Inkrafttreten der V über die elektronische Übermittlung im Bereich SchKG am 1. März 2011

Die Verord­nung des EJPD  über die elek­tro­n­is­che Über­mit­tlung im Bere­ich Schuld­be­trei­bung und Konkurs ist heute Dien­stag in Kraft getreten. Sie regelt die  “tech­nis­chen und organ­isatorischen Vor­gaben und das Daten­for­mat, nach denen Gläu­bigerin­nen und Gläu­biger sowie Betrei­bungs- und Konkursämter in ein­er geschlosse­nen Benutzer­gruppe (eSchKG-Ver­bund) als Ver­bundteil­nehmerin­nen und ‑teil­nehmer Betrei­bungs- und Konkurs­dat­en aus­tauschen.” (Art. 1)

EuGH: Schutz für die graphische Oberfläche eines Computerprogramms nur bei eigenständiger Schutzfähigkeit

Wie u.a. der Tech­nol­o­­gy-and-Sour­c­ing-Blog der Kan­zlei DLA Piper berichtet, hat der EuGH zum ersten Mal, in der Rechtssache C‑393/09, zur Richt­line 91/250/EWG (Com­put­er­pro­gramm­richtlin­ie) Stel­lung genom­men.  Nach dem EuGH-Urteil vom 22.12.2010 soll  die grafis­che Benutze­r­ober­fläche (das “GUI”, Graph­i­cal User Inter­face) keine Aus­drucks­form eines Com­put­er­pro­gramms sein, so dass sie dem Urhe­ber­schutz nach der Com­put­er­pro­gramm­richtlin­ie nicht unter­ste­ht. Immer­hin: … weit­er­lesen

6B_757/2010: Gehilfenschaft zur Urheberrechtsverletzung durch Anbieten von Hash-Links

Das BGer qual­i­fiziert eine Per­son als Gehil­fen (StGB 25) ein­er straf­baren, gewerb­smäs­si­gen Urhe­ber­rechtsver­let­zung (URG 67), die auf ein­er Web­site sog. Hash-Links (“Such­hil­fe” zu Links) zu ver­schiede­nen P2P-Net­zen und dadurch indi­rekt den zu den gewün­scht­en urhe­ber­rechtlich geschützten Dateien ange­boten hat­te (vor­wiegend Filme und Com­put­er­spiele). Entschei­dend war dabei, dass der Nutzer nur auf das gewün­schte File klick­en … weit­er­lesen

5A_477/2010: Beibehaltung des früheren Namens nach Erwachsenenadoption (Praxisänderung; amtl. Publ.)

Nach ZGB 267 I iVm ZGB 270 I erhält eine adop­tierte Per­son den Fam­i­li­en­na­men der Adop­tivel­tern. Das BGer hat­te fest­ge­hal­ten, dass der Geset­zge­ber hier keine Wahl­frei­heit lasse und dass eine Per­son, die sich adop­tieren lassen will, die geset­zlichen Fol­gen der Adop­tion ein­schliesslich der Namen­sän­derung auf sich nehmen müsse. Das Bun­des­gericht ändert mit dem vor­liegen­den Urteil … weit­er­lesen

1C_415/2010: Wählbarkeitsvoraussetzungen der Zürcher Handelsrichter verfassungswidrig (amtl. Publ.)

Das BGer hat fest­ge­hal­ten, dass die Wählbarkeitsvo­raus­set­zun­gen für Zürcher Han­del­srichter nach GOG/ZH § 36 III mit KV/ZH 40 I unvere­in­bar sind. Die Ein­schränkung, dass als Han­del­srichter nur wählbar ist, “wer in einem Unternehmen als Inhab­erin oder Inhab­er oder in lei­t­en­der Stel­lung tätig ist oder während min­destens zehn Jahren eine solche Stel­lung bek­lei­det hat”, ist damit (kantons-)verfassungswidrig: … weit­er­lesen

5A_160/2010: Anforderungen an das Zustellungszeugnis iSv HZÜ 65 Art. 6 / LugÜ 47 Ziff. 1

Das BGer heisst eine Beschw­erde gegen ein Urteil des OGer ZH gut. Strit­tig war der Nach­weis der Zustel­lung des zu voll­streck­enden aus­ländis­chen Urteils (LugÜ 47 Ziff. 1) gegen eine juris­tis­che Per­son, wobei sich hier (das zu voll­streck­ende Urteil stammt aus Deutsch­land) sowohl die Wirk­samkeit der Zustel­lung als auch deren Nach­weis nach dem Haager Zustel­lungsübereinkom­men HZÜ65weit­er­lesen

4A_467/2010: Pflichtverletzung des VR durch Zuwarten trotz offensichtlichen Handlungsbedarfs

Das BGer schützt ein Urteil des Cour de Jus­tice Genf, das eine Ver­ant­wortlichkeit­sklage gegen ein Ver­wal­tungsratsmit­glied gut­ge­heis­sen hat­te. Dem VR-Mit­glied ein­er Immo­bilien­ver­wal­tung war bekan­nt, dass die Forderun­gen der Grun­deigen­tümer gegen die Immo­bilien­ver­wal­tung auf Auszahlung der von dieser einge­zo­ge­nen Miet­zinse nicht gedeckt waren, u.a. weil ein anderes Mit­glied des Ver­wal­tungsrats Gelder für per­sön­liche Zwecke ent­nom­men hat­te. … weit­er­lesen

4A_610/2014A_610/2010: Auslegung eines Arbeitsvertrags in Übereinstimmung mit dispositivem Recht

Das BGer hat­te einen Arbeitsver­trag auszule­gen, der vor­sah, dass der Arbeit­nehmer im Fall ein­er ordentlichen Kündi­gung den Lohn während eines Jahres erhal­ten solle; im Fall ein­er frist­losen Kündi­gung seien sechs Monate Lohn zu bezahlen. Das BGer geht davon aus, dass diese bei­den Entschädi­gun­gen im Fall ein­er frist­losen Kündi­gung nicht kumu­la­tiv geschuldet seien, dass die Entschädi­gung … weit­er­lesen

4A_454/2010: Beginn der Verjährungsfrist von OR 60 (Kenntnis von Schaden und Haftpflichtigem)

Die Ver­jährungs­frist von OR 60 begin­nt mit “Ken­nt­nis vom Schaden und von der Per­son des Ersatzpflichti­gen”. Das BGer fasst im vor­liegen­den Urteil die Grund­sätze zusam­men, die bish­er für den Beginn der Ver­jährungs­frist im Zusam­men­hang mit Kör­per­schä­den entwick­elt wur­den. Im vor­liegen­den Fall bestand aus­re­ichende Ken­nt­nis zum Zeit­punkt, als die noch offe­nen medi­zinis­chen Fra­gen keinen erhe­blichen Ein­fluss … weit­er­lesen