6B_979/2009: Abgrenzung zwischen Arznei- und Lebensmitteln

Das Bun­des­gericht hat­te anlässlich des Ver­fahrens 6B_979/2009 (Urteil vom 21. Okto­ber 2010) Gele­gen­heit, sich zur Abgren­zung zwis­chen Arzneimit­teln und Lebens­mit­teln zu äussern, wobei es auf eine neue Recht­sauf­fas­sung des Bun­de­samts für Gesund­heit (BAG) und des Schweiz­erischen Heilmit­telin­sti­tuts (Swissmedic) hin­weist (vgl. etwa den Bericht zu den Abgren­zungskri­te­rien vom 1. Mai 2009, der auf den Home­pages von … weit­er­lesen

6B_689/2010; 6B_690/2010: Betrug; Opfermitverantwortung von Behörden

X und Y, bei­de seit mehreren Jahren Sozial­hil­feempfänger, hat­ten in dem von ihnen unterze­ich­neten Unter­stützungs­ge­such wahrheitswidrig angegeben, Y sei arbeit­s­los. Tat­säch­lich erzielte dieser als Hauswart der von ihnen bewohn­ten Liegen­schaft ein monatlich­es Einkom­men von Fr. 400.–. Hier­für wur­den sie wegen Betrugs (Art. 146 Abs. 1 StGB) zu ein­er bed­ingten Geld­strafe verurteilt. Die dage­gen ein­gelegte Beschw­erde … weit­er­lesen

Gesetzesänderung zur Strafverfolgung schwerster Verbrechen

Der Bun­desrat hat Geset­zesän­derun­gen für eine Strafver­fol­gung von Völk­er­mord, Ver­brechen gegen die Men­schlichkeit sowie Kriegsver­brechen auf den 1. Jan­u­ar 2011 in Kraft geset­zt (siehe Geset­ze­sen­twurf und Botschaft). Die Änderun­gen des Strafge­set­zbuch­es (StGB) und des Mil­itärstrafge­set­zes (MStG) bein­hal­ten ins­beson­dere die Schaf­fung eines neuen Tatbe­standes der Ver­brechen gegen die Men­schlichkeit und eine detail­lierte Def­i­n­i­tion von Kriegsver­brechen sowie … weit­er­lesen

1B_192/2010: Befangenheit wegen Facebook-Freundschaft?

Im vor­liegen­den Ver­fahren hat­te der Beschw­erde­führer gel­tend gemacht, ein Gericht­sak­tu­ar sei befan­gen, weil er als Face­book-“Fre­und” des Beschuldigten einge­tra­gen war. Da der Aktu­ar in den Aus­stand getreten war, war das Begehren zu Recht als gegen­stand­s­los abgeschrieben wor­den; die Frage, ob eine Face­­book-Fre­und­schaft den Anschein der Befan­gen­heit erweckt, wurde deshalb lei­der nicht geprüft.

2F_1/2010: Disziplinaraufsicht über die Rechtsanwälte

In einem anwalt­srechtlichen Diszi­pli­narver­fahren (vgl. Art. 12 und 17 BGFA) wurde Anwalt X. wegen wieder­holter Ver­let­zung der Beruf­s­regeln eine Busse aufer­legt. Ihm wurde vorge­wor­fen, dass er trotz sein­er Ein­set­zung als amtlich­er Vertei­di­ger des Unter­suchungs­ge­fan­genen Z. mehrmals Hon­o­rarzahlun­gen von diesem einge­fordert habe. Sowohl die Beschw­erde vor dem Kan­ton­s­gericht SG als auch die Beschw­erde in öffentlich-rechtlichen Angele­gen­heit­en … weit­er­lesen

6B_528/2010: Parteientschädigung

Nach einem Freis­pruch erhielt X. eine Entschädi­gung für ent­standene Prozes­sumtriebe und unbe­grün­dete Unter­suchung­shaft. Das Oberg­ericht ZG hat­te den vor­ge­tra­ge­nen Vertei­di­gungsaufwand allerd­ings von 1’179 auf 620 Stun­den erhe­blich gekürzt, weil das Hon­o­rar des Recht­san­waltes einen angemesse­nen Zeitaufwand über­steige (vgl. § 15 Abs. 1 AnwT/ZG). X erhob dage­gen Beschw­erde vor dem Bun­des­gericht, das die Höhe der vorin­stan­zlich … weit­er­lesen

1C_322/2010: Öffentlichkeitsprinzip auch betr. Einstellungsverfügungen nach StGB 53; schutzwürdiges Interesse bejaht (amtl. Publ.)

Nach der Ein­stel­lung des Strafver­fahrens gegen den ehe­ma­li­gen Armeechef Roland Nef im Okto­ber 2007 ver­langten ver­schiedene Medi­en Ein­sicht in die Ein­stel­lungsver­fü­gung. Die Staat­san­waltschaft hat­te das Ersuchen gut­ge­heis­sen, die Ober­staat­san­waltschaft ZH dage­gen auf Rekurs von Nef abgewiesen. Das Ver­wGer ZH hiess die Beschw­erde der Medi­en gut. Das BGer weist die Beschw­erde dage­gen ab. In BGE 134 I … weit­er­lesen

6B_444/2010: Widerhandlung gegen das HMG

In seinem Urteil vom 16. Sep­tem­ber 2010 (6B_444/2010) trifft das Bun­des­gericht eine sein­er weni­gen Entschei­dun­gen zur Straf­barkeit wegen Wider­hand­lung gegen das Heilmit­telge­setz (HMG). Beschw­erde­führerin X., die fachtech­nisch ver­ant­wortliche Per­son (FvP) (vgl. Art. 10 AMBV) der Y‑AG, ein­er Arzneim­it­­tel-Grosshänd­­lerin (vgl. Art. 2 lit. e AMBV), hat­te in einem Zeitraum von etwa drei Jahren 31 Medika­menten­liefer­un­gen (z.B. … weit­er­lesen

HRRS: Online-Zeitschrift für Höchstrichterliche Rechtsprechung im Strafrecht

Ein Hin­weis für strafrechtlich Inter­essierte: Die Online-Zeitschrift für “Höch­strichter­liche Recht­sprechung im Strafrecht” (HRRS) bietet einen kosten­losen Zugang zur höch­strichter­lichen Recht­sprechung im Strafrecht und Strafver­fahren­srecht. Das Ange­bot beste­ht aus der juris­tis­chen Fachzeitschrift HRRS, einem monatlichen Newslet­ter und ein­er Recht­sprechungs-Daten­bank. Das Pro­jekt stellt nicht nur umfan­gre­iche Infor­ma­tio­nen zur europäis­chen und inter­na­tionalen Recht­sprechung bere­it, son­dern bietet auch eine … weit­er­lesen

1B_184/2010: Anspruch auf amtliche Verteidigung

In seinem Urteil vom 9. Sep­tem­ber 2010 (1B_184/2010) bekräftigt das Bun­des­gericht seine Recht­sprechung zum Anspruch auf unent­geltlichen Rechts­bei­s­tand gemäss Art. 6 Ziff. 3 lit. c EMRK. Danach wird dem Angeschuldigten im Straf­prozess die Bestel­lung eines unent­geltlichen Rechts­bei­s­tandes gewährt, wenn dies im Inter­esse der Recht­spflege erforder­lich ist. 2.3 […] Nach der Recht­sprechung ist die Bestel­lung eines unent­geltlichen … weit­er­lesen