5A_462/2013: Überflüssige Rücksprache mit einem Parteivertreter lässt Einzelrichter und Gerichtsschreiberin befangen werden

Eine Aktienge­sellschaft hat­te auf ein­er Liegen­schaft als Unternehmerin Werkver­tragsar­beit­en ver­richtet und stellte in der Folge ein Gesuch um super­pro­vi­sorische Ein­tra­gung eines Bauhandw­erk­erp­fan­drechts, das beim Gericht am let­zten Tag der laufend­en Ein­tra­gungs­frist ein­traf. Im Gesuch war A. als Gesuchs­geg­n­er beze­ich­net wor­den. Nach Rück­sprache mit dem Einzel­richter kon­tak­tierte die Gerichtss­chreiberin tele­fonisch den Rechtsvertreter der Aktienge­sellschaft. Da der … weit­er­lesen

4A_137/2013: Rechtsmittel gegen den Entscheid über ein Wiederherstellungsgesuch (amtl. Publ.)

X. stellte gegen ihren Unter­ver­mi­eter Z. ein Schlich­tungs­ge­such. Die Unter­mi­ete betraf ein Zim­mer in ein­er Woh­nung mit Gebrauch­srecht für die gemein­sam genutzte Küche und das Badez­im­mer. Der monatliche Miet­zins betrug CHF 600. X. beantragte die Aufhe­bung der von Z. aus­ge­sproch­enen Kündi­gung, even­tu­aliter eine Erstreck­ung des Mietver­hält­niss­es für vier Jahre (BGer. 4A_137/2013 vom 7. Novem­ber 2013). Die … weit­er­lesen

4A_346/2013: Abgrenzung der sachlichen Zuständigkeit zwischen Handelsgericht und Mietgericht: Massgebend ist die Regelung der Verfahrensart (amtl. Publ.)

Die X. SA (Klägerin, Beschw­erde­führerin) kaufte von der Y. AG (Beklagte, Beschw­erdegeg­ner­in) zwei Liegen­schaften und ver­mi­etete diese sogle­ich an die Y. AG. Da Miet­zin­sen ausste­hend waren, mah­nte die Klägerin die Beklagte und dro­hte ihr die Kündi­gung an. Die Beklagte wen­dete ein, die bei­den Kaufverträge seien nichtig, weshalb keine Miet­zin­sen geschuldet seien. Even­tu­aliter erk­lärte sie Ver­rech­nung … weit­er­lesen

4D_68/2013: In der Regel kein unmittelbarer Weiterzug des Kostenentscheids in einer Klagebewilligung

Der Beschw­erde­führer wollte sich vor Bun­des­gericht über die ihm mit der Klage­be­wil­li­gung aufer­legten Kosten in der Höhe von CHF 525 beschw­eren. Das Bun­des­gericht trat jedoch auf seine Beschw­erde nicht ein (BGer. 4D_68/2013 vom 12. Novem­ber 2013, E. 4). Das Bun­des­gericht fasste seine Recht­sprechung zur Anfech­tung von Zwis­ch­enentschei­den zusam­men (E. 3): “Bei der Klage­be­wil­li­gung han­delt es sich nicht … weit­er­lesen

4A_355/2013: Schutz des Vertrauens in fehlerhafte Rechtsbelehrung; “grobe prozessuale Unsorgfalt”; schwierige Abgrenzung zw. ZPO 319 I lit. a und lit. b

Das BGer hat sich in einem etwas ver­winkel­ten Fall u.a. zum The­ma des Ver­trauenss­chutzes geäussert. Der Anspruch auf Schutz des Ver­trauens  fol­gt aus dem Prinzip von Treu und Glauben, set­zt voraus, dass sich die betrof­fene Partei auf die fehler­hafte Rechtsmit­tel­belehrung ver­lassen durfte, und  ver­langt, dass den Parteien aus ein­er unrichti­gen Rechtsmit­tel­belehrung keine Nachteile erwach­sen.  Musste … weit­er­lesen

5A_338/2013: Fortführung der einseitigen Scheidungsklage als Scheidung auf gemeinsames Begehren nach andernorts vorgebrachtem eigenen Scheidungsbegehren (amtl. Publ.)

Das Bun­des­gericht hat sich in einem für die amtliche Samm­lung vorge­se­hen Urteil mit der Ausle­gung von Art. 292 Abs. 1 ZPO befasst. Nach dieser Vorschrift wird die ein­seit­ig ein­gere­ichte Schei­dungsklage nach den Bes­tim­mungen über die Schei­dung auf gemein­sames Begehren fort­ge­set­zt, wenn die Ehe­gat­ten bei Ein­tritt der Recht­shängigkeit noch nicht seit min­destens zwei Jahren getren­nt gelebt … weit­er­lesen

4A_305/2013: Bundesgericht ist an die Feststellung des Schiedsgerichts gebunden, dass die Parteien gemäss deren übereinstimmenden wirklichen Willen eine Schiedsvereinbarung aufheben wollten

Im Entscheid 4A_305/2013 befasste sich das Bun­des­gericht mit der Frage, ob das Schieds­gericht seine Zuständigkeit zu Recht verneinte, weil es nach erfol­gter Ver­tragsausle­gung zum Schluss gelangte, die Parteien hät­ten eine früher getrof­fene Schiedsvere­in­barung zwis­chen­zeitlich aufge­hoben. Die bei­den Beschw­erde­führerin­nen rügten unter Anrufung von Art. 190 Abs. 2 lit. b IPRG, dass sich das Schieds­gericht zu Unrecht für unzuständig erk­lärt habe. … weit­er­lesen

Evaluationsbericht Bundesrechtspflege: Bundesrat stösst gesetzgeberische Massnahmen an

Der Bun­desrat hat am Mittwoch seinen Bericht über die Gesamtergeb­nisse der Eval­u­a­tion der neuen Bun­desrecht­spflege veröf­fentlicht. Darin beurteilt er die Total­re­vi­sion der Bun­desrecht­spflege als grössten­teils gelun­gen, stellt aber eine steigende Belas­tung des Bun­des­gerichts und “gewisse Rechtss­chut­zlück­en” fest. Er hat deshalb das Eid­genös­sis­che Jus­­tiz- und Polizei­de­parte­ment (EJPD) beauf­tragt, bis Ende 2015 eine Vernehm­las­sungsvor­lage zu den im … weit­er­lesen

5A_345/2013: Kantone können gestützt auf Art. 106 Abs. 1 ZPO zur Zahlung einer Parteientschädigung verpflichtet werden (amtl. Publ.)

Vor dem Gericht des Grey­erzbezirks (Tri­bunal d’ar­rondisse­ment de la Gruyère) klagte eine Aktienge­sellschaft auf defin­i­tive Ein­tra­gung eines Bauhan­derp­fan­drechts. Die beklagte Partei beantragte ein Gutacht­en, worauf das Ver­fahren ohne nachvol­lziehbaren Grund einst­weilen nicht weit­er geführt wurde. Nach­dem die Aktienge­sellschaft mehrfach schriftlich beim Gericht inter­ve­niert hat­te, erhob sie eine Rechtsverzögerungs­beschw­erde beim Kan­ton­s­gericht des Kan­tons Freiburg (Tri­bunal du … weit­er­lesen

4A_330/2013: Materiellrechtliche Überprüfung eines internationalen Schiedsentscheids ist auf die Frage beschränkt, ob der Schiedsspruch mit dem Ordre public vereinbar ist

Mit Entscheid 4A_330/2013 vom 17. Sep­tem­ber 2013 hat­te das Bun­des­gericht Gele­gen­heit, seine Recht­sprechung zur Ver­let­zung des rechtlichen Gehörs zusam­men­z­u­fassen. Nach Art. 190 Abs. 2 lit. d IPRG muss das Schieds­gericht den Anspruch der Parteien auf rechtlich­es Gehör wahren. Dieser entspricht im Wesentlichen dem in Art. 29 Abs. 2 gewährleis­teten Ver­fas­sungsrecht. Die Recht­sprechung leit­et daraus ins­beson­dere das Recht … weit­er­lesen