2C_239/2011: Finanzierung der Abfallentsorgung; “Littering” und Verursacherprinzip; Verantwortlichkeit des Grundeigentümers (amtl. Publ.)

Auf den 1. Mai 2007 trat das Abfall­re­gle­ment der Stadt Bern vom 25. Sep­tem­ber 2005 (AFR) in Kraft. Gestützt darauf stellte die dama­lige Abfal­l­entsorgung der Stadt Bern der Genossen­schaft Migros Aare, der Krompholz + Co AG (heute: Krompholz AG), der Coop (heute: Coop Genossen­schaft) sowie der Mag­a­zine zum Globus AG für den Zeitraum vom 1. … weit­er­lesen

4A_356/2011: Gerichtliche Festlegung von Bonuskriterien in einem lückenhaften Arbeitsvertrag

Das BGer hat­te einen Arbeitsver­trag auszule­gen, der für die ersten bei­den Anstel­lungs­jahre 1999 und 2000 einen Bonus vor­sah (CHF 850’000 für 1999 zur Entschädi­gung des Bonusaus­falls von der früheren Anstel­lung, 2000 mind. CHF 850’000). Für die fol­gen­den Jahre wurde ein Bonus jedoch wed­er fest­gelegt noch aus­geschlossen. Nach der Ent­las­sung des Arbeit­nehmers klagte dieser auf Auszahlung … weit­er­lesen

4A_416/2011: streitwertunabhängige Beschwerde gegen ein Urteil des SozVersG ZH; ungenügendes Mahnschreiben iSv VVG 20 I (amtl. Publ.)

Nach ZPO 7 dür­fen die Kan­tone im Bere­ich der Zusatzver­sicherun­gen zur sozialen Kranken­ver­sicherung ein Gericht beze­ich­nen, das als einzige kan­tonale Instanz zuständig ist, und damit den Grund­satz der dou­ble instance durch­brechen. Der Kan­ton Zürich hat davon Gebrauch gemacht und das Sozialver­sicherungs­gericht ZH als einzige kan­tonale Instanz (im genan­nten Bere­ich) vorge­se­hen. Mit der Ein­führung der ZPOweit­er­lesen

6B_652/2011: Reichweite der Strafbestimmung von LMG 48 I g (rechtswidrige Herstellung usw. von Lebensmitteln)

Nach LMG 48 I g ist mit Busse zu bestrafen, wer “Lebens­mit­tel, Zusatzstoffe oder Gebrauchs­ge­gen­stände so her­stellt, behan­delt, lagert, trans­portiert oder abgibt, dass sie den Anforderun­gen dieses Geset­zes nicht entsprechen”. Wie das BGer entsch­ieden hat, erfasst diese Bes­tim­mung auch den Umgang mit leben­den Tieren. Diese sind zwar bis zur Schlach­tung kein Lebens­mit­tel sind, aber der … weit­er­lesen

BGer: Absehen von Steuererlass ist nicht willkürlich, wenn Steuerpflichtiger sich absichtlich ausser Stand setzt, die Steuer zu zahlen

Gemäss Entscheid ist es nicht willkür­lich, selb­st bei Vor­liegen eines Härte­falls vom Steuer­erlass abzuse­hen, wenn die steuerpflichtige Per­son sich absichtlich oder grob­fahrläs­sig auss­er Stand set­zt, ihren Zahlungsverpflich­tun­gen gegenüber Kan­ton und Gemeinde nachzukom­men. Zum Vorge­hen bei der Prü­fung des Härte­falls (E. 3.4): Die Vorin­stanz hat die Einkün­fte und die zwin­gen­den Leben­shal­tungskosten einan­der gegenübergestellt und damit die … weit­er­lesen

4A_360/2011: Schiedsgericht ignoriert Eingabe: Keine Verletzung des Gleichbehandlungsgebots, aber des Anspruchs auf rechtliches Gehör

Das BGer kassiert ein Urteil eines ICC-Schied­s­gerichts wegen Ver­let­zung des rechtlichen Gehörs. Die exk­lu­sive Ver­trieb­spart­ner­in für bes­timmte Gebi­ete erhob gegen die Her­stel­lerin Schied­sklage auf Schaden­er­satz nach deren Beendi­gung der Ver­trags­beziehung. Der Einzelschied­srichter hiess die Klage und die Widerk­lage der Her­stel­lerin teil­weise gut. Die Her­stel­lerin gelangte anschliessend ans BGer und erhob u.a. die Rüge der Ver­let­zung des … weit­er­lesen

6B_368/2011: Genugtuungsansprüche des Konkubinatspartners (amtl. Publ.)

Bei ein­er Tötung kommt nicht nur der Ehe­frau und den gemein­samen Kindern, son­dern auch der Konku­bi­natspart­ner­in und den mit ihr gezeugten Kindern ein Anspruch auf Genug­tu­ung nach Art. 47 OR zu. Zu diesem Schluss kommt das Bun­des­gericht in dem zur Pub­lika­tion vorge­se­henen Urteil 6B_368/2011 vom 2. Feb­ru­ar 2012 (frz.). Bish­er hat­te die höch­strichter­liche Recht­sprechung offen­ge­lassen, … weit­er­lesen

6B_509/2011: Versuch einer qualifizierten Widerhandlung gegen das BetmG (amtl. Publ.); Streitfrage vom BGer bejaht

Die Recht­sprechung zu der Frage, ob der men­gen­mäs­sig schwere Fall ein­er Wider­hand­lung gegen das Betäubungsmit­telge­setz (Bet­mG) als Ver­such began­gen wer­den kann, war bish­er unein­heitlich. In dem für die amtliche Samm­lung bes­timmten Urteil 6B_509/2011 vom 13. Feb­ru­ar 2012 hat sich das Bun­des­gericht erneut mit diesem The­ma auseinan­derge­set­zt und einen älteren Entscheid bestätigt, wonach bei qual­i­fizierten Delik­ten … weit­er­lesen

6B_26/2012: Privatklägerschaft im Fall von Urkundendelikten

Ein Drit­ter kann durch ein Urkun­den­de­likt (Art. 251  ff. StGB) unmit­tel­bar ver­let­zt sein und damit als Geschädigter im Sinne nach Art. 115 Abs. 1 StPO gel­ten, der sich gemäss Art. 118 Abs. 1 StPO als Pri­vatk­läger am Strafver­fahren beteili­gen kann. Zu diesem Schluss kommt das Bun­des­gericht im Urteil 6B_26/2012 vom 16. Feb­ru­ar 2012. Zur Begrün­dung ver­weist … weit­er­lesen

6B_692/2011: Urkundenfälschung im Amt wegen Beurkundung eines unrichtigen Grundstücktauschvertrags

Die Verurteilung eines Notars wegen Urkun­den­fälschung im Amt gemäss Art. 317 StGB wird vom Bun­des­gericht im Entscheid vom 6B_692/2011 vom 9. Feb­ru­ar 2012 bestätigt. Der Beschw­erde­führer hat­te einen Liegen­schaftsab­tausch zwis­chen A und B beurkun­det. Der Ver­trag enthielt fol­gende Klausel: “Die getauscht­en Liegen­schaften wer­den als gle­ich­w­er­tig betra­chtet. Es sind somit gegen­seit­ig keine Aufgelder geschuldet.” Am sel­ben … weit­er­lesen