4A_669/2011: “Mediconsult AG” und “Medical Consult AG” verwechselbar

Das BGer kassiert einen fir­men­rechtlichen Entscheid des OGer TG. Klägerin war die Medicon­sult  AG.Das OGer TG hat­te es abgelehnt, die Med­ical Con­sult AG zur Änderung ihrer Fir­ma zu verpflicht­en. Es fehle an ein­er Ver­wech­slungs­ge­fahr, weil kein­er der Bestandteile der Fir­ma Medicon­sult AG stark sei; die Fir­ma “Medicon­sult AG” zwar trotz der zusät­zlichen Silbe “-cal” nur … weit­er­lesen

4A_288/2011; 4A_290/2011: mangelhafte Information der GV vor Sanierungsharmonika verletzt OR 732a — Anfechtbarkeit (amtl. Publ.)

OR 732a hat fol­gen­den Wort­laut: 1 Wird das Aktienkap­i­tal zum Zwecke der Sanierung auf null her­abge­set­zt und anschliessend wieder erhöht, so gehen die bish­eri­gen Mit­glied­schaft­srechte der Aktionäre mit der Her­ab­set­zung unter. Aus­gegebene Aktien müssen ver­nichtet wer­den. 2 Bei der Wieder­erhöhung des Aktienkap­i­tals ste­ht den bish­eri­gen Aktionären ein Bezugsrecht zu, das ihnen nicht ent­zo­gen wer­den kann. Im vor­liegen­den Urteil … weit­er­lesen

4A_425/2011: BJ bleibt bei Beschwerdeverfahren nach HRegV 5 II zum Selbsteintritt anstelle des EHRA berechtigt (amtl. Publ.)

Nach HGegV 5 II e ist das Eid­genös­sis­che Amt für das Han­del­sreg­is­ter (EHRA) ermächtigt, Entschei­de des BVGer und der kan­tonalen Gerichte beim BGer anzufecht­en. Nach RVOG 47 IV gilt aber, dass über­ge­ord­nete Ver­wal­tung­sein­heit­en einzelne Geschäfte jed­erzeit zum Entscheid an sich ziehen kön­nen (“Evoka­tion” oder “Selb­stein­tritt”). “Entscheid” schliesst die Kom­pe­tenz zur Beschw­erdeer­he­bung ein. Das BJ als … weit­er­lesen

Broschüre zum neuen Rechnungslegungsrecht

Der grösste Schweiz­er Ver­band für Rech­nungsle­gung, Con­trol­ling und Rech­nungswe­sen (veb.ch) hat kür­zlich die Broschüre “Das neue Schweiz­er Rech­nungsle­gungsrecht” nach dem Oblig­a­tio­nen­recht (OR) veröf­fentlicht, die eine Gegenüber­stel­lung des alten und neuen Rechts bein­hal­tet. Ein­lei­t­end heisst es in dieser Syn­op­sis: Das […] neue Rech­nungsle­gungsrecht (32. Titel des Oblig­a­tio­nen­rechts) schafft eine ein­heitliche Ord­nung für alle juris­tis­chen Per­so­n­en sowie … weit­er­lesen

4A_522/2011: Interessenkonflikt wegen Doppelorganschaft Mutter/Tochter: kein Organisationsmangel iSv OR 731b, aber ev. Schadenersatz

In einem offen­bar seit län­gerem andauern­den Kon­flikt (vg. auch das Urteil 4A_164/2011) zwis­chen ein­er Gesellschaft A ein­er­seits, die mit ca. 47% an der Gesellschaft B beteiligt ist, und der Gesellschaft B ander­er­seits hat­te die A ver­langt, es sei der Gesellschaft B ein Sach­wal­ter iSv OR 731b I Ziff. 2 zu bestellen, mit der Auf­gabe, im … weit­er­lesen

2C_272/2011: An Einzelunternehmen des Alleinaktionärs bezahlte Provision weder ungültig noch geldwerte Leistung (“Ertragsverzicht”)

Z. war Alleinak­tionär und einzelze­ich­nungs­berechtigter VR der X. AG, deren Zweck der Erwerb, die Ver­wal­tung und Veräusserung von Immo­bilien war. Daneben betrieb Z. ein Einzelun­ternehmen, das sich mit der Ver­mit­tlung von Grund­stück­en befasst. Die X. AG ging mit dem Einzelun­ternehmen einen “Immo­­bilien-Ver­mit­tlungsver­­trag” ein, wonach sich das Einzelun­ternehmen zu Ver­mit­tlung oder Nach­weis eines Käufers für eine … weit­er­lesen

4A_164/2011: Grundsätze der Auflösungsklage iSv OR 736 Ziff. 4

Das BGer fasst die Grund­sätze zur Klage auf Auflö­sung ein­er AG gestützt auf OR 736 Ziff. 4 zusam­men (im vor­liegen­den Fall waren die Voraus­set­zun­gen klar nicht gegeben): 3.1 Nach Art. 736 Ziff. 4 OR kön­nen Aktionäre, die zusam­men min­destens zehn Prozent des Aktienkap­i­tals vertreten, vom Gericht aus wichti­gen Grün­den die Auflö­sung der Gesellschaft ver­lan­gen. Statt … weit­er­lesen

4A_350/2011: Grenzen der Traktandierungspflicht des VR; statutarische Begrenzung der Delegationsbefugnis des VR zulässig (amtl. Publ.)

Das BGer hält im vor­liegen­den Urteil zunächst (und erst­ma­lig) fest, dass der VR nicht verpflichtet ist, einem Trak­tandierungs­begehren zu entsprechen, wenn der zu trak­tandierende Gegen­stand ohne Zweifel nicht in die Kom­pe­tenz der GV fällt. Falls dage­gen auch nur die ger­ing­ste Unsicher­heit beste­ht, so muss er das Trak­tan­dum aufnehmen: Le Tri­bunal fédéral, qui ne s’est encore … weit­er­lesen

5A_197/2011: Nichtigkeit einer GV, wenn ein Aktionär nicht eingeladen wurde, auch ohne Kausalzusammenhang zu Beschlüssen; Begriff der Zahlungseinstellung iSv SchKG 190 I 2 (amtl. Publ.)

Im vor­liegen­den Entscheid war strit­tig, ob das vom Gläu­biger angerufene Konkur­samt zur Konkurs­eröff­nung iSv SchKG 190 I Ziff. 2 (Zahlung­se­in­stel­lung) zuständig war. Die Gesellschaft behauptete, sie habe zuvor ihren Sitz ver­legt. Die Gültigkeit des entsprechen­den Uni­ver­salver­samm­lungs­beschlusses war jedoch strit­tig; die Gläu­bigerin behauptete Nichtigkeit, weil nicht alle Aktionäre ein­ge­laden wor­den waren. Die Parteien hat­ten wider­sprüch­liche Aktien­büch­er … weit­er­lesen

4A_328/2011: Passivlegitimation der Muttergesellschaft aufgrund Sphärenvermischung bejaht (amtl. Publ.)

Im vor­liegen­den Fall war nicht klar, welche von zwei Gesellschaften haft­bar war, weil die Gesellschaften (Mut­ter und Tochter) von aussen kaum zu unter­schei­den waren. Weil bei­de den gle­ichen Sitz hat­ten, einen ähn­lichen Zweck, diesel­ben Vertreter und ähn­liche Fir­men (“Y.A. ___ Société Anonyme” vs. “Y.A. _____ Inter­na­tion­al SA”), bestand eine Ver­mis­chung der Sphären bei­der Gesellschaften. Das … weit­er­lesen