­än­derung ein­er im Stock­w­erkeigen­tum ste­hen­den Liegen­schaft — die Ein­stim­migkeit voraus­set­zt — und ein­er Änderung der Benutzungsweise i.S.v. ZGB 647b I, die mit qual­i­fiziert­er Mehrheit beschlossen wer­den kann. Es stellt fest, dass   die Eröff­nung ein­er Kinderkrippe keine Zweck­än­derung bedeutet.  Vgl. auch den Blog­beitrag von Pierre Scherb.

4A_492/2012: Mangelhaftigkeit einer Liegenschaft aus baurechtlichen Gründen

Das BGer hielt im vor­liegen­den Urteil fest, dass das KGer VD vorschnell einen Grund­la­genir­rtum beim Grund­stück­kauf bejaht hat­te. Der Verkäufer hat­te dem Käufer zugesichert, die betr­e­f­fende Liegen­schaft sei für Wohnzwecke geeignet. Das Grund­stück befand sich aber ausser­halb der Bau­zone. Es durfte nach RPG 24c I zwar den­noch für Wohnzwecke ver­wen­det wer­den (wohler­wor­benes Recht); bei Zweck­än­derun­gen … weit­er­lesen