5A_35/2012: Rechtsvorschlag wegen mangelnden neuen Vermögens: Nur Sachentscheide kantonal letztinstanzlich (amtl. Publ.)

Gegen den Entscheid über den Rechtsvorschlag wegen man­gel­n­dem neuen Ver­mö­gens ist nach SchKG 265a I kein (kan­tonales) Rechtsmit­tel zuläs­sig. Dieser Auss­chluss gilt, wie das BGer hier fes­thält, jedoch nur für Sachentschei­de. Im vor­liegen­den Fall ging es um einen Koste­nentscheid, der nach ZPO 110 selb­ständig anfecht­bar war. Infolgedessen trag das BGer auf die Beschw­erde man­gels Let­ztin­stan­zlichkeit … weit­er­lesen

1C_289/2009: EMRK-konforme Auslegung von BWIS 18 IV: Auskunftsrecht nach Dahinfallen der Geheimhaltungsinteressen (amtl. Publ.)

Nach der Fes­t­nahme eines Jour­nal­is­ten in Basel liess die Kan­ton­spolizei ver­laut­en, der festgenommene Jour­nal­ist sei ein inter­na­tion­al agieren­der und gewalt­bere­it­er Glob­al­isierungs­geg­n­er, der daher vom DAP aus­geschrieben und mit ein­er Ein­reis­es­perre belegt war. In der Folge ver­langte der Jour­nal­ist beim EDÖB nach BWIS 18 Auskun­ft über die über ihn gespe­icherten Dat­en. Der EDÖB teilte dem Anwalt des Jour­nal­is­ten daraufhin … weit­er­lesen

5A_794/2011: Absetzung eines Willensvollstreckers wegen Weigerung, erblasserischen Anordnungen zu vollstrecken

Das BGer bestätigt die Abset­zung eines Wil­lensvoll­streck­ers auf­grund schw­er­er Pflichtver­let­zun­gen. Zunächst fasst es seine diebezügliche Recht­sprechung zusam­men, wonach fehlende “per­sön­liche Eig­nung” zur Abset­zung führt, wenn das Ver­hal­ten eines Wil­lensvoll­streck­ers, einen Tatbe­stand der Erbun­würdigkeit erfüllt ein Wil­lensvoll­streck­er man­gels fach­lich­er Ken­nt­nisse unfähig ist, sein Amt per­sön­lich wahrzunehmen ein Wil­lensvoll­streck­er sich als ver­trauen­sun­würdig erweist, sei es, dass er … weit­er­lesen

4A_660/2011: Urteilszustellung trotz eindeutigen Ferienhinweises hier nicht fristauslösend

Das BGer kassiert ein Urteil des OGer TG, das auf eine Beru­fung wegen Fristablaufs nicht einge­treten war. Der Beschw­erde­führer hat­te in ein­er Miet­stre­it­igkeit in sein­er Antwort auf ein Gesuch um Rechtss­chutz in klaren Fällen am Tex­tende in fet­ter Schrift und gelb markiert auf Ferien­ab­we­sen­heit hingewiesen. Den­noch wurde ihm das Urteil in dieser Zeit zugestellt. worauf … weit­er­lesen

4A_601/2011: Rechtsschutz in klaren Fällen — sofortige Beweisbarkeit auch durch Zeugenbefragung? Klarheit der Rechtslage verneint (amtl. Publ.)

Das BGer äussert sich zu den Voraus­set­zun­gen des Rechtss­chutzes in klaren Fällen iSv ZPO 257. Er set­zt voraus, dass der Sachver­halt unbe­strit­ten oder sofort beweis­bar ist und dass die Recht­slage klar ist: Sachver­halt unbe­strit­ten oder sofort beweis­bar: In der Lehre ist strit­tig, die sofor­tige Beweis­barkeit auch den Beweis durch Exper­tisen, Zeu­­gen- oder Parteiaus­sagen ein­schliesst oder nicht. … weit­er­lesen

2C_519/2011: Zur Berichtigung von Rechnungsfehlern und Schreibversehen (DBG 150)

Im dem Entscheid zugrun­deliegen­den Sachver­halt erliess das Steuer­amt des Kan­tons Aar­gau eine inhaltlich man­gel­hafte Ver­fü­gung, indem näm­lich “ ‘fälschlicher­weise die Steuerver­an­la­gung für das Jahr 2007 mit dem Steuer­jahr 2008 fak­turi­ert’ wor­den sei”. Das BGer hielt dazu fest, dass die man­gel­hafte Ver­fü­gung nicht nichtig, son­dern lediglich anfecht­bar war. Zudem enthält der Entscheid Erwä­gun­gen zur “Berich­ti­gung von Rech­nungs­fehlern und Schreib­verse­hen” … weit­er­lesen

4A_391/2011: Bedeutung des “Aufgabe-Lösungs-Ansatzes” im Patentrecht (amtl. Publ.)

PatG 1 II hat fol­gen­den Wort­laut: 2 Was sich in nahe liegen­der Weise aus dem Stand der Tech­nik (Art. 7 Abs. 2) ergibt, ist keine paten­tier­bare Erfind­ung. Strit­tig war im vor­liegen­den Ver­fahren, ob diese neg­a­tive Schutzvo­raus­set­zung für einen bes­timmten Paten­tanspruch im Zusam­men­hang mit Induk­­tions-Kochher­­den erfüllt war. Das BGer geht zunächst mit Bezug auf den Bere­ich des Erfind­erischen von … weit­er­lesen

5A_195/2011: Tragweite eines Urteils auf Eintragung eines Bauhandwerkerpfandrechts im Rechtsöffnungsverfahren (amtl. Publ.)

Das BGer bestätigt im vor­liegen­den Fall, dass ein Urteil über die Ein­tra­gung eines Bauhandw­erk­erp­fan­drechts grund­sät­zlich wed­er für die Pfand­summe noch für die Schuld­summe einen defin­i­tiv­en Recht­söff­nungsti­tel darstellt: Mit Bezug auf die Pfand­summe deshalb nicht, weil das Bauhandw­erk­erp­fan­drecht als mit­tel­bares geset­zlich­es Pfan­drecht erst mit der Ein­tra­gung im Grund­buch enste­ht und das Urteil darüber nichts aus­sagt;  mit … weit­er­lesen

2C_105/2012: nicht wiedergutzumachender Nachteil iSv BGG 93 I (hier: Zwang zur Teilnahme am Sexualkundeunterricht)

BGG 93 I lautet wie fol­gt: Art. 93 Andere Vor- und Zwis­ch­enentschei­de 1 Gegen andere selb­ständig eröffnete Vor- und Zwis­ch­enentschei­de ist die Beschw­erde zuläs­sig: a. wenn sie einen nicht wieder gutzu­machen­den Nachteil bewirken kön­nen; oder b. wenn die Gutheis­sung der Beschw­erde sofort einen Endentscheid her­beiführen und damit einen bedeu­ten­den Aufwand an Zeit oder Kosten für ein weitläu­figes Beweisver­fahren ers­paren würde. … weit­er­lesen