5D_46/2014: Eine interpretationsbedürftige Scheidungskonvention ist kein genügender Rechtsöffnungstitel (Art. 80 SchKG)

Das Bun­des­gericht hat im vor­liegen­den Urteil seine kon­stante Recht­sprechung hin­sichtlich inter­pre­ta­tions­bedürftiger „Recht­söff­nungsti­tel“ bestätigt. Dem Urteil lag fol­gen­der Sachver­halt zugrunde: Die Ehe zwis­chen X., geb. 1950, und Y., geb. 1949, war mit Urteil vom 7. Jan­u­ar 2009 geschieden wor­den. X. war im Urteil gestützt auf eine entsprechende Vere­in­barung in der Schei­dungskon­ven­tion verpflichtet wor­den, “[…] einen monatlichen … weit­er­lesen

4A_240/2014: Rechtsmissbräuchlichkeit der Berufung auf einen Formmangel bei Mietkündigung, wenn die verletzte Form einen desinteressierten Dritten schützt (amtl. Publ.)

Das BGer beurteilt im vor­liegen­den Entscheid die Beru­fung des Mieters auf einen For­m­man­gel der Kündi­gung wie bere­its das KGer SG Vorin­stanz als rechtsmiss­bräuch­lich. Der For­m­man­gel hat­te hier darin bestanden, dass mehrere Per­so­n­en gemein­sam Mieter waren, ohne dass eine Fam­i­lien­woh­nung betrof­fen war. Infolgedessen hätte die Zustel­lung eines einzi­gen Kündi­gungs­for­mu­la­rs an alle Mieter zwar genügt, aber nur, … weit­er­lesen

4A_125/2014: Grundlagenirrtum wegen Lärmbelastung bei Geschäftsmiete bejaht

Das BGer bestätigt ein Urteil des KGer SG, in dem dieses einen Grund­la­genir­rtum bei ein­er Geschäftsmi­ete wegen unver­hält­nis­mäs­siger Lärm­be­las­tung bejaht hat­te:  Unter Zugrun­dele­gung des vorin­stan­zlich fest­gestell­ten Sachver­halts erweist sich die Recht­sauf­fas­sung als bun­desrecht­skon­form, wonach der Irrtum der Beschw­erdegeg­ner­in über die Behe­bung der Lärm­prob­lematik vor Mietantritt, die Quelle des Lärms und die sich daraus ergeben­den Kon­se­quen­zen … weit­er­lesen

4A_96/2014: Verzug während Herstellung des Werks; Ersatzvornahme; Rücktritt des Bestellers gegen Schadloshaltung

Das BGer bestätigt im vor­liegen­den Fall seine Recht­sprechung zu Art. 366 und Art. 377 OR (Verzug während Her­stel­lung des Werks und Ersatzvor­nahme bei man­gel­hafter Aus­führung; Rück­tritt des Bestellers gegen Schad­loshal­tung) und fasst sie zusam­men, ins­beson­dere auch zum Ver­hält­nis von Art. 366 und Art. 377 OR.

4A_31/2014: Kündigung eines Mietvertrags mit Blick auf Umbauarbeiten: erforderliche Konkretisierung des Projekts (amtl. Publ.)

Das BGer hat­te in BGE 135 III 112 fest­ge­hal­ten, dass die Kündi­gung eines Mietver­hält­niss­es im Hin­blick auf umfassende Sanierungsar­beit­en nach bautech­nis­chen und ‑ökonomis­chen Kri­te­rien nicht gegen Treu und Glauben ver­stösst. Im vor­liegen­den Entscheid focht die Miet­partei eine Kündi­gung daher mit dem Argu­ment als miss­bräuch­lich an, dass die vorge­se­henen Arbeit­en gegen kan­tonales öffentlich­es Recht ver­stiessen: Dans … weit­er­lesen

4A_239/2014: Herausgabe von Daten als vermögensrechtliche Streitigkeit

Die A. AG ist im Bere­ich der Anlage­ber­atung und Ver­mö­gensver­wal­tung tätig. Sie stellte beim Bezirks­gericht Zürich gestützt auf das DSG und das ZGB ein Begehren um vor­sor­gliche Mass­nah­men und beantragte, es sei der Bank B. AG unter Strafan­dro­hung mit sofor­tiger Wirkung zu ver­bi­eten, dem U.S. Depart­ment of Jus­tice Per­so­n­en­dat­en der A. AG oder deren Part­ner … weit­er­lesen

4A_217/2014: “unerwartet schlechte wirtschaftliche Entwicklung” zu unbestimmt für einen Grundlagenirrtum

Das BGer hat­te im vor­liegen­den Urteil die Frage zu beant­worten, ob eine ver­tragliche Vere­in­barung über die Reduk­tion von Mietkosten wegen “uner­wartet schlechter wirtschaftlich­er Entwick­lung” wegen Irrtums ange­focht­en wer­den kann. Die Parteien hat­ten angesichts der schlecht­en wirtschaftlichen Lage der (Geschäfts-)Mieterin vere­in­bart, den Miet­zins von CHF 56’000 p.M. um CHF 6’000 p.M. zu reduzieren. Später berief sich die … weit­er­lesen

4A_15/2014: Kürzung einer 2. Mieterstreckung mangels Suchbemühungen während 1. Erstreckung

Das BGer fasst im vor­liegen­den Urteil die Vorauss­set­zun­gen der Mieter­streck­ung nach OR 272 wie fol­gt zusam­men: Inter­essen­ab­wä­gung: Die Erstreck­ung kann ver­langt wer­den, wenn die Beendi­gung der Miete für den Mieter oder seine Fam­i­lie eine Härte zur Folge hätte, die durch die Inter­essen des Ver­mi­eters nicht zu recht­fer­ti­gen wäre. Dabei sind insb. die Umstände nach ORweit­er­lesen

4A_475/2013: UWG 8: keine Rückwirkung auf vor dem 1.7.12 eingetretene Vertragsverlängerungen (amtl. Publ.)

Aus­gangspunkt des vor­liegen­den Urteils war fol­gende Klausel aus AGB zu einem Fit­nessver­trag nach dem rev­i­dierten Art. 8 UWG:  “5. Ver­trags­dauer Die Mit­glied­schaft ist mit ein­er Frist von 3 Monat­en zum Ende der im Ver­trag genan­nten Erst-/Min­dest­laufzeit künd­bar. Die Mit­glied­schaft ver­längert sich automa­tisch um die gle­iche Dauer zu den Bedin­gun­gen, welche zum Zeit­punkt der Ver­längerung gel­ten. … weit­er­lesen

4A_97/2014 : Absichtliches Verschweigen eines Werkmangels nur bei Kenntnis und (Eventual-)Vorsatz; Abgrenzung zur bewussten Fahrlässigkeit

Das KGer VS hat­te in ein­er Forderung aus einem Werk­man­gel fest­ge­hal­ten, Män­gel (hier an einem Bauw­erk) seien durch die Architek­ten gegenüber dem Besteller dadurch absichtlich ver­schwiegen wor­den, dass die Architek­ten ein in Wirk­lichkeit man­gel­haftes Werk als män­gel­frei beze­ich­net hat­ten – zwar nicht wider besseres Wis­sen, aber ohne einen Gutachter beizuziehen, der die Män­gel leicht hätte … weit­er­lesen