4A_385/2007: Missbräuchliche Kündigung während der Probezeit (amtl. Publ.)

Die Kündi­gung durch den Arbeit­ge­ber kann auch dann miss­bräuch­lich sein, wenn sie in der Probezeit erfol­gt.  Dies hat das BGer im Fall eines Facharztes entsch­ieden, der bere­its bei der Anstel­lung offen­gelegt hat­te, dass er noch ein­er anderen Arbeit nachging. Die Begrün­dung der Kündi­gung — die Weigerung des Arztes, sein Pen­sum von 80% inner­halb von zwei … weit­er­lesen

4A_275/2007: Verstoss gegen StGB 164 Ziff. 1 III begründet keine Nichtigkeit nach OR 20 (amtl. Publ.)

Der Beschw­erdegeg­n­er hat­te eine behauptete Forderung an seine Ehe­frau abge­treten; gle­ichzeit­ig liefen bere­its Betrei­bungsver­fahren gegen ihn, die schliesslich zu Ver­lustscheinen führten. Die Ehe­frau klagte gegen den Schuld­ner der abge­trete­nen Forderung, der daraufhin die Nichtigkeit der Zes­sion wegen Ver­stoss­es gegen StGB 164 Ziff. 1 III (Gläu­biger­schädi­gung) gel­tend machte. Das BGer heisst die Beschw­erde gegen den Entscheid … weit­er­lesen

5A_335/2007: Haftung für Kosten des Konkursverfahrens (amtl. Publ.)

Nach SchKG 169 haftet für die Kosten, die bis und mit der Ein­stel­lung des Konkurs­es man­gels Aktiv­en (SchKG 230) oder bis zum Schulden­ruf (SchKG 232) entste­hen, wer das Konkurs­begehren stellt. Diese Haf­tung bet­rifft alle Kosten, die bis zur Schlies­sung des Konkursver­fahrens durch das Konkurs­gericht (SchKG 268 II) entste­hen, und nicht nur solche, die bis zur … weit­er­lesen

4A_420/2007: Bürgschaft oder kumulative Schuldübernahme?

Das BGer hat­te erneut (s. hier) zu entschei­den, ob ein Ver­trag als Bürgschaft oder als kumu­la­tive Schuldüber­nahme zu qual­i­fizieren war. Die Aktien ein­er AG waren in den Hän­den dreier Aktionäre. Ein­er der Aktionäre, A., verkaufte seine Aktien dem zweit­en Aktionär, B. Für den Kauf­preis sollte gemäss ein­er Klausel unter der Über­schrift “Zahlungsmodal­itäten” neben dem Käufer … weit­er­lesen

5A_582/2007: Aussagen der Kinder im Rückführungsverfahren (amtl. Publ.)

Im Ver­fahren um eine Kindesrück­führung nach Frankre­ich war strit­tig, ob nach HEnt­fÜ 13 II von der Rück­führung abge­se­hen wer­den kon­nte, weil sich die Kinder der Rück­gabe wider­set­zen und sie ein Alter und eine Reife erre­icht hat­ten, angesichts deren es ange­bracht erschien, ihre Mei­n­ung zu berück­sichti­gen. Das KGer BL hat­te die Rück­führung ver­fügt; dage­gen führte die … weit­er­lesen

4A_418/2007: Rechnungsrevision bei verspäteter Meldung der Angaben an Pro Litteris

Pro Lit­teris scheit­erte mit ein­er Beschw­erde am BGer. Sie hat­te einem selb­ständi­gen Inge­nieur — gestützt auf den Gemein­samen Tarif 8/VI (GT 8/VI) betr­e­f­fend das Vervielfälti­gen geschützter Werke mit­tels Repro­gra­phiev­er­fahren im Dien­stleis­tungs­bere­ich und den Gemein­samen Tarif 9/VI (GT 9/VI), der die Nutzung von geschützten Werken und Leis­tun­gen in elek­tro­n­is­ch­er Form zum Eigenge­brauch mit­tels betrieb­sin­ter­nen Net­zw­erken im … weit­er­lesen

5A_369/2007: Anspruch auf einen juristisch gebildeten Richter? (amtl. Publ.)

Wenn ein Richter aus fach­lichen Grün­den nicht in der Lage ist, den Fall in seinen Einzel­heit­en zu erfassen, sich darüber eine Mei­n­ung zu bilden und das Recht darauf anzuwen­den, kann der Anspruch auf ein durch Gesetz geschaf­fenes, zuständi­ges, unab­hängiges und unpartei­is­ches Gericht (BV 30 I) ver­let­zt sein.  “Zwis­chen der richter­lichen Unab­hängigkeit und den für die Ausübung … weit­er­lesen

4A_118/2007 und 4A_124/2007: Kostenüberschreitung durch Architekten

Das BGer weist eine Beschw­erde in Zivil­sachen eines Bauher­rn gegen den Architek­ten wegen ein­er Kostenüber­schre­itung ab (4A_124/2007). Der Architekt hat­te vom Bauher­rn widerk­lageweise die Zahlung ausste­hen­der Hon­o­rare ver­langt; auch dessen Beschw­erde wurde abgewiesen (4A_118/2007). Die Urteile des BGer waren im Wesentlichen durch die Fest­stel­lun­gen der Vorin­stanzen vorgegeben, die dem Architek­ten den Schaden — der auf … weit­er­lesen

4A_316/2007: Unterscheidung Bürgschaft/Schuldübernahme

Das BGer schützt hier die Ausle­gung ein­er Vere­in­barung durch die Vorin­stanz, wonach in einem (unklar for­mulierten) Auf­nah­mege­such für ein Pflege­heim, das auch durch den Sohn des Pfleglings unterze­ich­net wurde, man­gels eines aus­re­ichen­den Eigen­in­ter­ess­es des Sohns keine Schuldüber­nahme, son­dern eine (form­nichtige) Bürgschaft liegt. Im Auf­nah­mege­such unterze­ich­nete der Vater ein For­mu­lar u.a. mit fol­gen­dem Text: “D. Unterze­ich­nete haftet … weit­er­lesen

5A_204/2007: Urteilsfähigkeit einer 88- bzw. 94-jährigen Testatorin

Nach einem Urteil des BGer zur Urteils­fähigkeit ein­er zum Zeit­punkt der Tes­ta­mentser­rich­tun­gen 88- bzw. 94-jähri­­gen Frau, die wed­er an Geis­teskrankheit noch ‑schwäche noch an Alterss­chwäche litt (trotz Gedächt­niss­chwäche) und selb­ständig lebte, durfte die Vorin­stanz die Wider­legung der Ver­mu­tung der Urteils­fähigkeit als gescheit­ert betrachten.