4A_646/2011: Ersatz prozessualer Anwaltskosten: Präzisierung der Rechtsprechung (amtl. Publ.)

Das BGer äussert sich erneut zur Ersatzfähigkeit von Anwalt­skosten im Umfeld eines Prozess­es. Es gilt die all­ge­meine Regel, dass der Ersatz prozes­sualer Anwalt­skosten abschliessend durch das Prozess­recht geregelt wird (Art. 95 Abs. 3 ZPO), während vor­prozes­suale Anwalt­skosten nach OR 41 ff. erset­zt wer­den kön­nen Nur wenn prozess­be­zo­genes Ver­hal­ten als solch­es – und nicht das im … weit­er­lesen

4D_2/2013: Nicht im Handelsregister eingetragene Handlungsbevollmächtigte können zur Prozessführung ermächtigt werden, ohne unter das prozessrechtliche Anwaltsmonopol zu fallen

Das Oberg­ericht des Kan­tons Bern trat auf eine Beschw­erde ein­er Aktienge­sellschaft nicht ein, weil die Beschw­erde von zwei angestell­ten Juris­ten unter­schrieben wor­den war, die gemäss Han­del­sreg­is­ter nicht zeich­nungs­berechtigt waren. Das Oberg­ericht Bern ging von ein­er beruf­s­mäs­si­gen Vertre­tung im Sinne von Art. 68 Abs. 2 lit. a ZPO aus, die Anwältin­nen und Anwäl­ten vor­be­hal­ten ist, welche … weit­er­lesen

4A_596/2012: Anordnungen des Schiedsgerichts zur Edition von Dokumenten können nicht mit Beschwerde ans Bundesgericht angefochten werden

Im Entscheid 4A_596/2012 vom 15. April 2013 befasste sich das Bun­des­gericht mit der Frage, welche prozesslei­t­ende Ver­fü­gun­gen mit Beschw­erde ans Bun­des­gericht ange­focht­en wer­den kön­nen. Das Bun­des­gericht erk­lärte ein­lei­t­end, dass die Beschw­erde in Zivil­sachen gemäss Art. 77 BGG i.V.m. Art. 190 — 192 IPRG nur gegen Schied­sentschei­de zuläs­sig sei. Dabei bes­timmt sich nicht nach der äusseren … weit­er­lesen

4A_388/2012: Streit über Geldforderung aus Arbeitsvertrag ist schiedsfähig, auch wenn eine Bestimmung einer ausländischen Rechtsordnung, die mit dem Rechtsstreit Verbindungen aufweist, für solche Streitigkeiten zwingend die staatliche Gerichtsbarkeit vorschreibt

Im Entscheid 4A_388/2012 vom 18. März 2013 befasste sich das Bun­des­gericht mit der Frage, ob ein Rechtsstre­it aus einem Arbeitsver­trag deshalb nicht schieds­fähig war, weil eine Bes­tim­mung ein­er aus­ländis­chen Recht­sor­d­nung, die mit dem Rechtsstre­it Verbindun­gen aufwies, für Arbeit­srechtsstre­it­igkeit­en zwin­gend die staatliche Gerichts­barkeit vorschreibt. Beschw­erde­führer vor Bun­des­gericht war der ehe­ma­lige Chef­train­er der nationalen Fuss­ball­mannschaft Bul­gar­iens. Beschw­erdegeg­ner­in war … weit­er­lesen

4A_655/2012: Zulässigkeit der Beschwerde in Zivilsachen in Medizinalhaftungsfällen (amtl. Publ.)

In Medi­z­inal­haf­tungs­fällen gestützt auf öffentlich­es kan­tonales Ver­ant­wortlichkeit­srecht gegen ein öffentlich-rechtlich organ­isiertes Spi­tal ste­ht nur die Beschw­erde in Zivil­sachen bzw. sub­sidiär die Ver­fas­sungs­beschw­erde zur Ver­fü­gung (Art. 72 Abs. 2 lit. b BGG). In einem Grund­satzentscheid hat das Bun­des­gericht entsch­ieden, dass in Medi­z­inal­haf­tungs­fällen nur die Beschw­erde in Zivil­sachen (bzw. eine Ver­fas­sungs­beschw­erde) offen ste­ht, selb­st wenn sich die … weit­er­lesen

4A_607/2012: Kostenbefreiung nach kantonalem Recht auch für Parteientschädigung (amtl. Publ.)

Das BGer hielt im vor­liegen­den Entscheid fest, dass ZPO 116 (fakul­ta­tive weit­ere Kosten­be­freiung durch die Kan­tone) nicht nur für die Gericht­skosten, son­dern auch für die Parteientschädi­gung gilt, gestützt auf eine gram­matikalis­che und his­torische Ausle­gung. Damit war eine frühere Gen­fer Regel zur Kosten­be­freiung in Mietrechtsstre­it­igkeit­en bundesrechtskonform.

5A_492/2012: Gerichtsgebühr des Arrestgerichts nach GebV SchKG, nicht nach kantonalem Tarif (amtl. Publ.)

Im vor­liegen­den Entscheid hat­te das BGer die Kosten- und Entschädi­gungs­fol­gen im Rechtsmit­telver­fahren gegen Arrestein­spracheentschei­de zu beurteilen. Das OGer als Vorin­stanz hat­te fest­ge­hal­ten, dass für die Gerichts­ge­bühren in den gerichtlichen Sum­marsachen des SchKG seit Inkraft­treten der ZPO nicht mehr GebV SchKG  48 ff., son­dern der kan­tonale Tarif mass­gebend sei: Das Oberg­ericht (vgl. BlSchK 2011 S. 69 f.) … weit­er­lesen

5A_795/2012: Streitwertbestimmung bei gerichtlicher Ernennung eines StWEG-Verwalters; Abberufung

Das BGer tritt auf eine Beschw­erde in Zivil­sachen gegen ein Urteil über die gerichtliche Ernen­nung eines Ver­wal­ters ein­er Stock­w­erkeigen­tümerge­mein­schaft nicht ein, weil die Stre­itwert­gren­ze nicht erre­icht wurde. Dabei hält das BGer zur Bes­tim­mung des Stre­itwerts Fol­gen­des fest: Sachen­rechtliche Stre­it­igkeit­en sind grund­sät­zlich ver­mö­gen­srechtlich­er Natur, was beispiel­sweise auch im Zusam­men­hang mit Stock­w­erkeigen­tümerbeschlüssen gilt (BGE 108 II 77). […] … weit­er­lesen

4A_625/2012: Anschein der Befangenheit bei verfälschter Wiedergabe von Aussagen eines Richters

Wird der Aus­stand eines Richters ver­langt, weil der Richter durch in der Presse kol­portierte Aus­sagen als befan­gen erscheine, so ist zunächst zu fra­gen, ob die Wieder­gabe der Aus­sagen in der Presse kor­rekt sind. Ist die Berichter­stat­tung der Presse ver­fälscht, ist dem Richter die ver­fälschte Darstel­lung den­noch zuzurech­nen, sofern er darauf verzichtet hat, den Artikel gegen­zule­sen; … weit­er­lesen

4A_322/2012: Schutzwürdiges Interesse für medizinisches Gutachten als Gegenstand einer vorsorglichen Beweisführung bejaht

Gemäss Art. 158 Abs. 1 lit. b ZPO nimmt das Gericht jed­erzeit Beweis ab, wenn die gesuch­stel­lende Partei eine Gefährdung der Beweis­mit­tel oder ein schutzwürdi­ges Inter­esse glaub­haft macht. Das Bun­des­gericht bejahte im konkreten Fall ein schutzwürdi­ges Inter­esse für ein medi­zinis­ches Gutacht­en nach einem Strassen­verkehrsun­fall. Der Beschw­erde­führer hat­te gel­tend gemacht, das medi­zinis­che Gutacht­en sei in einem … weit­er­lesen