5A_23/2009 und 5A_44/2009: Absetzung eines Willensvollstreckers; Streitwert darf nicht nach Nachlasswert bestimmt werden (amtl. Publ.)

In einem Auf­sichtsver­fahren ver­langte die auf den Pflicht­teil geset­zte Ehe­frau des Ver­stor­be­nen die Abset­zung des Wil­lensvoll­streck­ers. Sie behauptete einen Inter­essenkon­flikt des Wil­lensvoll­streck­ers, der gle­ichzeit­ig im Stiftungsrat ein­er vom Erblass­er errichteten Stiftung sass: Als Wil­lensvoll­streck­er müsse er alle Nach­lass­werte festzustellen, ins­beson­dere auch nicht deklar­i­erte Ver­mö­genswerte, die ver­mu­tungsweise über Trusts gehal­ten wür­den; ander­er­seits habe er als Stiftungsrat … weit­er­lesen

5A_585/2008 (amtl. Publ.): Eherechtliche Schuldneranweisung gilt als vorsorgliche Massnahme / Fristablauf

In einem am 13. Novem­ber 2008 pub­lizierten Entscheid (5A_585/2008 vom 21. Okto­ber 2008) hat das Bun­des­gericht entsch­ieden, dass es sich bei der eherechtlichen Schuld­ner­an­weisung (Art. 177 ZGB) um eine vor­sor­gliche Mass­nahme i.S.v. Art. 98 BGG sowie Art. 46 Abs. 2 BGG han­delt (E. 1.1). Dementsprechend hat­te der Beschw­erde­führer die Beschw­erde­frist (Art. 100 Abs. 1 BGG: … weit­er­lesen

5A_434/2008: Unterhaltsberechnung im Scheidungsfall

In einem zur Pub­lika­tion vorge­se­henen Entscheid 5A_434/2008 vom 5. Sep­tem­ber 2008 (publ. 24. Okto­ber 2008) äusserte sich das Bun­des­gericht zur Meth­ode der Berech­nung des nachehe­lichen Unter­halts. Das Bun­des­gericht präzisierte dabei seine in BGE 134 III 145 genan­nte Auf­fas­sung. Das Bun­des­gericht führte aus, dass sich nicht ein­fach ein bes­timmtes Berech­nungss­chema zur Anwen­dung brin­gen lässt. Ins­beson­dere würde … weit­er­lesen

5C.287/2006: Massnahmezuständigkeit nach IPRG 10 bei ausl. Scheidungsklage (amtl. Publ.)

Ist im Aus­land eine Schei­dungsklage anhängig, beste­ht, wie das BGer erneut entsch­ied, in der Schweiz eine Zuständigkeit für vor­sor­gliche Mass­nah­men für die Zeit des Schei­dungsver­fahrens nur im Rah­men von IPRG 10. Wenn im Aus­land eine Schei­dungsklage anhängig ist, beste­ht in der Schweiz grund­sät­zlich keine Zuständigkeit nach IPRG 46 für den Erlass von Eheschutz­mass­nah­men mehr: Die Regel, … weit­er­lesen

5C.44/2007: Verjährung der Haftungsansprüche gegen den Vormund

Ver­ant­wortlichkeit­sansprüche gegen den Vor­mund ver­jähren nach ZGB 454 I ein Jahr nach Zustel­lung der Schlussrech­nung. Das heisst nach der Lehre, der sich das BGer anschliesst, dass die Ansprüche keines­falls früher ver­jähren; sie ver­jähren aber eben­so wenig vor Ablauf eines Jahres seit Ken­nt­nis des Schadens. Entschei­dend ist also der Ablauf der später aus­gelösten Frist. Im vor­liegen­den … weit­er­lesen

Scheinehen unterbinden”: Änderungen u.a. des ZGB und des PartG vorgeschlagen

Die Staat­spoli­tis­che Kom­mis­sion des Nation­al­rats (SPK NR) hat beantragt, der Par­la­men­tarischen Ini­tia­tive von Toni Brun­ner Folge zu leis­ten und das ZGB, das PartG und das BGIAA zu ändern, um sicherzustellen, dass eine Heirat oder eine Ein­tra­gung ein­er gle­ichgeschlechtlichen Part­ner­schaft nur dann stat­tfind­et, wenn die Beteiligten sich recht­mäs­sig in der Schweiz aufhal­ten. Abgewiesene Asyl­suchende und ille­gal … weit­er­lesen

Parlamentarische Initiative: Aufhebung der Bedenkzeit nach ZGB 111

NR Erwin Jutzet hat­te 2004 in ein­er par­la­men­tarischen Ini­tia­tive ver­langt, die als unbe­friedi­gend beurteilte zwei­monatige Bedenkzeit von ZGB 111 aufzuheben. Die Kom­mis­sion für Rechts­fra­gen des Nation­al­rats schlägt jet­zt vor, das Regime zu flex­i­bil­isieren. Vorgeschla­gen wird fol­gende Neu­fas­sung von ZGB 111:  “1 Ver­lan­gen die Ehe­gat­ten gemein­sam die Schei­dung und reichen sie eine voll­ständi­ge Vere­in­barung über die Schei­dungs­fol­gen … weit­er­lesen

5A_544/2007: Keine Anerkennung wegen nicht gehöriger Ladung

Das BGer ver­weigert die Anerken­nung eines Bel­grad­er Schei­dung­surteils wegen unge­höriger Ladung (IPRG 27 II a). Die Zutel­lung der Schei­dungsklage an die Beklagte direkt auf postal­is­chem Weg (DHL) entsprach nicht den staatsver­traglichen Anforderun­gen. Dass die Beklagte einen Recht­san­walt beauf­tragt hat­te, änderte daran nichts: Blosse Ken­nt­nis von der Klage erset­zt die gehörige Ladung nicht. Diese Auf­fas­sung ist … weit­er­lesen

5A_513/2007: kein nachehelicher Unterhalt (Eigenversorgung)

Wenn eine Frau nach ein­er Schei­dung wieder eine Arbeit aufn­immt und sich dadurch min­destens den gle­ichen Lebens­stan­dard leis­ten kan wie während der Ehe, so muss der Ehe­mann keinen nachehe­lichen Unter­halt zahlen: “Ver­mag aber die Ehe­frau kraft Eigen­ver­sorgung am ehe­lichen Lebens­stan­dard anzuknüpfen, bleibt kein Raum für nachehe­lichen Unterhalt.”

4A_441/2007: Kein Unterhalt nach Auflösung des Konkubinats

Zwei rus­sis­che Staat­sange­hörige lebten in Genf im Konku­bi­nat. Nach­dem der eine Part­ner, Vater des gemein­samen Kindes, die Beziehung been­det hat­te, klagte die Mut­ter (erfol­g­los) auf Her­aus­gabe eines Ver­mö­gensverze­ich­niss­es und auf Fest­stel­lung, dass bei­de ein «con­cu­bi­nage qual­i­fié» gebildet hat­ten und dass sich der Beklagte verpflichtet habe, ihr eine «sou­tien sta­ble pour l’avenir» zu sich­ern. Vor BGer … weit­er­lesen