4A_50/2012: Wirkungen von ausländischen Insolvenzvorschriften auf internationale Schiedsverfahren (amtl. Publ.)

Im Entscheid 4A_50/2012 vom 16. Okto­ber 2012 befasste sich das Bun­des­gericht mit der Frage, ob eine por­tugiesis­che Partei ihre Fähigkeit ver­loren habe, Partei eines Schiedsver­fahrens zu sein, weil ein Insol­ven­zver­fahren über sie eröffnet wor­den sei. Die Beschw­erde­führerin rügte, das Schieds­gericht habe seine Zuständigkeit zu Unrecht bejaht. Infolge des über sie eröffneten Insol­ven­zver­fahrens in Por­tu­gal sei die Beschw­erde­führerin … weit­er­lesen

5A_84/2012: verbindliche Schätzung der Konkursdividende durch Konkursamt; symbolischer Streitwert (amtl. Publ.)

Das OGer ZH hat­te in den Stre­itwert in ein­er Kol­loka­tion­sklage gegen einen Mit­gläu­biger auf Reduk­tion dessen Forderung auf den­jeni­gen Betrag fest­ge­set­zt, der unter Ein­rech­nung der Konkurs­div­i­dende  auf die Reduk­tion ent­fiel, und einen entsprechen­den Kosten­vorschuss ver­langt. Dabei hat­te es fest­ge­hal­ten, dass die von der Konkursver­wal­tung geschätzte Konkurs­div­i­dende von 0% für den Kol­loka­tion­srichter nicht verbindlich sei, und die … weit­er­lesen

5A_217/2012: Umstände, wann ein Urteil über ausstehende Unterhaltsleistungen ein definitiver Rechtsöffnungstitel ist (amtl. Publ.)

Das BGer hat­te im vor­liegen­den Ver­fahren zu entschei­den, unter welchen Umstän­den ein im Eheschutzver­fahren ergan­gener Entscheid über Unter­halts­beiträge einen defin­i­tiv­en Recht­söff­nungsti­tel darstellt. Dabei erin­nert das BGer zunächst daran, dass ein Entscheid — namentlich ein im Eheschutzver­fahren ergan­gener Entscheid über Unter­halt­sleis­tun­gen — res­o­lu­tiv bed­ingt voll­streck­bar sein kann (vgl. 5P.82/2002 und ATF 137 III 614). Im vor­liegen­den Fall stellte sich vor allem … weit­er­lesen

5A_365/2012: im Arrestverfahren zugelassene Beweismittel (amtl. Publ.)

Ein Arrestver­fahren hat­te zu Arrest­be­fehlen für eine durch einen Eigen­wech­sel (“bil­let à ordre”) aus­gewiesene Forderung geführt. Im Ver­fahren hat­te die Schuld­ner­in die Echtheit des Wech­sels bestrit­ten und ver­langt, ihr sei die Möglichkeit zu geben, ein (Partei-)Gutachten beizubrin­gen. Der zuständi­ge Richter in Sion hat­te abgelehnt. Zwar hätte dies das Ver­fahren nicht verzögert, aber ein Parteigutacht­en hätte … weit­er­lesen

5A_219/2012: provisorischer Pfändungsanschluss des Arrestgläubigers

Das BGer hält fest, dass der pro­vi­sorische Pfän­dungsan­schluss des Arrest­gläu­bigers bei Pfän­dung der ver­ar­restierten Ver­mö­genswerte (SchKG 281) nicht dadurch aus­geschlossen ist, dass sich die bei­den Betrei­bun­gen nicht gegen den gle­ichen Schuld­ner richt­en. Der pro­vi­sorische Pfän­dungsan­schluss set­zt lediglich die Pfän­dung von ver­ar­restiertem Gut voraus. Die Frage, in welche von zwei Betrei­bun­gen gegen ver­schiedene Schuld­ner das gepfän­dete … weit­er­lesen

5A_288/2012: Arrestprosequierung, Zustellung des Zahlungsbefehls und Obliegenheiten des Arrestgläubigers (amtl. Publ.)

SchKG 279 I ver­langt vom Arrest­gläu­biger, spätestens zehn Tagen nach Zustel­lung der Arresturkunde Betrei­bung “einzuleit­en”, falls er das nicht schon vor der Arrest­be­wil­li­gung getan hat (Pros­e­quierung). Das BGer hält zunächst fest, dass “Ein­leitung” nicht die Zustel­lung des Zahlungs­be­fehls meint, son­dern die Stel­lung des Betrei­bungs­begehrens: 4.1 Mit “Ein­leit­en der Betrei­bung” im Sinn von Art. 279 Abs. … weit­er­lesen

5A_741/2011: kein “anspruchsvolles” Verfahren wegen hoher Anzahl der Verfahrensschritte oder besonderem Zeitaufwand (amtl. Publ.)

Strit­tig war im vor­liegen­den Fall ein Gesuch des Konkur­samtes See­land  über die Bewil­li­gung eines Ent­geltes von CHF 6000 nach GebV SchKG 47 wegen eines “anspruchsvollen Ver­fahrens”. Die Auf­sichts­be­hörde, das OGer BE, hat­te das Gesuch genehmigt. Dage­gen ist der Beschw­erde­führerin erneut ans BGer gelangt;ein “anspruchsvolles Ver­fahren” liege nicht vor. Das BGer heisst die Beschw­erde gut. Ein … weit­er­lesen

5A_843/2011: Vorschusspflicht für die Konkurseröffnung über eine ausgeschlagene oder überschuldete Erbschaft

SchKG 194 I (Ver­fahren der Konkurs­eröff­nung ohne vorgängige Betrei­bung) ver­weist auf SchKG 169 (Haf­tung für die Konkurskosten). Diese Ver­weisung ist klar, und sie umfasst, wie das BGer im vor­liegen­den Urteil fes­thält, namentlich auch den Fall der Konkurs­eröff­nung nach SchKG 193 (eine aus­geschla­gene oder über­schuldete Erb­schaft). Andern­falls hätte der Geset­zge­ber die Nicht­gel­tung von SchKG 169 aus­drück­lich … weit­er­lesen

5A_772/2011: verspätete Konkurseingaben bis zum gerichtlichen Konkursschluss (amtl. Publ.)

Nach SchKG 251 I kön­nen ver­spätete Konkur­seingaben bis zum Schluss des Konkursver­fahrens ange­bracht wer­den. Im vor­liegen­den Ver­fahren hat­te das BGer zu entschei­den, was “Schluss des Konkursver­fahrens” bedeutet. Die Vorin­stanz, das KGer NW, hat­te darunter “bis zur Verteilung” ver­standen. In BGE 51 III 198 hat­te das BGer entsch­ieden, dass Kol­loka­tion­seingaben und Kol­loka­tion­skla­gen auch nach erfol­gter Verteilung … weit­er­lesen

4A_410/2011: Verantwortlichkeitsklage des SAir-Liquidators gegen ehemalige Spitze der SAirGroup wg. Roscor-Transaktion abgewiesen

Der Liq­uida­tor der SAir­Group, Karl Wüthrich, hat­te gegen den ehe­ma­li­gen CEO und CFO und zehn ehe­ma­lige VR-Mit­glieder der SAir­Group auf Schaden­er­satz von rund CHF 280 Mio.  aus aktien­rechtlich­er Ver­ant­wortlichkeit geklagt. Vorge­wor­fen wur­den den Beklagten die Ver­schiebung der Roscor Inc. im Dezem­ber 2000 ohne Gegen­leis­tung von der SAir­Group auf die SAir­Lines, worauf die Roscor Inc. in … weit­er­lesen