5A_512/2010: Abgebot zur Abtretung nach SchKG 260 auch durch Publikation möglich (amtl. Publ.)

Im sum­marischen Konkursver­fahren iSv SchKG 231 kann das Ange­bot an die Gläu­biger betr. eine Abtre­tung nach SchKG 260 auf durch eine Pub­lika­tion erfol­gen. Wie das BGer fes­thält, muss das Ange­bot nicht zwin­gend auf dem Zirku­lar­weg erfol­gen:  “Il est exact que cer­tains auteurs recom­man­dent d’éviter la voie de la pub­li­ca­tion, qui ne con­stituerait pas une mesure … weit­er­lesen

B‑1228/2010: “ONTARGET” anpreisende Angabe im Zusammenhang mit klinischen Versuchen

Das Zeichen “ONTARGET” ist, wie das BVGer fes­thält, beschreibend und damit Gemeingut iSv MSchG 2 a für die Durch­führung und Pub­lika­tion klin­is­ch­er Ver­suchen im phar­makol­o­gis­chen Bere­ich (Klassen 41 und 42). Die ange­sproch­enen Fachkreise ver­fü­gen über gute Englis­chken­nt­nisse, und der Kon­sument sucht in ein­er Beze­ich­nung stets einen bekan­nten Bedeu­tungs­ge­halt; er wird also ver­suchen, sich aus Teilen eines … weit­er­lesen

B‑6222/2009: “LOUIS BOSTON” ist Name und daher nicht Herkunftsangabe; Präzisierung der Yukon-Praxis

Das BVGer heisst eine Beschw­erde gegen einen Entscheid des IGE gut. Das Zeichen “LOUIS BOSTON” ist keine (allen­falls irreführende) Herkun­ft­sangabe (MSchG 47) für Mod­eartikel, weil es als Vor- und Nach­name aufge­fasst wird. Nach der Yukon-Prax­is liegt keine Herkun­ft­sangabe vor, wenn die Marke von den mass­geben­den Verkehrskreisen nicht als Hin­weis auf eine bes­timmte Herkun­ft ver­standen wird, insb. wenn … weit­er­lesen

1C_428/2009: Konkordat über Massnahmen zur Wahrung der inneren Sicherheit ist verfassungsmässig (amtl. Publ.)

Der Kan­ton Zürich ist per 1. Jan­u­ar 2010 dem Konko­r­dat über Mass­nah­men zur Wahrung der inneren Sicher­heit beige­treten. Dabei han­delt es sich im Wesentlichen um eine Fortschrei­bung der auf Ende 2009 befris­teten Ergänzung des BWIS betr. Vorkehren zur Vor­beu­gung von Gewalt an Sportver­anstal­tun­gen. U.a. die DJS ver­langten die Aufhe­bung des Zürcherischen Beitritts­ge­set­zes, weil das Konko­ra­dat … weit­er­lesen

6B_908/2009: Geldwäscherei durch Unterlassen; Finanzintermediäre haben u.U. Garantenstellung (amtl. Publ.)

Ob ein Finanz­in­ter­mediär im Hin­blick auf den Kampf gegen Geld­wäscherei eine Garan­ten­stel­lung innehat, deren Ver­let­zung den Geld­wäschere­i­tateb­stand (StGB 305bis) durch Unter­las­sung (StGB 11) begrün­det, ist strit­tig. Das BGer bejaht diese Frage im vor­liegen­den Fall für ein Mit­glied des Leitungs­gremi­ums der Zweignieder­las­sung ein­er Bank, das ein verdächtiges Kon­to — auf dem Bestechungs­gelder ein­er aus­ländis­chen PEP lagen … weit­er­lesen

5A_561/2010: Persönlichkeitsverletzung durch forensisches Gutachten “durch Gesetz” gerechtfertigt

Wird durch eine foren­sis­che Begutach­tung im Rah­men eines Strafver­fahrens die Per­sön­lichkeit des Proban­den ver­let­zt, ist dies “durch Gesetz” gerecht­fer­tigt (ZGB 28 II), denn der Gutachter übt als Hil­f­sper­son des Gerichts eine hoheitliche Tätigkeit aus. Das BGer kon­nte im vor­liegen­den Fall, in welchem der Proband in die Begutach­tung überdies eingewil­ligt hat­te, offen­lassen, ob eine Diag­nose über­haupt … weit­er­lesen

RSS-Feeds: Beitrag / Feeds für BGer, BBl und AS

In der näch­sten Aus­gabe des Plä­doy­er (6/10) ist ein kurz­er Beitrag von David Vasel­la zum The­ma “RSS-Feeds für Juris­ten” zu find­en (pdf, Voll­text). Kosten­lose RSS-Feeds für die Urteile des BGer, für das BBl und für die AS sind bei BGE2RSS zu find­en (erforder­lich ist nur eine Reg­istrierung). Such­wort­gestützte Feeds — d.h. Feeds für neue Fund­stellen … weit­er­lesen

1C_285/2009: Logistep-Urteil: IP-Adressen sind u.U. Personendaten; Sammlung in P2P-Netzwerken ungerechtfertigt (amtl. Publ.)

Die Begrün­dung des im Ergeb­nis bere­its bekan­nten Logis­tep-Urteils des BGer vom 8. Sep­tem­ber 2010 ist seit heute ver­füg­bar (vgl. auch unseren früheren Beitrag). Das BGer hält fest, dass IP-Adressen Per­so­n­en­dat­en sind, dass sie dem DSG unter­fall­en, dass die Samm­lung von IP-Adressen durch pri­vate Unternehmen in P2P-Net­zw­erken die Grund­sätze der Erkennbarkeit und Zweck­bindung und damit — … weit­er­lesen

5A_372/2010: Rahmenkreditvertrag (Höchstlimite) ist kein Rechtsöffnungstitel (amtl. Publ.)

In ein­er Betrei­bung ein­er Bank gegen eine Dar­lehen­snehmerin war strit­tig, ob der zwis­chen den Parteien beste­hene Rah­menkred­itver­trag einen pro­vi­sorischen Recht­söff­nungsti­tel iSv SchKG 81 I darstellt. Ein Dar­lehensver­trag ist nur dann ein Recht­söff­nungsti­tel, wenn er eine bes­timmte Summe nen­nt und der Schuld­ner die Auszahlung nicht bestre­it­et. Das trifft auf einen Kon­toko­r­rentver­trag nicht zu, weil das Kon­toko­r­rent … weit­er­lesen

5A_534/2010: Einstellung der Betreibung kann superprovisorisch erfolgen; Verletzung des Vertrauensgrundsatzes (amtl. Publ.)

Das BGer stellt im vor­liegen­den Betrei­bungsver­fahren eine Ver­let­zung des Ver­trauen­sprinzips (BV 9) und des Grund­satzes des fair tri­al durch das OGer BE fest. Die Ter­min­pla­nung der unteren Instanz hat­te dazu geführt, dass eine neg­a­tive Fest­stel­lungsklage mit dem Begehren um Sistierung der Konkurs­be­trei­bung so kurzfristig vor der Konkursver­hand­lung stat­tfand, dass eine Anhörung der Gläu­bigerin zur Sistierung … weit­er­lesen