B‑1324/2010: Keine Beschwerdelegitimation der Jelmoli Bonus Card AG gegen Weko-Verfügung iS Untersuchung DMIF II

Vier-Parteien-Ver­hält­­nis bei Kred­itkarten­zahlun­gen Das BVer­wGer tritt auf eine Beschw­erde der Jel­moli Bonus Card AG gegen einen Entscheid der Weko in Sachen Kred­itkarten-DMIF II (vor­sor­gliche Mass­nah­men) (DMIF ste­ht für “Domes­tic Mul­ti­lat­er­al Inter­change Fee”) nicht ein. Die Weko war nach ein­er Unter­suchung (vgl. hier) gegen die Issuer UBS, CS, Vise­ca und Cornèr sowie gegen die Acquir­er Telekurs und … weit­er­lesen

2C_385/2009: Ermässigter Posttarif bei Mitgliedschafspresse

Das BGer hält fest, dass der ermäs­sigte Tarif bei der Zustel­lung gemäss PG 15 III (Mit­glied­schaft­s­presse) keine Anwen­dung find­et auf den Ver­sand von Pub­lika­tion gegen eine blosse Abon­nements­ge­bühr, wenn nicht zumin­d­est ein indi­rek­tes mit­glied­schaftlich­es Ver­hält­nis zur her­aus­geben­den Organ­i­sa­tion beste­ht. Der Ver­sand der Pub­lika­tio­nen “Sal­do”, “K‑Tipp” und ander­er muss daher nicht nach dem ermäs­sigten Tarif besorgt … weit­er­lesen

5a_53/2010: Wohnsitzwechsel wirkt sich auf die Zuständigkeit des Rechtsöffnungsgerichts aus (amtl. Publ.)

Strit­tig war im vor­liegen­den Fall die Frage,  “ob und wie sich ein Wohn­sitzwech­sel des Schuld­ners auf die örtliche Zuständigkeit des Recht­söff­nungs­gerichts auswirkt.” Die Frage bet­rifft SchKG 53, wonach die Betrei­bung am bish­eri­gen Orte fort­ge­set­zt wird, wenn der Schuld­ner seinen Wohn­sitz (i) nach der Pfän­dungsankündi­gung oder (ii) der Zustel­lung der Konkur­san­dro­hung oder (iii) des Zahlungs­be­fehls zur Wech­sel­be­trei­bung … weit­er­lesen

4a_146/2010: HGer AG: Prozessüberweisung bei vorsorglichen Massnahmen nur zurückhaltend

Das BGer hält fest, dass nicht nur ein Über­weisungsentscheid nach GestG 36 II als Zwis­ch­enentscheid über die örtliche Zuständigkeit zu qual­i­fizieren ist, son­dern auch die Ablehnung ein­er solchen Über­weisung.  Die Vorin­stanz, das HGer AG, hat­te die Über­weisung abgelehnt, da umstrit­ten sei, ob GestG 36 II auf vor­sor­gliche Mass­nah­mev­er­fahren im Ver­hält­nis mit ein­er ordentlichen Klage Anwen­dung … weit­er­lesen

4A_417/2009: Kontrahierungspflicht der Post im Bereich des Zahlungsverkehrs

Die schweiz­erische Post hat­te Kon­to­beziehun­gen mit mehreren Parteien, die dubiosen Geschäft­sak­tiv­itäten (Ange­bote von Adress­reg­is­tere­in­trä­gen) nachgin­gen, mit dem Hin­weis gekündigt, eine “Analyse Ihres Kun­den­dossiers hat ergeben, dass sich unsere Aus­rich­tung nicht mit Ihrem Pro­fil und Ihren Geschäft­sak­tiv­itäten deckt und / oder dass wir unsere Sorgfalt­spflicht nicht mehr wahrnehmen kön­nen”. Strit­tig war das Kündi­gungsrecht der Post, das … weit­er­lesen

6B_5/2010: Anklageschrift bei Gewerbsmässigkeit

Im Urteil vom 30. Juni 2010 (6B_5/2010) äussert sich das Bun­des­gericht zur Beurteilung der Ver­fas­sungskon­for­mität von Anklageschriften, welche gestützt auf die mit dem Anklage­grund­satz ver­fol­gten Ziele zu erfol­gen habe.  Der Beschw­erde­führer rügte die Entschei­dung der Vorin­stanz, welche ihn wegen gewerb­smäs­si­gen Inverkehrbrin­gens von Arzneimit­teln ohne Zulas­sung (Art. 86 Abs. 1 lit. b und 2 HMG) schuldig gesprochen … weit­er­lesen

UBI: Beschwerde gegen “10 vor 10”-Beitrag “FDP und die Pharmalobby” gutgeheissen

Die UBI hat eine Beschw­erde gegen einen im Nachricht­en­magazin “10 vor 10“ausgestrahlten Beitrag knapp (mit Stichentscheid des Präsi­den­ten) gut­ge­heis­sen. Der Beitrag über die Beziehun­gen der FDP zur Phar­malob­by hat das Sachgerechtigkeits­ge­bot ver­let­zt, weil es die Redak­tion wichtige Ele­mente nicht geprüft hatt (vgl. auch die Medienmitteilung).

1B_182/2010: Vorzeitiger Strafantritt und Kollusionsgefahr

Das Bun­des­gericht bestätigt mit Urteil vom 23. Juni 2010 (1B_182/2010), in dem über die Abweisung eines vorzeit­i­gen Strafantrittes nach § 71a Abs. 3 StPO/ZH zu entschei­den hat, seine Recht­sprechung zur Kol­lu­sion­s­ge­fahr: 2.3 […] Kol­lu­sion bedeutet ins­beson­dere, dass sich der Beschuldigte mit Zeu­gen, Auskun­ftsper­so­n­en, Sachver­ständi­gen oder Mitbeschuldigten ins Ein­vernehmen set­zt oder sie zu wahrheitswidri­gen Aus­sagen ver­an­lasst, … weit­er­lesen

Polanski wird nicht an die USA ausgeliefert

Roman Polan­s­ki wird nicht an die USA aus­geliefert, wie Wid­mer-Schlumpf heute bekan­nt gab (vgl. Medi­en­mit­teilung). Es liess sich nicht auss­chliessen, dass die von Polan­s­ki in ein­er psy­chi­a­trischen Abteilung eines kali­for­nischen Gefäng­niss­es ver­bracht­en 42 Tage Frei­heit­sentzug die gesamte Frei­heitsstrafe darstell­ten, die er zu ver­büssen hat­te. In diesem Fall hätte Polan­s­ki seine Strafe ver­büsst, und dem Aus­liefer­ungser­suchen … weit­er­lesen

5A_277/2010: Konkurshinderungsgründe von SchKG 174 II müssen sich in der Rechtsmittelfrist verwirklicht haben (amtl. Publ.)

Das BGer hält fest, dass für die Konkur­shin­derungs­gründe nach SchKG 174 2 Ziff. 1–3 gilt, was nach der Recht­sprechung auch für das Beib­rin­gen der Urkun­den zu ihrem Beweis gilt:  “[Sie] sind gemäss Art. 174 SchKG nur zu berück­sichti­gen, wenn sie sich innert der Rechtsmit­tel­frist ver­wirk­licht haben und gel­tend gemacht wer­den. (…) Die Vor­brin­gen der Beschw­erde­führerin … weit­er­lesen