4A_99/2009: Grundlagenirrtum bei zu geringer Mietfläche (amtl. Publ.)

Das Bun­des­gericht hat eine Anfech­tung eines Geschäftsmi­etver­trags wegen Grund­la­genir­rtums in einem Fall zuge­lassen, bei welchen die tat­säch­liche Miet­fläche 204,20 m² betrug und nicht, wie im Mietver­trag angegeben, unge­fähr 246 m². Der Unter­schied von ca. 17% ist auch nach der bish­eri­gen Prax­is aus­re­ichend: “On observera à ce pro­pos que, s’agis­sant d’un loge­ment, la jurispru­dence a admis … weit­er­lesen

4A_68/2009: 71% weniger Leistung ist wesentliche Vertragsverletzung nach CISG 25

Das BGer bestätigt ein Urteil des Appel­la­tion­s­gerichts BS, das eine Ver­tragsaufhe­bung nach CISG 25 aus wichtigem Grund (fun­da­men­tal breach) geschützt hat­te: “Somit ste­ht fest, dass die Maschi­ne­nan­lage eine Leis­tung von 52 Fla­cons pro Minute erbracht hat, obwohl eine solche von 180 Fla­cons pro Minute […] vere­in­bart wor­den war. Daraus ergibt sich, dass eine wesentliche Ver­tragsver­let­zung … weit­er­lesen

5A_199/2009: Anforderungen an Vollmachten zur Teilnahme an der 1. Gläubigerversammlung (amtl. Publ.)

Im Konkursver­fahren über eine Krankenkasse liess das Büro bei der ersten Gläu­bigerver­samm­lung den Beschw­erde­führer als Gläu­biger und Vertreter von 11 weit­eren Gläu­bigern als Teil­nehmer zu. Der Beschw­erde­führer kri­tisierte, dass die vorgelegten 71 Voll­macht­en nicht alle als gültig erachtet wur­den.  Das BGer schützt dage­gen diesem Entscheid. Bei der ersten Gläu­bigerver­samm­lung entschei­det das Büro über die Zulas­sung … weit­er­lesen

4A_82/2008: Rechtzeitigkeit der Rüge eines versteckten Mangels

Das Bun­des­gericht erachtet eine Män­gel­rüge durch den Bauher­rn als rechtzeit­ig, obwohl dieser die Män­gel erst gerügt hat­te, nach­dem zwei von ihm beige­zo­gene Bau­ex­perten ihren Bericht vorgelegt hat­ten. Zum einen lagen die Berichte nach ein­er Woche und damit rechtzeit­ig vor, und der Bauherr ver­sandte bere­its am fol­gen­den Tag die Män­gel­liste. Zum anderen war der beurteilte Fall … weit­er­lesen

4A_398/2007: Potestativbedingung als Konventionalstrafe, auch bei Forderungsverlust (amtl. Publ.)

In einem Prax­isüber­nah­mev­er­trag hat­ten die Parteien die Zahlung des Übernehmers durch fol­gende Klausel bed­ingt: “Diese Zahlung ste­ht unter der Bedin­gung, dass sich bei­de Parteien getreu und ver­trags­gemäss ver­hal­ten.” Auch das ver­trags­gemässe Ver­hal­ten (das Unter­lassen ein­er Ver­tragsver­let­zung) kann als wil­lens­ab­hängiges Ereig­nis zum Gegen­stand ein­er Potes­ta­tivbe­din­gung gemacht wer­den. Ist das Leis­tungsver­sprechen des Schuld­ners aber vom Ein­tritt der … weit­er­lesen

Verbessterter Schutz von Whistleblowern beabsichtigt

Der Schutz von sog. Whistle­blow­ern (auf deutsch?) soll durch eine Teil­re­vi­sion des OR verbessert wer­den. Danach ver­stiesse der Arbeit­nehmer nicht gegen die Treuepflicht, wenn er in Treu und Glauben Missstände meldet an den Arbeit­ge­ber meldet. Falls dieser keine wirk­samen Mass­nah­men ergreift, kann sich der Arbeit­nehmer an die zuständi­ge Behörde wen­den. Ergeift diese Behörde eben­falls nicht … weit­er­lesen

4A_16/2008: Gaunerlohn ist nicht zurückzugeben (Praxisänderung zu Art. 66 OR)

Das Bun­des­gericht hat in einem jüng­sten Entscheid (4A_16/2008) seine bish­erige Recht­sprechung zu Art. 66 OR geän­dert. Nach der bish­eri­gen Recht­sprechung schloss Art. 66 OR die Rück­forderung nicht bloss dessen aus, was zur Ans­tiftung oder Beloh­nung eines rechts- oder sit­ten­widri­gen Han­delns gegeben wurde (“Gauner­lohn”), son­dern die Rück­forderung aller Leis­tun­gen, die auf­grund eines rechts- oder sit­ten­widri­gen Ver­trags … weit­er­lesen

4A_417/2007: versteckter Kalkulationsirrtum, Zusicherung

Die Käuferin ein­er Woh­nung ver­langte Min­derung des Kauf­preis­es, weil die Wohn­fläche über­trieben wor­den sei. In den mass­geben­den Aufteilungsplä­nen waren eine Brut­to­geschöss­fläche von X und die Flächen der einzel­nen Räume angegeben, aber nicht die Fläche der Umfas­sungswände, die Teil der Brut­to­geschoss­fläche bilden. Die Angabe ein­er zu hohen Brut­to­geschoss­fläche beruhte daher — weil nicht die gesamte Berech­nungs­grund­lage … weit­er­lesen

4A_407/2007: Anwaltshaftung

Nach­dem der beklagte Anwalt die vor­läu­fige Ein­tra­gung des Pfan­drechts erwirkt hat­te, über­liess er es einem Bürokol­le­gen, auf defin­i­tive Ein­tra­gung zu kla­gen. Der Bürokol­lege ver­säumte es, ein Ver­mit­tlungsver­fahren durchzuführen; auf die Klage wurde daher nicht einge­treten, das vor­läu­fig einge­tra­gene Pfan­drecht gelöscht. Der Klient klagte darauf gegen den Anwalt auf Ersatz für den durch die Löschung ent­stande­nen … weit­er­lesen