9C_337/2013: Beginn des Versicherungsschutzes der beruflichen Vorsorge bei Invalidität (Art. 23 lit. a BVG; amtl. Publ.)

Die Beschw­erde­führerin war seit 1991 als Lei­t­erin der Geschäftsstelle ein­er Aktienge­sellschaft tätig. Diese schloss mit ihr im Jan­u­ar 2006 eine Vere­in­barung ab, wonach das Arbeitsver­hält­nis zufolge Schlies­sung der Geschäftsstelle per Ende April 2006 been­det wurde. Die Arbeit­nehmerin erhielt im Gegen­zug eine “Son­der­prämie” in der Höhe von sechs Monats­ge­häl­tern. Am 8. August 2006 stellte die Beschw­erde­führerin … weit­er­lesen

Whistleblowing soll unter gewissen Voraussetzungen rechtmässig werden

In ein­er Medi­en­mit­teilung liess der Bun­desrat ankündi­gen, dass er geset­zlich fes­tle­gen will, unter welchen Voraus­set­zun­gen eine Mel­dung von Arbeit­nehmenden, die auf Unregelmäs­sigkeit­en am Arbeit­splatz hin­weisen (sog. Whistle­blow­er), recht­mäs­sig ist. Die Botschaft für eine entsprechende Teil­re­vi­sion des Oblig­a­tio­nen­rechts wurde ver­ab­schiedet. Gemäss der neuen Regelung sollen Mel­dun­gen in der Regel nur zuläs­sig sein, wenn sie zuerst an … weit­er­lesen

9C_1033/2012: Anrechnung eines fiktiven Erwerbs- oder Ersatzeinkommens bei der Bemessung der Invalidenrente der beruflichen Vorsorge (amtl. Publ.)

Ein gel­ern­ter Fein­mechaniker war 26 Jahre lang bei der­sel­ben Arbeit­ge­berin angestellt. Mit Ver­fü­gung vom 12. Mai 2009 sprach ihm die IV-Stelle Bern rück­wirk­end ab 1. Juli 2003 eine ganze Rente zu (Inva­lid­itäts­grad von 65 % bis 31. Dezem­ber 2003 bzw. 70 % ab 1. Jan­u­ar 2004). Am 5. Juni 2009 löste die Arbeit­ge­berin das Arbeitsver­hält­nis … weit­er­lesen

5A_345/2013: Kantone können gestützt auf Art. 106 Abs. 1 ZPO zur Zahlung einer Parteientschädigung verpflichtet werden (amtl. Publ.)

Vor dem Gericht des Grey­erzbezirks (Tri­bunal d’ar­rondisse­ment de la Gruyère) klagte eine Aktienge­sellschaft auf defin­i­tive Ein­tra­gung eines Bauhan­derp­fan­drechts. Die beklagte Partei beantragte ein Gutacht­en, worauf das Ver­fahren ohne nachvol­lziehbaren Grund einst­weilen nicht weit­er geführt wurde. Nach­dem die Aktienge­sellschaft mehrfach schriftlich beim Gericht inter­ve­niert hat­te, erhob sie eine Rechtsverzögerungs­beschw­erde beim Kan­ton­s­gericht des Kan­tons Freiburg (Tri­bunal du … weit­er­lesen

4A_216/2013: Bonus als variabler Lohnbestandteil

In diesem Bonusstre­it (BGer. 4A_216/2013 vom 29. Juli 2013) sind ins­beson­dere die fol­gen­den Erwä­gun­gen aus dem Urteil des Bun­des­gerichts bemerkenswert: Die Arbeit­ge­berin und Beschw­erde­führerin hat­te vor Bun­des­gericht gel­tend gemacht, die Vorin­stanz habe bei der Qual­i­fika­tion des Bonus als Lohnbe­standteil die Gesamteinkom­mensen­twick­lung des Beschw­erdegeg­n­ers nicht berück­sichtigt. Der Bonus sei in dieser Entwick­lung eine unter­ge­ord­nete, akzes­sorische Vergü­tung … weit­er­lesen

4A_239/2013: Bundesrecht erfordert keine einheitliche sachliche Zuständigkeit bei der einfachen Streitgenossenschaft

Die Beschw­erde­führerin, eine Aktienge­sellschaft, reichte beim Bezirks­gericht Aarau eine Klage gegen 10 Parteien als ein­fache Stre­itgenossen ein. Von den beklagten Parteien waren 7 im Han­del­sreg­is­ter einge­tra­gen. Betr­e­f­fend diese Parteien trat das Bezirks­gericht nicht auf die Klage ein und stellte sich auf den Stand­punkt, das Han­dels­gericht des Kan­tons Aar­gau sei zwin­gend zuständig. Das Oberg­ericht Aar­gau schützte … weit­er­lesen

4A_314/2013: Zwingender Gehörsanspruch, wenn die unentgeltliche Rechtspflege die Leistung der Sicherheit für die Parteientschädigung umfassen soll (amtl. Publ.)

In einem Aberken­nung­sprozess gewährte die Einzel­rich­terin des Kan­ton­s­gerichts dem Beschw­erde­führer die unent­geltliche Recht­spflege und Ver­beistän­dung. Der Beschw­erdegeg­n­er wurde dazu nicht ange­hört, obwohl er vor dem Entscheid ein Gesuch um Sich­er­stel­lung ein­er allfäl­li­gen Parteientschädi­gung gestellt hat­te. Der Beschw­erdegeg­n­er erhob deshalb gegen den Entscheid Beschw­erde, worauf der Beschw­erde­führer für das Beschw­erde­v­er­fahren das Oberg­ericht Appen­zell Ausser­rho­den um unent­geltliche … weit­er­lesen

4A_103/2013: Keine (direkte oder indirekte) Anwendbarkeit des ArG auf im Ausland beschäftigte Arbeitnehmer (amtl. Publ.)

Die Arbeit­ge­berin und Beschw­erde­führerin mit Sitz in der Schweiz ist darauf spezial­isiert, in Krisen­ge­bi­eten die Verpfle­gung von mil­itärischen und anderen Organ­i­sa­tio­nen sicherzustellen. Sie betreibt unter anderem an der Periph­erie von Kab­ul in Afghanistan eine Bäck­erei und beliefert vor Ort Trup­pen mit Brot- und Kon­di­tor­ei­waren. Der Arbeit­nehmer und Beschw­erdegeg­n­er mit Wohn­sitz in Deutsch­land war in Kab­ul … weit­er­lesen

4A_194/2013: Kein Rechtsmissbrauch, wenn der Arbeitnehmer mit der Geltendmachung seiner Ansprüche zuwartet

In diesem Entscheid war die Frage zu beant­worten, ob eine gültige Vere­in­barung vor­lag, mit der die gesam­tar­beitsver­traglich vere­in­barte Nor­malar­beit­szeit (40-Stun­­den-Woche) auf eine 41-Stunde-Woche erhöht wurde (BGer. 4A_194/2013 vom 18. Sep­tem­ber 2013, E. 2 und 3). Das Bun­des­gericht verneinte das Vor­liegen ein­er gülti­gen Vere­in­barung zur Erhöhung der wöchentlichen Arbeit­szeit. Die gel­tend gemacht­en Über­stun­de­nentschädi­gun­gen waren deshalb dem Grund­satz … weit­er­lesen

4A_289/2013: Ungültige Kündigung der Zusatz-Krankenversicherung wegen Verletzung der Anzeigepflicht

Der Entscheid enthält eine aus­führliche Darstel­lung der bun­des­gerichtlichen Recht­sprechung zur Frage, unter welchen Voraus­set­zun­gen der Ver­sicher­er einen Kranken­ver­sicherungsver­trag wegen Ver­let­zung der Anzeigepflicht kündi­gen kann (BGer. 4A_289/2013 vom 10. Sep­tem­ber 2013, E. 4.1). Im konkreten Fall genügte die Kündi­gung nicht den Anforderun­gen der bun­des­gerichtlichen Recht­sprechung, da im Kündi­ungss­chreiben nicht deut­lich gemacht wurde, welche der acht gestell­ten … weit­er­lesen