2C_880/2010: Cash TV: bloss meldepflichtige Veranstalter dürfen einseitig berichtigen, aber nicht manipulativ (amtl. Publ.)

Im Vor­feld der Abstim­mung zur Anpas­sung des Min­des­tumwand­lungssatzes hat­te Presse TV am 7. Feb­ru­ar 2010 in der Sendung “Cash TV” ein rund vier­minütiges Gespräch mit dem  Geschäft­sleit­er von “Swiss­canto Vor­sorge” aus­ges­trahlt. Mehrere Per­so­n­en hat­ten dage­gen Beschw­erde bei der UBI erhoben  — erfol­gre­ich; die UBI hiess die Beschw­erde gut und stellte fest, der Beitrag habe das Sachgerechtigkeits­ge­bot … weit­er­lesen

4A_338/2011: Beweis der Überstunden, hier durch Erfassung als transitorische Passiven in der Buchhaltung der Arbeitgeberin

In einem Stre­it um Entschädi­gung von Über­stun­den hat­te das Arbeits­gericht Win­terthur die Klage des ehe­ma­li­gen Arbeit­nehmers abgewiesen, weil es die behaupteten Über­stun­den als unbe­wiesen ansah. Das OGer ZH hat­te dieses Urteil aufge­hoben und die Klage teil­weise gut­ge­heis­sen. Im Unter­schied zum Arbeits­gericht Win­terthur erachtete es die in der Buch­hal­tung der Arbeit­ge­berin aus­gewiese­nen Über­s­tun­­den-Guthaben des Angestell­ten als beweiskräftig. Dage­gen … weit­er­lesen

4A_518/2011: OR 108 Ziff. 1 analog auf OR 366 II anwendbar, aber nur zurückhaltend

Das BGer kassiert ein Urteil des KGer VD, das einem Besteller Schaden­er­satz nach OR 366 II zuge­sprochen hat­te, obwohl der Besteller ein­deutig erk­lärt hat­te, auf­grund der Män­gel des Werks gestützt auf OR 107 II vom Ver­trag zurück­zutreten. Let­zteres war zuläs­sig (der Besteller kann, bei gegebe­nen Voraus­set­zun­gen, zwis­chen OR 366 II und OR 107 II wählen), doch schliessen … weit­er­lesen

1C_100/2011 und 1C_102/2011: Berechnung des Minderwerts von Liegenschaften wegen Fluglärm (amtl. Publ.)

Das BGer hat am 9. Dezem­ber 2011 entsch­ieden, dass der Flughafen Zürich Eigen­tümer von Liegen­schaften im Bere­ich von Abflug­pis­ten entschädi­gen muss. Am 28. April 2008 hat­te das BGer die Sache an die Schätzungskom­mis­sion zur Neubeurteilung zurück­gewiesen, weil diese zu Unrecht davon aus­ge­gan­gen war, ein Ertragsaus­fall sei nicht nachgewiesen wor­den. Die Schätzungskom­mis­sion sprach darauf eine Min­der­w­er­tentschädi­gung … weit­er­lesen

5A_588/2011: Betreibung vom OGer ZH zu Recht als rechtsmissbräuchlich gewertet

Das BGer fasst zunächst zusam­men, unter welchen Umstän­den eine Betrei­bung als rechtsmiss­bräuch­lich gilt: “3.2 Eine Betrei­bung ist nur in Aus­nah­me­fällen wegen Rechtsmiss­brauchs nichtig. Rechtsmiss­bräuch­lich­es Ver­hal­ten liegt dann vor, wenn der Gläu­biger mit der Betrei­bung offen­sichtlich Ziele ver­fol­gt, die nicht das Ger­ing­ste mit der Zwangsvoll­streck­ung zu tun haben. Da es wed­er dem Betrei­bungsamt noch der Auf­sichts­be­hörde … weit­er­lesen

5D_153/2011: Rechtliches Gehör; zu Recht keine Stellungnahme zu einer inhaltslosen “Eingabe” eingeholt (amtl. Publ.)

Erhebt der Schuld­ner Rechtsvorschlag mit der Begrün­dung, er sei nicht zu neuem Ver­mö­gen gekom­men, so legt das Betrei­bungsamt den Rechtsvorschlag dem Richter des Betrei­bung­sortes vor. Dieser hört die Parteien an und entschei­det; gegen den Entscheid ist kein Rechtsmit­tel zuläs­sig (SchKG 265a). Im Ver­fahren um Bewil­li­gung des Rechtsvorschlags man­gels neuen Ver­mö­gens hat­te der Schuld­ner einge­wandt, sein … weit­er­lesen

5A_453/2011: Vorläufige Eintragung eines Bauhandwerkerpfandrechts ist vorsorgliche Massnahme i.S.v. ZPO 6 V (amtl. Publ.)

Das BGer hält fest, dass  die vor­läu­fige Ein­tra­gung des Bauhandw­erk­erp­fan­drechts auch in der Begrif­flichkeit von Art. 6 Abs. 5 ZPO eine vor­sor­gliche Mass­nahme ist. Die Han­dels­gerichte sind somit zur Beurteilung entsprechen­der Gesuche zuständig, sofern die Haupt­sache han­del­srechtlich­er Natur ist (Art. 6 Abs. 2 ZPO).

1C_549/2010: Anfechtung der Untätigkeit des kantonalen Gesetzgebers; Nichtweiterführung der Gleichstellungskommission Zug verfassungs- und völkerrechtskonform (amtl. Publ.)

Das BGer weist eine Beschw­erde u.a. der Grü­nen, der CSP und der SP des Kan­tons Zug sowie der Juristin­nen Schweiz ab, mit welch­er der Beschluss des Kan­ton­srats Zug ange­focht­en wurde, die Kom­mis­sion für die Gle­ich­stel­lung von Frau und Mann nicht weit­erzuführen. Der Kan­ton Zug ist wed­er ver­­fas­­sungs- noch völk­er­rechtlich verpflichtet, eine Gle­ich­stel­lungskom­mis­sion zu schaf­fen oder eine Fach­stelle zur Förderung … weit­er­lesen

2C_710/2010: Pharmalobby-Bericht in 10 vor 10 verletzte Sachgerechtigkeitsgebot nicht (amtl. Publ.)

In einem Bericht des Schweiz­er Fernse­hens im For­mat “10 vor 10” wurde die FDP als mit der Phar­malob­by ver­ban­delt dargestellt. Die Unab­hängige Beschw­erdekom­mis­sion für Radio und Fernse­hen (UBI) hat­te auf Beschw­erde der FDP fest­gestellt, das Sachgerechtigkeits­ge­bot sei ver­let­zt wor­den. Vor BGer war zunächst strit­tig, ob das Ver­fahren vor der UBI rechtsstaatlichen Anforderun­gen genügt. Nach der Prax­is … weit­er­lesen

5A_645/2011: Anforderungen an die Bestreitung bei Gesuchen um Rechtsschutz in klaren Fällen

Das BGer hält fest, dass die Frage, ob bei Gesuchen um Rechtss­chutz in klaren Fällen iSv ZPO 257 den Geg­n­er des Rechtss­chutzge­suchs für seine Ein­wände nur eine Behaup­tungslast trifft oder ob er diese überdies glaub­haft zu machen hat, zwar  nicht höch­strichter­lich entsch­ieden sei, dass in der Lehre jedoch insoweit Einigkeit beste­he. Es dürfe deshalb als Grund­satz … weit­er­lesen