4A_563/2011: arbeitsrechtliche Aufhebungsvereinbarung vorliegend nicht gültig, da nicht eindeutig genug

Das BGer fasst die gel­tende Recht­sprechung zu den Anforderun­gen an den wirk­samen Abschluss von Aufhe­bungsvere­in­barun­gen zwis­chen Arbeit­ge­ber und Arbeit­nehmer zusam­men (es han­delt sich durchge­hend um Stan­dard­for­mulierun­gen, die prak­tisch gle­ich­lau­t­end namentlich im Urteil 4C.230/2005 ver­wen­det wur­den): Die ein­vernehm­liche Beendi­gung eines Arbeitsver­hält­niss­es bedarf kein­er beson­deren Form (Art. 115 OR). Sie kann grund­sät­zlich auch kon­klu­dent geschehen. Bei der … weit­er­lesen

4A_704/2011: Zustellungsfiktion nach Abholfrist von sieben Tagen, auch wenn sich der Postbote verrechnet hat; anwaltliche Überprüfungspflicht

Im vor­liegen­den Fall war dem Beschw­erde­führer ein Urteil des Kreis­gerichts St. Gallen am 18. Mai 2011 avisiert wor­den. Als Abhol­frist war der 26. Mai 2011 angegeben wor­den, also eine Abhol­frist von acht Tagen. Offen­bar hat­te sich der Post­bote ver­rech­net. Falls den­noch die jet­zt geset­zliche Frist von sieben Tagen (ZPO 138 III a; vgl. auch BGGweit­er­lesen

4A_692/2011: Rechtsmissbräuchlichkeit der Verjährungseinrede zwischen Konzerngesellschaften verneint; schweizerisches Recht nach IPRG 18

Gegen­stand des vor­liegen­den Urteils des BGer war ein Stre­it zwis­chen Gesellschaften des des Pelikan-Konz­erns (der bekan­nte Tin­ten­pa­tro­nen­her­steller, der in Malaysia börsenkotiert ist). In einem Patentver­let­zungsver­fahren mit ein­er Drittpartei waren zwei Pelikan-Gesellschaften, die im Rah­men des Verkaufs von Pelikan-Pro­­duk­ten Sales- und Logis­tik­di­en­stleis­tun­gen erbracht­en, zur Rech­nungsle­gung verpflichtet wor­den. Dazu waren diese Dien­stleis­tungs­ge­sellschaften jedoch nur mit Infor­ma­tio­nen ein­er … weit­er­lesen

4A_479/2011: Auslegung eines Maklervertrags (Verzicht auf Kausalitätserfordernis)

Ein vom BGer geschütztes Urteil des HGer ZH zeigt, dass es gefährlich sein kann, bei Ver­tragsver­hand­lun­gen Vorschläge zu machen, die zu weit gehen und dann von der Gegen­seite expliz­it abgelehnt wer­den. Das Fehlen des abgelehn­ten Vorschlags im Ver­trag kann dann – da der Vorschlag ja Ver­hand­lungs­ge­gen­stand war – als qual­i­fiziertes Schweigen ver­standen wer­den. So war … weit­er­lesen

4A_522/2011: Interessenkonflikt wegen Doppelorganschaft Mutter/Tochter: kein Organisationsmangel iSv OR 731b, aber ev. Schadenersatz

In einem offen­bar seit län­gerem andauern­den Kon­flikt (vg. auch das Urteil 4A_164/2011) zwis­chen ein­er Gesellschaft A ein­er­seits, die mit ca. 47% an der Gesellschaft B beteiligt ist, und der Gesellschaft B ander­er­seits hat­te die A ver­langt, es sei der Gesellschaft B ein Sach­wal­ter iSv OR 731b I Ziff. 2 zu bestellen, mit der Auf­gabe, im … weit­er­lesen

4A_611/2011: vorsorglich angeordnete Herausgabepflicht nach Ende des Arbeitsverhältnisses

Das BGer hält fest, dass ein Ver­bot, Kun­den des Arbeit­ge­bers abzuwer­ben und an eine andere Gesellschaft zu ver­mit­teln, sowohl aus der Treuepflicht des Arbeit­nehmers fol­gt (OR 321a) als auch aus sein­er Her­aus­gabepflicht (OR 321b). Infolgedessen durfte das KGer VD willkür­frei entschei­den, der Arbeit­nehmer habe nach Ende des Arbeitsver­hält­niss­es bes­timmte Doku­mente nach OR 339a her­auszugeben (namentlich … weit­er­lesen

4A_680/2011: Anfechtung von Kostenvorschussentscheiden vor BGer

Nach der Recht­sprechung des Bun­des­gerichts kön­nen Zwis­ch­enentschei­de, mit denen zwecks Sich­er­stel­lung der mut­masslichen Gericht­skosten ein Kosten­vorschuss ver­langt wird, einen nicht wieder gutzu­machen­den Nachteil iSv BGG 93 I bewirken. Das BGer hält im vor­liegen­den Urteil obiter fest, es sei fraglich, ob dies ohne Weit­eres für Kosten­vorschussver­fü­gun­gen gilt, wenn nicht die Kostenpflichtigkeit des Ver­fahrens an sich, son­dern … weit­er­lesen

Bericht des Bundesrats zur Evaluation des DSG

Der Bun­desrat hat seinen auf den 9. Dezem­ber 2011 datierten Bericht über die Eval­u­a­tion des Bun­des­ge­set­zes über den Daten­schutz (DSG) dem Par­la­ment vorgelegt. Der Bericht beruht auf ein­er Eval­u­a­tion des DSG mit dem Ziel, das DSG auf seine Wirk­samkeit hin zu über­prüfen. Dabei wurde beson­ders die Bekan­ntheit des Geset­zes und seine “Durch­set­zungsmech­a­nis­men” ein­er­seits sowie die Stel­lung des EDÖB ander­er­seits unter­sucht. Der Bun­desrat … weit­er­lesen

Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge (OAK BV) seit 1.1.12 tätig

Die Ober­auf­sicht­skom­mis­sion Beru­fliche Vor­sorge (OAK BV) nach BVG 64 hat ihre Tätigkeit am 1. Jan­u­ar 2012 aufgenom­men. Die OAK BV übt die Ober­auf­sicht aus über die kan­tonale Auf­sicht über die Pen­sion­skassen. Sie hat nach BVG 64a fol­gende Auf­gaben: 1 Die Ober­auf­sicht­skom­mis­sion beauf­sichtigt die Auf­sichts­be­hör­den. Sie hat fol­gende Auf­gaben: a. Sie stellt die ein­heitliche Auf­sicht­stätigkeit der Auf­sichts­be­hör­den sich­er; … weit­er­lesen

4A_478/2011: Anfechtung von Massnahme-Zwischenentscheiden iSv ZPO 263 vor BGer — nicht leicht wiedergutzumachender Nachteil

Ein von ein­er US-amerikanis­chen Gesellschaft angestell­ter, in Genf tätiger IT-Experte hat­te 2005 eine Soft­ware entwick­elt. Nach­dem er sein Stelle 2010 gekündigt hat­te, war er ab 2011 bei ein­er Konkur­rentin sein­er früheren Arbeit­ge­berin tätig. Let­ztere hat­te den Ver­dacht, dass der IT-Experte die Soft­ware mitgenom­men hat­te und nun für seine neue Arbeit­ge­berin ver­wen­dete. Sie stelle in Genf … weit­er­lesen