5A_225/2010: Verhältnis zwischen Schiedsvereinbarung und Rechtsöffnung; (nochmals) zur Verrechnung mit illiquider Forderung (amtl. Publ.)

Nach ihrer Auflö­sung eines Marken­l­izen­zver­trags betrieb die Marken­in­hab­erin die Lizen­znehmerin für eine Forderung auf Schadenersatz.Der Ver­trag enthielt eine Schied­sklausel zugun­sten eines Schiedsver­fahrens nach den WIPO Expe­dit­ed Arbi­tra­tion Rules mit Schied­sort in Genf. Die Lizen­zge­berin betrieb die Lizen­znehmerin in der Folge für eine Schaden­er­satz­forderung. Die erstin­stan­zliche pro­vi­sorische Recht­söff­nung wurde in der Folge durch das KGer FRweit­er­lesen

B‑5272/2009: Mindespreis; Berücksichtigung “wesentlicher Leistungen” beim vorausgegangenen Erwerb (BEHV-FINMA 41 IV)

Das BVGer äussert sich im Quad­rant-Urteil (B‑5272/2009) u.a. zur Bes­tim­mung des Min­dest­preis­es, den ein öffentlich­es Kau­fange­bot (BEHG 22 ff) nach BEHG 32 IV einzuhal­ten hat, und ins­beson­dere zur Berück­sich­ti­gung wesentlich­er Leis­tun­gen zwis­chen den Parteien im Rah­men eines voraus­ge­gan­genen Erwerbs (BEHV-FINMA 41 IV). Zu dieser Frage vgl. die Medi­en­mit­teilung (pdf) des BVGer: “In materieller Hin­sicht äussert sich … weit­er­lesen

2C_370/2010: Antrag auf mündliche Verhandlung ist auch Antrag auf öffentliche Verhandlung; Verletzung von EMRK 6 I durch das VGer ZH

Im Antrag auf ein Durch­führung eines mündlichen Ver­fahrens liegt zumin­d­est sin­ngemäss auch ein Antrag auf Durch­führung eines öffentlichen Ver­fahrens. Dies entsch­ied das BGer in einem Ver­fahren betr. den Entzug der Bewil­li­gung zur Führung ein­er Zah­narzt­prax­is im Kt. ZH auf­grund hygien­is­ch­er Män­gel. Das VGer ZH als Beschw­erde­in­stanz hat­te keine mündliche und nach § 62 des VRG/ZHweit­er­lesen

4A_461/2010: Qualifikation als Arbeitsvertrag doppelrelevant; plausible Vorbringen vorerst ausreichend (amtl. Publ.)

Gestützt auf eine als “Agen­turver­trag” beze­ich­nete Vere­in­barung klagte der “Agent”, der für das Ver­mit­teln von Verträ­gen eine reine Pro­vi­sionsvergü­tung bezog, am Gerichts­stand nach GestG 24 (Arbeit­srecht; ab 1.1.2011: ZPO 34) auf arbeit­srechtliche Ansprüche. Der Gericht­spräsi­dent 2 des Gericht­skreis­es IX Schwarzen­burg-Sefti­­gen wies die Klage zurück; der Ver­trag sei kein Arbeitsver­trag, so dass die Zuständigkeit nicht gegeben … weit­er­lesen

2C_669/2010: Postulationsfähigkeit eines Anwalts, Interessenkonflikt

Zwis­chen zwei Wal­lis­er Anwäl­ten bestand offen­bar Kriegszu­s­tand. Anwalt X. war auf Ver­an­las­sung seines Kol­le­gen Anwalt A. mit diszi­pli­nar­ischen Sank­tio­nen belegt wor­den. Er rächte sich dafür auf eine Weise, die ihm eine Verurteilung u.a. wegen Unge­hor­sams nach StGB 292 und Ver­leum­dung nach StGB 174 ein­brachte. Später trat X. auf als Rechtsvertreter ein­er weit­eren Per­son in einem … weit­er­lesen

5A_567/2010: Genügende Bestimmtheit der abgetretenen Betreibungsforderung

Das BGer schützt ein Urteil, das eine Recht­söff­nung ver­weigert hat­te. Grund­lage des Anspruchs war eine for­mgültige Abtre­tung zugun­sten der Betrei­bungs­gläu­bigerin, die “aus­drück­lich alle Aktiv­en der Verkäuferin” erfasste, “auch wenn diese in diesem Ver­trag nicht einzeln aufge­führt [sind]”. Nach Ansicht des BGer geht aus diesem Wort­laut nicht hin­re­ichend klar her­vor, dass von dieser Über­tra­gung auch die … weit­er­lesen

SLK: bei speziellen Angeboten muss idR die Dauer angegeben werden

In einem Entscheid vom 7. Dezem­ber 2010 hielt die Schweiz­erische Lauterkeit­skom­mis­sion SLK fest, dass es unlauter iSv UWG 3 b ist, in einem Restau­rant­führer ein “täglich­es Menu” für einen bes­timmten Preis anzugeben und diesen Preis später zu erhöhen, wenn nicht auch die Dauer des Ange­bots angegeben wurde. Entschei­dend war dabei, dass der Hin­weis auf das … weit­er­lesen

UBI: SF-Berichterstattung zum Fall Holenweger verletzte das Sachgerechtigkeitsverbot

Die Unab­hängige Beschw­erde­in­stanz für Radio und Fernse­hen (UBI) hat eine Beschw­erde gegen einen Beitrag der “Tagess­chau” vom 18. Dezem­ber 2009 teil­weise gut­ge­heis­sen. Der Entscheid bet­rifft die Berichter­stat­tung über den Abschluss der Vorun­ter­suchung im Fall Holen­weger. Es wurde ein ein­seit­iges Bild zum Abschluss der Vorun­ter­suchung im Fall Holen­weger ver­mit­telt, indem nur der Stand­punkt des Unter­suchungsrichters wiedergegeben … weit­er­lesen

5A_251/2010: Vereinbarung eines Baurechtszinses muss (noch) nicht öffentlich beurkundet werden

Nach OR 12 ist eine geset­zlich — aber nicht ver­traglich — für einen Ver­trag vorgeschriebene  Form auch für Änderun­gen erforder­lich, mit Aus­nahme von ergänzen­den Nebenbes­tim­mungen, die dem Ver­trag nicht wider­sprechen. Nach ZGB 779a unter­ste­ht ein Bau­rechtsver­trag dem Erforder­nis der öffentlichen Beurkun­dung. Ob die Vere­in­barung eines Bau­recht­szins­es diesem Erforder­nis eben­falls unter­ste­ht, ist strit­tig. Mit der über­wiegen­den … weit­er­lesen