2C_655/2009: Entzug des Notariatspatents wg. strafbarer Handlung im Privatbereich

Einem Notari­ats­be­wer­ber wurde nach ein­er strafrechtlichen Verurteilung (wegen Gewalt und Dro­hung gegen Behör­den und Beam­te­und Ver­let­zung von Verkehrsregeln; bei ein­er Polizeikon­trolle wegen Fahrens ohne Sicher­heits­gurt und am Handy war er mit einem Reifen gegen den Fuss des Polizis­ten gefahren) durch die Ver­wal­tungskom­mis­sion des­OGer ZH das Wahlfähigkeit­szeug­nis als Notar (§ 8 des zürcherischen Notari­ats­ge­set­zes) dauer­haft wegen … weit­er­lesen

5A_108/2010: Vetorecht des Miteigentümers iSv ZGB 647d f. setzt eine geschützte Rechtsposition voraus (amtl. Publ.)

Der Eigen­tümer ein­er Stock­w­erkeigen­tum­sein­heit, der in sein­er Ein­heit ein Restau­rant betreibt und dafür mit Dul­dung der anderen Eigen­tümer auch eine Ter­rasse vor dem Restau­rant nutzt , focht den Beschluss der Eigen­tümerge­mein­schaft an, bes­timmte Umge­bungsar­beit­en vorzunehmen. Er begrün­dete die Klage damit, dass der Restau­rant­be­trieb durch die Umgestal­tung eingeschränkt werde und wegen eines Blu­men­trogs zwei Tis­che mit … weit­er­lesen

B‑580/2010: Beweis des ernsthaften Gebrauchs der Widerspruchsmarke “Jean-Marie Farina […]”

Das BVer­wGer bestätigt einen Entscheid des IGE, das einen Wider­sprich von Roger & Gal­let gegen die Ein­tra­gung der Marke“Johann Maria Fari­na zur Madon­na Köln Roy­al Echt Köl­nis­chwass­er (fig.).” abgewiesen hat­te, weil der marken­mäs­sige, ern­sthafte Gebrauch der Wider­spruchs­marke in ein­er von der Ein­tra­gung nicht wesentlich abwe­ichen­den Form (MSchG 11 II) inner­halb der Fün­f­jahres­frist (MSchG 12 I) nicht … weit­er­lesen

FINMA: keine Vorprüfung von Änderungen des Fondsvertrags mehr

Änderun­gen von Fondsverträ­gen schweiz­erisch­er ver­traglich­er Anlage­fonds wur­den der FINMA bish­er vor dem eigentlichen Genehmi­gungsver­fahren zur Vor­prü­fung ein­gere­icht. Um das Ver­fahren zu vere­in­fachen und zu beschle­u­ni­gen, lässt die FINMA das geset­zlich nicht vorge­se­hene Vor­prü­fungsver­fahren fall­en; die Fond­sleitung kann die beab­sichtigten Änderun­gen neu in eigen­er Ver­ant­wor­tung pub­lizieren und der FINMA erst nach erfol­gter Pub­lika­tion zur Genehmi­gung vor­legen … weit­er­lesen

5D_179/2009: Kein Beweis des Zugangs durch Faxsendeprotokoll mit “OK”-Vermerk

Das BGer hält fest, dass der Beweis des Zugangs eines Faxschreibens nicht durch Vor­lage des Versende­pro­tokolls geführt wer­den kann. Im vor­liegen­den Fall war strit­tig, ob eine Zahlung an einen Anwalt mit befreien­der Wirkung erfol­gte oder der Wider­ruf dessen Einziehungser­mäch­ti­gung vor der Zahlungsaus­lö­sung zuge­gan­gen war). Das BGer hat­te hier an sich keinen Anlass, die Beweiswürdi­gung der Vorin­stanz … weit­er­lesen

2C_816/2008: “Damassine” als AOC eintragbar

Die Asso­ci­a­tion inter­pro­fes­sion­nelle de la Damas­sine ersuchte erfol­gre­ich um Ein­tra­gung der Beze­ich­nung “Damas­sine” als geschützte Ursprungs­beze­ich­nung (Appel­la­tion d’o­rig­ine con­trôlée, AOC) für einen Obst­brand, der auss­chliesslich im Kan­ton Jura erzeugt und abge­füllt wird, wobei nur Früchte von Damas­­sine-Bäu­­men ver­wen­det wer­den sollen. Es gin­gen mehrere Ein­sprachen ein; Gril­lette, Domaine de Cressier SA zog die ihre vor BVer­wGer, … weit­er­lesen

EU-Kommission: kein Anwaltsgeheimnis für Unternehmensjuristen

In einem kartell­rechtlichen Ver­fahren zwis­chen der Europäis­chen Kom­mis­sion und den Unternehmen Akzo Nobel Chem­i­cals und Akcros Chem­i­cals ver­trat die in St. Gallen lehrende Gen­er­alan­wältin Juliane Kokott die Auf­fas­sung, das Anwalts­ge­heim­nis gelte in Kartel­lver­fahren der EU-Kom­mis­­sion nicht für Syn­diku­san­wälte (legal coun­sels). Unternehmensin­terne Kom­mu­nika­tion geniesse den grun­drechtlich garantierten Schutz der Kom­mu­nika­tion zwis­chen einem Recht­san­walt und seinen Man­dan­ten … weit­er­lesen

B‑2419/2008: Markenschutz von “MADONNA” wäre sittenwidrig

Der marken­rechtliche Schutz des Aus­drucks “MADONNA” wäre sit­ten­widrig iSv MSchG 2, wie das BVer­wGer fest­stellte. Das Ein­tra­gungs­ge­such stammte nicht von der vom BVer­wGer als solchen beze­ich­neten “Pop-Ikone” Madon­na (ob der Aus­druck “Ikone” in diesem Zusam­men­hang als Anspielung ver­wen­det wurde, bleibt ungewiss), son­dern von einem Seifen- und Par­fümeriehersteller. Das IGE hat­te das Ein­tra­gungs­ge­such abgewiesen; würde man … weit­er­lesen

A‑6610/2009: unzulässiges Versprechen einer Vergünstigung für gebrannte Wasser

Das BVer­wGer schützt das Ver­bot der Wer­beaus­sage “Ein­tritt & Kon­suma­tion je 5 CHF” mit dem Zusatz “(auf) fast alle Getränke” gestützt auf AlkG 42b.  In diesem Slo­gan liege ein unzuläs­siges Ver­sprechen ein­er Vergün­s­ti­gung für gebran­nte Wass­er. Sollte der Ein­heit­spreis nicht für gebran­nte Wass­er gel­ten, hätte der Slo­gan entsprechend präzisiert wer­den müssen.

4A_47/2010: Auslegung des Ausdrucks “habitation exclusivement” im Mietvertrag; keine analoge Anwendung von OR 262 (amtl. Publ.)

Ist ein Wohnob­jekt nach dem Mietver­trag “à l’habi­ta­tion exclu­sive­ment” bes­timmt und ste­ht der wirk­liche Wille der Pateien nicht fest, darf und muss dieser Aus­druck nach dem vor­liegen­den Urteil lediglich als Auss­chluss geschäftlich­er Nutzung aufge­fasst wer­den. Der voraus­ge­set­zte Gebrauch umfasst daher die kosten­lose Beherber­gung von Ver­wandten. OR 262 (Unter­mi­ete) ist wed­er direkt noch indi­rekt anwend­bar. Im vor­liegen­den Fall ver­let­zte der Mieter die … weit­er­lesen