Bundesgericht (Lotteriegesetze): Pokerturniere der Variante ‚Texas Hold’em” sind Glücksspiele

Seit 2007 ver­trat die Eidg. Spiel­bankenkom­mis­sion (ESBK) die Auf­fas­sung, Pok­er­turniere der Vari­ante ‚Texas Hold’em” kön­nten unter bes­timmten Voraus­set­zun­gen Geschick­lichkeitsspiele darstellen (siehe hier und hier). Die Organ­i­sa­tion solch­er Pok­er­turniere wurde dadurch vor­be­hältlich des kan­tonalen Rechts ausser­halb von Spiel­banken zuläs­sig. Das Bun­desver­wal­tungs­gericht hat mit Urteil vom 30. Juni 2009 in einem Pilot­fall die Auf­fas­sung der ESBK gestützt. … weit­er­lesen

C‑6540/2007: “Erhebliche Verminderung der Belegschaft” und Restrukturierung iSv BVG 53b I bejaht aufgrund “rückblickender Gesamtbetrachtung”

Das BVer­wGer hat gestützt auf eine tele­ol­o­gis­che Ausle­gung der 1. BVG-Revi­­sion die Anwen­dung des alten Rechts auf eine Teilliq­ui­da­tion ein­er Vor­sorges­tiftung, die vor Inkraft­treten der Revi­sion am 1. Jan­u­ar 2005 beschlossen und auf den 31. Dezem­ber 2004 geplant wor­den war, geschützt. In der Sache war u.a. strit­tig, wann der Tatbe­stand der Teilliq­ui­da­tion infolge erhe­blich­er Ver­min­derung der Belegschaft sowie Restruk­turierung der … weit­er­lesen

B‑7430/2008: “Sky” und “Skylife (fig.)” verwechselbar

Im drit­ten Urteil mit Bezug auf die Wort­marke “Sky” der British Sky Broad­cast­ing Group Plc hält das BVer­wGer erneut fest, dass der Marke “Sky” eine nor­male Unter­schei­dungskraft zukomme, dies­mal mit Bezug auf Dien­stleis­tun­gen in der Klasse 41 (z.B. “Ser­vices d’é­d­u­ca­tion et de diver­tisse­ments”; “loca­tion de films ciné­matographiques”, “pub­li­ca­tion de mag­a­zines, livres, textes et pro­duits imprimés” usw.). … weit­er­lesen

B‑580/2010: Beweis des ernsthaften Gebrauchs der Widerspruchsmarke “Jean-Marie Farina […]”

Das BVer­wGer bestätigt einen Entscheid des IGE, das einen Wider­sprich von Roger & Gal­let gegen die Ein­tra­gung der Marke“Johann Maria Fari­na zur Madon­na Köln Roy­al Echt Köl­nis­chwass­er (fig.).” abgewiesen hat­te, weil der marken­mäs­sige, ern­sthafte Gebrauch der Wider­spruchs­marke in ein­er von der Ein­tra­gung nicht wesentlich abwe­ichen­den Form (MSchG 11 II) inner­halb der Fün­f­jahres­frist (MSchG 12 I) nicht … weit­er­lesen

B‑2419/2008: Markenschutz von “MADONNA” wäre sittenwidrig

Der marken­rechtliche Schutz des Aus­drucks “MADONNA” wäre sit­ten­widrig iSv MSchG 2, wie das BVer­wGer fest­stellte. Das Ein­tra­gungs­ge­such stammte nicht von der vom BVer­wGer als solchen beze­ich­neten “Pop-Ikone” Madon­na (ob der Aus­druck “Ikone” in diesem Zusam­men­hang als Anspielung ver­wen­det wurde, bleibt ungewiss), son­dern von einem Seifen- und Par­fümeriehersteller. Das IGE hat­te das Ein­tra­gungs­ge­such abgewiesen; würde man … weit­er­lesen

A‑6610/2009: unzulässiges Versprechen einer Vergünstigung für gebrannte Wasser

Das BVer­wGer schützt das Ver­bot der Wer­beaus­sage “Ein­tritt & Kon­suma­tion je 5 CHF” mit dem Zusatz “(auf) fast alle Getränke” gestützt auf AlkG 42b.  In diesem Slo­gan liege ein unzuläs­siges Ver­sprechen ein­er Vergün­s­ti­gung für gebran­nte Wass­er. Sollte der Ein­heit­spreis nicht für gebran­nte Wass­er gel­ten, hätte der Slo­gan entsprechend präzisiert wer­den müssen.

B‑127/2010: durch stilisierte Nahtstiche verziertes “V” bleibt Gemeingut

Das BVer­wGer schliesst eine Bild­marke, die aus einem ein­fachen “V” beste­ht, das aber durch eine feine gestrichelte Lin­ie in Kon­trast­farbe wie auf­genäht erscheinen soll, als vom Marken­schutz (für u.a. Klei­der und Led­er­waren) aus. Dabei han­dle es sich um eine nahe­liegende grafis­che Gestal­tung, die den Gesamtein­druck des Zeichens nicht aus­re­ichend präge.

B‑7017/2008: geringfügig formatierte Wort-/Bildmarke “++PLUSPLUS++” mit Wortmarke “PLUS” nicht verwechselbar

Das BVer­wGer entsch­ied, dass die Ein­tra­gung der kom­binierten Wort-/Bild­­marke “++PLUSPLUS++” nicht mit der älteren Wort­marke “PLUS” ver­wech­sel­bar ist. Weil keine “der­art gesteigerte Bekan­ntheit der Marke “PLUS” für die rel­e­van­ten Waren und Dien­stleis­tun­gen dar­ge­tan war, kon­nte die “erhe­bliche Banal­ität der Marke” nicht kom­pen­siert werden.

B‑3189/2008: “terroir” (fig.) ist für Lebensmittel usw. Gemeingut bzw. irreführend

Die Marke ist laut BVer­wGer für u.a. Fleisch, Fisch, getrock­netes Gemüse, Kon­fitüren, Milch, Sago, Hefe, lebende Tiere, Fut­ter­mit­tel, Biere, Verpfle­gung, Cater­ing usw. als Gemeingut iSv MSchG 2 a bzw. als sach­lich irreführend iSv MSchG 2 c nicht schutzfähig. Das BVer­wGer deutet an, dass es allen­falls zu einem anderen Schluss gekom­men wäre, wenn für die beansprucht­en … weit­er­lesen

SEVIKAR” und “SEVCAD” (Pharmazie) wegen Vokalfolge und Silbenzahl nicht verwechselbar

Das BVer­wGer kommt gestützt auf die Recht­sprechung zur Ver­wech­sel­barkeit von Zeichen im Bere­ich phar­mazeutis­ch­er Pro­duk­te* zum Ergeb­nis, die Zeichen “SEVIKAR” und “SEVCAD” seien nicht ver­wech­sel­bar iSv MSchG 3 I c. *Dans le domaine des mar­ques de pro­duits phar­ma­ceu­tiques com­posées de plusieurs syl­labes, l’ex­is­tence d’un risque de con­fu­sion a générale­ment été admis lorsque les mar­ques ne … weit­er­lesen