Inkrafttreten der V über die elektronische Übermittlung im Bereich SchKG am 1. März 2011

Die Verord­nung des EJPD  über die elek­tro­n­is­che Über­mit­tlung im Bere­ich Schuld­be­trei­bung und Konkurs ist heute Dien­stag in Kraft getreten. Sie regelt die  “tech­nis­chen und organ­isatorischen Vor­gaben und das Daten­for­mat, nach denen Gläu­bigerin­nen und Gläu­biger sowie Betrei­bungs- und Konkursämter in ein­er geschlosse­nen Benutzer­gruppe (eSchKG-Ver­bund) als Ver­bundteil­nehmerin­nen und ‑teil­nehmer Betrei­bungs- und Konkurs­dat­en aus­tauschen.” (Art. 1)

6B_851/2010: Pfändungsbetrug

Mit Urteil vom 11. Jan­u­ar 2011 (6B_851/2010) äussert sich das Bun­des­gericht zur Frage, inwieweit bei einem Unter­las­sungsver­hal­ten ein Ver­heim­lichen im Sinne eines Pfän­dungs­be­trugs (Art. 163 Ziff. 1 StGB) gegeben ist. Der Beschw­erde­führer hat­te vorge­bracht, durch Kon­sumverzicht ges­part zu haben und das aus dem Exis­tenzmin­i­mum anges­parte Ver­mö­gen ihm Rah­men der Lohnpfän­dung nicht hätte angeben zu müssen. … weit­er­lesen

Konkursverfahren und Neugründungen: Rekorde im Jahr 2010

Laut ein­er Studie vom 7. Jan­u­ar 2011 des Schweiz­erischen Ver­bands “Cred­itre­form” wur­den im Jahr 2010 ins­ge­samt 11’974 Konkurs­eröff­nun­gen verze­ich­net – eine neuer Reko­rd. Diese Zunahme beruhe vor­wiegend auf Fir­menkonkursen und Liq­ui­da­tio­nen im Wege von Konkursver­fahren. Allerd­ings belaufe sich auch die Anzahl der im Jahr 2010 neu gegrün­de­ten Fir­men auf einen Reko­rd­stand. Cred­itre­form zählte 37’695 Neuein­tra­gun­gen … weit­er­lesen

5a_484/2010: OGer ZH verletzt Äquivalenzprinzip durch Streitwerterhöhung um 1/3 bei Kollokationsklagen

Das BGer heisst eine Beschw­erde gegen zwei Beschlüsse des OGer ZH (Ver­wal­tungskom­mis­sion) gut, mit welchen das OGer eine Gerichts­ge­bühr für abgewiesene Kol­loka­tion­skla­gen geschützt hat­te. Dabei war das OGer wie die Vorin­stanz, das BG Affoltern, von einem rechtlichen Inter­esse an den Kol­loka­tion­skla­gen aus­ge­gan­gen, obwohl keine Konkurs­div­i­dende zu erwarten war, weil die Kol­loka­tion­skla­gen im vor­liegen­den Fall zur … weit­er­lesen

5A_260/2010: Definitive Rechtsöffnung und Einwendungen bei vollstreckbaren Urkunden (amtl. Publ.)

Das BGer hat­te zu entschei­den, ob eine beglaubigte Aus­fer­ti­gung ein­er deutschen notariellen Urkunde mit Zwangsvoll­streck­ung­sun­ter­w­er­fung – nach § 794 Abs. 1 Ziff. 5 der deutschen ZPO ein Voll­streck­ungsti­tel – zur defin­i­tiv­en Recht­söff­nung berechtigt. Nach LugÜ 50 sind “öffentliche Urkun­den, die in einem Ver­tragsstaat aufgenom­men und voll­streck­bar” sind, in anderen Ver­tragsstaat­en zu voll­streck­en. Der Beschw­erde­führer machte … weit­er­lesen

5A_225/2010: Verhältnis zwischen Schiedsvereinbarung und Rechtsöffnung; (nochmals) zur Verrechnung mit illiquider Forderung (amtl. Publ.)

Nach ihrer Auflö­sung eines Marken­l­izen­zver­trags betrieb die Marken­in­hab­erin die Lizen­znehmerin für eine Forderung auf Schadenersatz.Der Ver­trag enthielt eine Schied­sklausel zugun­sten eines Schiedsver­fahrens nach den WIPO Expe­dit­ed Arbi­tra­tion Rules mit Schied­sort in Genf. Die Lizen­zge­berin betrieb die Lizen­znehmerin in der Folge für eine Schaden­er­satz­forderung. Die erstin­stan­zliche pro­vi­sorische Recht­söff­nung wurde in der Folge durch das KGer FRweit­er­lesen

5A_567/2010: Genügende Bestimmtheit der abgetretenen Betreibungsforderung

Das BGer schützt ein Urteil, das eine Recht­söff­nung ver­weigert hat­te. Grund­lage des Anspruchs war eine for­mgültige Abtre­tung zugun­sten der Betrei­bungs­gläu­bigerin, die “aus­drück­lich alle Aktiv­en der Verkäuferin” erfasste, “auch wenn diese in diesem Ver­trag nicht einzeln aufge­führt [sind]”. Nach Ansicht des BGer geht aus diesem Wort­laut nicht hin­re­ichend klar her­vor, dass von dieser Über­tra­gung auch die … weit­er­lesen

5A_512/2010: Abgebot zur Abtretung nach SchKG 260 auch durch Publikation möglich (amtl. Publ.)

Im sum­marischen Konkursver­fahren iSv SchKG 231 kann das Ange­bot an die Gläu­biger betr. eine Abtre­tung nach SchKG 260 auf durch eine Pub­lika­tion erfol­gen. Wie das BGer fes­thält, muss das Ange­bot nicht zwin­gend auf dem Zirku­lar­weg erfol­gen:  “Il est exact que cer­tains auteurs recom­man­dent d’éviter la voie de la pub­li­ca­tion, qui ne con­stituerait pas une mesure … weit­er­lesen

5A_372/2010: Rahmenkreditvertrag (Höchstlimite) ist kein Rechtsöffnungstitel (amtl. Publ.)

In ein­er Betrei­bung ein­er Bank gegen eine Dar­lehen­snehmerin war strit­tig, ob der zwis­chen den Parteien beste­hene Rah­menkred­itver­trag einen pro­vi­sorischen Recht­söff­nungsti­tel iSv SchKG 81 I darstellt. Ein Dar­lehensver­trag ist nur dann ein Recht­söff­nungsti­tel, wenn er eine bes­timmte Summe nen­nt und der Schuld­ner die Auszahlung nicht bestre­it­et. Das trifft auf einen Kon­toko­r­rentver­trag nicht zu, weil das Kon­toko­r­rent … weit­er­lesen

5A_534/2010: Einstellung der Betreibung kann superprovisorisch erfolgen; Verletzung des Vertrauensgrundsatzes (amtl. Publ.)

Das BGer stellt im vor­liegen­den Betrei­bungsver­fahren eine Ver­let­zung des Ver­trauen­sprinzips (BV 9) und des Grund­satzes des fair tri­al durch das OGer BE fest. Die Ter­min­pla­nung der unteren Instanz hat­te dazu geführt, dass eine neg­a­tive Fest­stel­lungsklage mit dem Begehren um Sistierung der Konkurs­be­trei­bung so kurzfristig vor der Konkursver­hand­lung stat­tfand, dass eine Anhörung der Gläu­bigerin zur Sistierung … weit­er­lesen