5A_360/2010: Prüfung des Arrestvollzugs mit voller Kognition; Notwendigkeit der Immunität einer internationalen Organisation (amtl. Publ.)

Ende 2009 hat­te der Arrestrichter Basel-Stadt auf Begehren zweier Finanzge­sellschaften (NML Cap­i­tal Ltd. und EM Lim­it­ed, bei­de mit Sitz auf den Cay­man Islands) gestützt auf zwei Urteile des South­ern Dis­trict Court NY zwei Arrest­be­fehle gegen den Staat Argen­tinien in der Höhe von CHF 290 Mio. und CHF 741 Mio. erlassen. Ver­ar­restiert wur­den die bei der … weit­er­lesen

4a_456/2009: Entscheid des CAS iS Gert Thys wegen Unzuständigkeit aufgehoben

Das BGer hat erneut einen Entscheid des CAS aufge­hoben (vgl. bere­its hier). Das CAS hat­te in einem Ver­fahren des Langstreck­en­läufers Gert Thys (2006 in Seoul bei einem Marathon pos­i­tiv auf Dop­ing getestet) gegen die Diszi­pli­narkom­mis­sion seines Lan­desver­bands betr­e­f­fend Sperre und Aberken­nung der Preise und Ein­nah­men des Marathon­laufs in Seoul zu Unrecht angenom­men, es sei eine … weit­er­lesen

B‑892/2009: HEIDILAND / HEIDI-ALPEN: rechtserhaltender Gebrauch einer Marke

Das BVer­wGer schützt die Entschei­dung des IGE, das einen Wider­spruch der Marke “HEIDILAND” gegen die Marke “HEI­­DI-Alpen” abgewiesen hat­te, weil der recht­ser­hal­tende Gebrauch der Wider­spruchs­marke nicht glaub­haft gemacht wurde. Es legt insb. die Grund­sätze des recht­ser­hal­tenden Gebrauchs ein­er Marke (MSchG 11; ein­schliesslich stel­lvertre­tenden Gebrauchs) und der Berech­nung der Gebrauchs­frist (MSchG 12) dar.

B‑2937/2010: “GRAN MAESTRO” für Tequila beschreibend; veralteter Sinngehalt

Das BVer­wGer schützt den Entscheid des IGE, das Zeichen “GRAN MAESTRO” als für Tequi­la beschreibend nicht einzu­tra­gen. Das IGE hat­te die Ein­tra­gung der Wort­marke “GRAN MAESTRO” in Klasse 33 u.a. für Tequi­la zurück­gewiesen, weil die Beze­ich­nung eine gram­matikalisch kor­rek­te Wortkom­bi­na­tion sei, der die Bedeu­tung “gross­er Meis­ter” zukomme. Für die mass­ge­blichen ital­ienis­chsprachi­gen Abnehmerkreise sei dies eine … weit­er­lesen

B‑1324/2010: Keine Beschwerdelegitimation der Jelmoli Bonus Card AG gegen Weko-Verfügung iS Untersuchung DMIF II

Vier-Parteien-Ver­hält­­nis bei Kred­itkarten­zahlun­gen Das BVer­wGer tritt auf eine Beschw­erde der Jel­moli Bonus Card AG gegen einen Entscheid der Weko in Sachen Kred­itkarten-DMIF II (vor­sor­gliche Mass­nah­men) (DMIF ste­ht für “Domes­tic Mul­ti­lat­er­al Inter­change Fee”) nicht ein. Die Weko war nach ein­er Unter­suchung (vgl. hier) gegen die Issuer UBS, CS, Vise­ca und Cornèr sowie gegen die Acquir­er Telekurs und … weit­er­lesen

2C_385/2009: Ermässigter Posttarif bei Mitgliedschafspresse

Das BGer hält fest, dass der ermäs­sigte Tarif bei der Zustel­lung gemäss PG 15 III (Mit­glied­schaft­s­presse) keine Anwen­dung find­et auf den Ver­sand von Pub­lika­tion gegen eine blosse Abon­nements­ge­bühr, wenn nicht zumin­d­est ein indi­rek­tes mit­glied­schaftlich­es Ver­hält­nis zur her­aus­geben­den Organ­i­sa­tion beste­ht. Der Ver­sand der Pub­lika­tio­nen “Sal­do”, “K‑Tipp” und ander­er muss daher nicht nach dem ermäs­sigten Tarif besorgt … weit­er­lesen

5a_53/2010: Wohnsitzwechsel wirkt sich auf die Zuständigkeit des Rechtsöffnungsgerichts aus (amtl. Publ.)

Strit­tig war im vor­liegen­den Fall die Frage,  “ob und wie sich ein Wohn­sitzwech­sel des Schuld­ners auf die örtliche Zuständigkeit des Recht­söff­nungs­gerichts auswirkt.” Die Frage bet­rifft SchKG 53, wonach die Betrei­bung am bish­eri­gen Orte fort­ge­set­zt wird, wenn der Schuld­ner seinen Wohn­sitz (i) nach der Pfän­dungsankündi­gung oder (ii) der Zustel­lung der Konkur­san­dro­hung oder (iii) des Zahlungs­be­fehls zur Wech­sel­be­trei­bung … weit­er­lesen

4a_146/2010: HGer AG: Prozessüberweisung bei vorsorglichen Massnahmen nur zurückhaltend

Das BGer hält fest, dass nicht nur ein Über­weisungsentscheid nach GestG 36 II als Zwis­ch­enentscheid über die örtliche Zuständigkeit zu qual­i­fizieren ist, son­dern auch die Ablehnung ein­er solchen Über­weisung.  Die Vorin­stanz, das HGer AG, hat­te die Über­weisung abgelehnt, da umstrit­ten sei, ob GestG 36 II auf vor­sor­gliche Mass­nah­mev­er­fahren im Ver­hält­nis mit ein­er ordentlichen Klage Anwen­dung … weit­er­lesen

4A_417/2009: Kontrahierungspflicht der Post im Bereich des Zahlungsverkehrs

Die schweiz­erische Post hat­te Kon­to­beziehun­gen mit mehreren Parteien, die dubiosen Geschäft­sak­tiv­itäten (Ange­bote von Adress­reg­is­tere­in­trä­gen) nachgin­gen, mit dem Hin­weis gekündigt, eine “Analyse Ihres Kun­den­dossiers hat ergeben, dass sich unsere Aus­rich­tung nicht mit Ihrem Pro­fil und Ihren Geschäft­sak­tiv­itäten deckt und / oder dass wir unsere Sorgfalt­spflicht nicht mehr wahrnehmen kön­nen”. Strit­tig war das Kündi­gungsrecht der Post, das … weit­er­lesen