4A_261/2010: durch stilisierte Nahtstiche verziertes “V” bleibt Gemeingut

Das IGE ver­weigerte den Schutz der Deich­mann in Deutsch­land hin­ter­legten Marke “V (fig.)” in Gestalt eines “V” als zum Gemeingut gehörig. Das BVer­wGer schützte diesen Entscheid (vgl. unseren früheren Beitrag). Das BGer bestätigt dieses Urteil nun. Ele­mentare Zeichen wie Einzel­buch­staben sind als ele­mentare Zeichen Gemeingut iSv MSchG 2 a. Die gestrichtelte feine Lin­ie (Naht) ist … weit­er­lesen

4A_144/2010: keine Revision aufgrund neuer Diagnose-Methode im Pechstein-Verfahren (amtl. Publ.)

Das BGer hat dem Ver­fahren i.S. Pech­stein ein weit­eres Kapi­tel hinzuge­fügt. Clau­dia Pech­stein wurde wegen eines ungewöhn­liche Retiku­lozyten-Werts im Juli 2009 für zwei Jahre ges­per­rt und machte eine Erbkrankheit gel­tend. Im fol­gen­den Ver­fahren vor dem TAS beantragte Pech­stein nach Abschluss der Experten-Hear­ings die Wieder­eröff­nung des Ver­fahrens — ein Gutachter habe seine Mei­n­ung vor den Hear­ings … weit­er­lesen

1B_44/2010: Quellenschutz für Blog-Kommentare bei Mindest-Informationsgehalt

Wie die NZZ aus der öffentlichen Urteils­ber­atung des Bun­des­gerichts von heute Mittwoch berichtete, kön­nen sich Medi­en auf den Quel­len­schutz iSv StGB 28a I zugun­sten von Per­so­n­en berufen, die auf der Inter­net­seite einen Kom­men­tar zu einem Blo­gein­trag ver­fasst haben, sofern der Kom­men­tar ein Min­i­mum an Infor­ma­tio­nen enthalte. Da Infor­ma­tion und Unter­hal­tung heute nicht immer leicht zu … weit­er­lesen

B‑5876/2009: “Proled (fig.)” nicht kennzeichnungskräftig für u.a. Lampen

Pro­led (fig.) Die Marke “Pro­led (fig.)” ist aus der Sicht des Durch­schnittskon­sumenten u.a. für elek­trische Kabel usw. für Leuchtkör­p­er (Klasse 9) und u.a. Lam­p­en und LEDs (Klasse 11) nicht kennze­ich­nungskräftig und damit Gemeingut iSv MSchG 2 a, wie das BVer­wGer fes­thält. Der Aus­druck “Pro­led” wird hier als “pro­fes­sionelle Leucht­diode” oder “pro­fes­sioneller Leuchtkör­p­er” ver­standen. Die Gestal­tung … weit­er­lesen

B‑2854/2010: “PROSERIES” beschreibend (hier: für Waren der Klasse 3)

Aus der hier mass­ge­blichen Sicht des Durch­schnittskon­sumenten bedeutet der Aus­druck “PROSERIES” soviel wie  “pro­fes­sionelle Serie”. Er ist damit beschreibend iSv MSchG 2 a. Im vor­liegen­den Urteil ging es um Seifen, Par­fümeriewaren, ätherische Öle, Mit­tel zur Kör­p­er- und Schön­heit­spflege, Haar­wäss­er und Zah­n­putzmit­tel in Klasse 3, doch ist dieses Urteil wohl verallgemeinerbar.

4A_349/2010: Vereinbarung eines Rechtsnachteils bei Obliegenheitsverletzung ohne Kausalität zulässig

VVG 45 I sieht vor, dass ein Recht­snachteil infolge Obliegen­heitsver­let­zung nur bei Ver­schulden des Ver­sicherungsnehmers ein­treten darf. Diese Bes­tim­mung ist zwin­gend. Da VVG 45 aber kein Kausal­ität­ser­forder­nis sta­tu­iert, kön­nen die AVB eines Ver­sicher­ers nach Ansicht des BGer gültig vorse­hen, dass­die Recht­snachteile auch dann ein­treten, wenn die Obliegen­heitsver­let­zung sich nicht aus­gewirkt hat.

4A_187/2010: Erwähnung von Krankheit im Arbeitszeugnis; hier bejaht (amtl. Publ.)

Das BGer fasst die Regeln zur Erwäh­nung von Krankheit­en in Arbeit­szeug­nis­sen zusam­men: Erwäh­nung zwin­gend, falls sie einen erhe­blichen Ein­fluss auf Leis­tung oder Ver­hal­ten des Arbeit­nehmers hat­te; falls sie die Eig­nung zur Erfül­lung der bish­eri­gen Auf­gaben in Frage stellte und damit einen sach­lichen Grund zur Auflö­sung des Arbeitsver­hält­niss­es bildete; Erwäh­nung unzuläs­sig, falls sie geheilt ist und … weit­er­lesen

5A_395/2010: Vermögensrechtliche Natur von Aufsichtsverfahren gegen Willensvollstrecker

Ob dem Stre­it um die Abset­zung des Wil­lensvoll­streck­ers ver­mö­gen­srechtlich­er Charak­ter zukommt, hat das Bun­des­gericht bish­er offen gelassen. Im vor­liegen­den Urteil klärt es diese Frage min­destens teil­weise: “Soweit eine Auf­sichts­beschw­erde gegen den Wil­lensvoll­streck­er durch sein Han­deln in ver­mö­gen­srechtlichen Angele­gen­heit­en ver­an­lasst ist […], kommt auch ihr ver­mö­gen­srechtliche Natur zu. Der Zweck des Auf­sichtsver­fahrens ist dies­falls über­wiegend wirtschaftlich, … weit­er­lesen

4A_397/2010: Anforderungen an die Mahnung nach VVG 20 I

Die Mah­nung iSv VVG 20 muss dem Schuld­ner die Säum­n­is­fol­gen andro­hen. Es genügt nicht, wenn sich die Mah­nung auf den Hin­weis beschränkt “Andern­falls würde Ihre Police nach Ablauf dieser Frist keinen Ver­sicherungss­chutz mehr gewähren (ver­gle­ichen Sie bitte den diesem Schreiben beige­fügten Auszug aus dem Bun­des­ge­setz über den Ver­sicherungsver­trag)”, unter Beilage eines Geset­ze­sauszugs. Es könne, wie … weit­er­lesen

5A_36/2010: Provisorische Rechtsöffnung fällt unter LugÜ 16 Ziff. 5 (amtl. Publ.)

In ein­er Betrei­bung gegen eine schweiz­erische AG stellte die deutsche Gläu­bigerin das Gesuch um pro­vi­sorische Recht­söff­nung (“provR”). Strit­tig war vor BGer lediglich die inter­na­tionale Zuständigkeit der schweiz­erischen Gerichte. Zwar fie­len die Gerichtsstände nach LugÜ 2 und nach LugÜ 16 Ziff. 5 hier zusam­men, doch beruhte die Forderung auf ein­er Vere­in­barung mit abwe­ichen­der Gerichts­standsvere­in­barung. Das BGer … weit­er­lesen