4A_177/2007 und 4C.415/2006: Personenschaden

X. ver­lor infolge eines Auf­fahrun­falls seine Stelle und wurde zu 85% arbeit­sun­fähig. Eine Beschw­erde in Zivil­sachen wurde abgewiesen (4A_177/2007). Im Beru­fungsver­fahren waren die Adäquanz des Kausalzusam­men­hangs, die Enschränkung der Erwerb­s­fähigkeit und die grund­sät­zliche Haf­tung anerkan­nt. Strit­tig waren aber die finanziellen Fol­gen der teil­weisen Erwerb­sun­fähigkeit und, even­tu­aliter, der Renten­schaden. Die Vorin­stanz hat­te einen Direk­tschaden von rund CHF 430’000 errech­net. Der H3

9C_492/2014: Überwindbarkeitsvermutung gilt nicht mehr (amtl. Publ.)

…sie, an ver­schiedenar­ti­gen gesund­heitlichen Beschw­er­den zu lei­den, welche sich rasch ver­schlim­merten (u.a. Schmerzen am Rück­en und Extrem­itäten, Schlaf­störun­gen, Kraft­losigkeit und Niedergeschla­gen­heit). Die IV-Stelle des Kan­tons Zug holte ein psy­chi­a­trisches Gutacht­en ein und verneinte gestützt darauf eine anspruchs­be­grün­dende Inva­lid­ität. Das Ver­wal­tungs­gericht des Kan­tons Zug wies die dage­gen erhobene Beschw­erde ab. Das Bun­des­gericht hiess demge­genüber die Beschw­erde teil­weise gut und wies die…

4A_382/2012: Balkongeländer in privater Liegenschaft von 82 cm Höhe kein Werkmangel; Anlehnen kein bestimmungsgemässer Gebrauch

Das BGer hat­te zu entschei­den, ob die Höhe eines Balkon­gelän­ders bei ein­er 1959 erbaut­en Liegen­schaft von nur 82 cm (nach der 1996 erlasse­nen SIA-Norm 358 wären 100 cm das Min­deste gewe­sen) einen Werk­man­gel darstellt. Dem Stre­it lag ein tödlich­er Sturz über das Gelän­der Unfall zugrunde. Das BGer hält zunächst all­ge­mein Fol­gen­des fest: Dass eine Baute im Zeit­punkt ihrer Erstel­lung den…

4A_479/2015: Fehlende Signalisation “Schleudergefahr” als Werkmangel nach Art. 58 OR

Eine Motor­rad­fahrerin (Beschw­erdegeg­ner­in) verun­fallte bei Regen auf der Auto­bahn in ein­er Linkskurve im Bere­ich ein­er Baustelle. Sie erlitt leichte Ver­let­zun­gen und klagte beim Kan­ton­s­gericht Luzern gegen die Schweiz­erische Eidgenossen­schaft (Beschw­erde­führerin) als Werkeigen­tümerin der Strasse. Das Kan­ton­s­gericht Luzern hiess die Klage grössten­teils gut. Das Bun­des­gericht wies die dage­gen gerichtete Beschw­erde ab (Urteil 4A_479/2015 vom 2. Feb­ru­ar 2016). Die Klägerin hat­te gel­tend gemacht,…

Totalrevision VVG: Entwurf und Botschaft liegen vor

Das VVG befind­et sich seit län­ger­er Zeit in Revi­sion; wir haben berichtet: Botschaft zur Total­re­vi­sion des VVG ver­ab­schiedet Vernehm­las­sungs­bericht zur Revi­sion VVG Auf­trag für die Botschaft zur Revi­sion des VVG  Jet­zt liegen der Entwurf in sein­er defin­i­tiv­en Fas­sung und die Botschaft zum total­re­v­i­dierten VVG vor. Aus der Botschaft: […] For­mal erhält das VVG einen zeit­gemässen, über­sichtlichen und den gewan­del­ten Mark­tbedürfnis­sen angepassten Auf­bau. Bei…

H 161/06: Anspruch auf lebenspraktische Begleitung in der AHV? (amtl. Publ.)

Gestützt auf AHVG 43bis V (“Der Bun­desrat kann ergänzende Vorschriften erlassen”) hat der Bun­desrat AVV 66bis I erlassen (keine sin­ngemässe Anwen­dung von IVV 37 II c, Begriff der mit­telschw­eren Hil­flosigkeit, leben­sprak­tis­che Begleitung).  Da die Ver­weisung von AHVG 43bis V nur eine “sin­ngemässe” Anwen­dung der Bes­tim­mungen des IVG vor­sieht, sind Abwe­ichun­gen zuläs­sig. Der Bun­desrat geniesst daher weit­en Ermessensspiel­raum. Das BGer hielt…

4A_359/2013; 4A_421/2013: Haftung von Schwimmbadbetreibern (Bestätigung der Rechtsprechung)

Der Beschw­erde­führer logierte in einem Hotel mit Hal­len­bad. Er sprang vom Start­sock­el an der Bre­it­seite des Schwimm­beck­ens kopfüber ins Wass­er und schlug mit dem Kopf am Boden des Beck­ens auf. Dabei brach er sich den 4. Hal­swirbel und ist sei­ther vom Nack­en an abwärts gelähmt (Tetraplegie). Ein Augen­schein im Rah­men ein­er vor­sor­glichen Bewe­is­führung ergab, dass der Start­sock­el am Rand des…

4A_328/2011: Passivlegitimation der Muttergesellschaft aufgrund Sphärenvermischung bejaht (amtl. Publ.)

Im vor­liegen­den Fall war nicht klar, welche von zwei Gesellschaften haft­bar war, weil die Gesellschaften (Mut­ter und Tochter) von aussen kaum zu unter­schei­den waren. Weil bei­de den gle­ichen Sitz hat­ten, einen ähn­lichen Zweck, diesel­ben Vertreter und ähn­liche Fir­men (“Y.A. ___ Société Anonyme” vs. “Y.A. _____ Inter­na­tion­al SA”), bestand eine Ver­mis­chung der Sphären bei­der Gesellschaften. Das BGer schützt den Kläger daher…

Inkrafttreten des neuen FamZG und der FamZV per 1.1.2009

Das neue FamZG vom 24. März 2006 tritt auf den 1. Jan­u­ar 2009 in Kraft. Art. 17 und 26 trat­en bere­its am 1. März 2007 in Kraft. Eben­falls auf den 1. Jan­u­ar 2009 wurde die FamZV in Kraft geset­zt. Erläuterun­gen zur FamZV und zu Änderun­gen des FLG Botschaft zum FamZG (Zusatzbericht der Kom­mis­sion für soziale Sicher­heit und Gesund­heit des Nation­al­rates Medienmitteilung…

4A_207/2018: Unterbrechung der Verjährung durch Anerkennung der Forderung

Der Beschw­erde­führer erlitt auf­grund eines Verkehrsun­fall­es schwere Ver­let­zun­gen. Am 28. April 2008 schlug der Unfal­lver­sicher­er vor, den Fall mit ein­er Zahlung von CHF 125’000 zu regeln. Nach mehr als acht Monat­en lehnte der Beschw­erde­führer dieses Ange­bot aber ab und ver­langte ein neues medi­zinis­ches Gutacht­en. Am 8. März 2012 reichte der Beschw­erde­führer Klage gegen den Unfal­lver­sicher­er ein. Das erstin­stan­zliche Gericht wies die Klage zufolge…