2C_372/2009: Allgemeine Beschwerdelegitimation nach BGG 89 für Gemeinden nur restriktiv (amtl. Publ.)

Vor BGer war im vor­liegen­den Fall die Beschw­erdele­git­i­ma­tion der Gemeinde Feld­brun­­nen-St. Niklaus (SO) gegen einen kan­ton­al let­ztlin­stan­zlichen Entscheid über das Steuer­dom­izil eines Ehep­aars strit­tig. Das kan­tonale Steuer­amt SO hat­te fest­gestellt, das Steuer­dom­izil eines Ehep­aars liege für die Steuer­pe­ri­ode 2008 in der Stadt SO (und nicht in der Gemeinde). Das BGer verneinte die Legit­i­ma­tion der Gemeinde zur … weit­er­lesen

4A_582/2009: Unterscheidung zwischen Endentscheiden und Schiedsentscheiden über vorsorgl. Massnahmen; Anfechtbarkeit (amtl. Publ.)

Nach der Auflö­sung eines Lizen­zver­trags warf die Lizen­zge­berin der Lizen­znehmerin vor, ihr Waren­lager durch Verkäufe ausser­halb des selek­tiv­en Ver­triebes zu liq­ui­dieren. Der Lizen­zver­trag enthielt eine Schied­sklausel nach den WIPO Expe­dit­ed Rules. Die Lizen­znehmerin klagte darauf gegen die Lizen­zge­berin, die Widerk­lage erhob. Der vom WIPO Arbi­tra­tion and Medi­a­tion Cen­ter einge­set­zte Einzelschied­srichter gab in ein­er “sen­tence prélim­i­naire” der Lizen­zge­berin weit­ge­hend … weit­er­lesen

2C_655/2009: Entzug des Notariatspatents wg. strafbarer Handlung im Privatbereich

Einem Notari­ats­be­wer­ber wurde nach ein­er strafrechtlichen Verurteilung (wegen Gewalt und Dro­hung gegen Behör­den und Beam­te­und Ver­let­zung von Verkehrsregeln; bei ein­er Polizeikon­trolle wegen Fahrens ohne Sicher­heits­gurt und am Handy war er mit einem Reifen gegen den Fuss des Polizis­ten gefahren) durch die Ver­wal­tungskom­mis­sion des­OGer ZH das Wahlfähigkeit­szeug­nis als Notar (§ 8 des zürcherischen Notari­ats­ge­set­zes) dauer­haft wegen … weit­er­lesen

5A_108/2010: Vetorecht des Miteigentümers iSv ZGB 647d f. setzt eine geschützte Rechtsposition voraus (amtl. Publ.)

Der Eigen­tümer ein­er Stock­w­erkeigen­tum­sein­heit, der in sein­er Ein­heit ein Restau­rant betreibt und dafür mit Dul­dung der anderen Eigen­tümer auch eine Ter­rasse vor dem Restau­rant nutzt , focht den Beschluss der Eigen­tümerge­mein­schaft an, bes­timmte Umge­bungsar­beit­en vorzunehmen. Er begrün­dete die Klage damit, dass der Restau­rant­be­trieb durch die Umgestal­tung eingeschränkt werde und wegen eines Blu­men­trogs zwei Tis­che mit … weit­er­lesen

B‑580/2010: Beweis des ernsthaften Gebrauchs der Widerspruchsmarke “Jean-Marie Farina […]”

Das BVer­wGer bestätigt einen Entscheid des IGE, das einen Wider­sprich von Roger & Gal­let gegen die Ein­tra­gung der Marke“Johann Maria Fari­na zur Madon­na Köln Roy­al Echt Köl­nis­chwass­er (fig.).” abgewiesen hat­te, weil der marken­mäs­sige, ern­sthafte Gebrauch der Wider­spruchs­marke in ein­er von der Ein­tra­gung nicht wesentlich abwe­ichen­den Form (MSchG 11 II) inner­halb der Fün­f­jahres­frist (MSchG 12 I) nicht … weit­er­lesen

5D_179/2009: Kein Beweis des Zugangs durch Faxsendeprotokoll mit “OK”-Vermerk

Das BGer hält fest, dass der Beweis des Zugangs eines Faxschreibens nicht durch Vor­lage des Versende­pro­tokolls geführt wer­den kann. Im vor­liegen­den Fall war strit­tig, ob eine Zahlung an einen Anwalt mit befreien­der Wirkung erfol­gte oder der Wider­ruf dessen Einziehungser­mäch­ti­gung vor der Zahlungsaus­lö­sung zuge­gan­gen war). Das BGer hat­te hier an sich keinen Anlass, die Beweiswürdi­gung der Vorin­stanz … weit­er­lesen

2C_816/2008: “Damassine” als AOC eintragbar

Die Asso­ci­a­tion inter­pro­fes­sion­nelle de la Damas­sine ersuchte erfol­gre­ich um Ein­tra­gung der Beze­ich­nung “Damas­sine” als geschützte Ursprungs­beze­ich­nung (Appel­la­tion d’o­rig­ine con­trôlée, AOC) für einen Obst­brand, der auss­chliesslich im Kan­ton Jura erzeugt und abge­füllt wird, wobei nur Früchte von Damas­­sine-Bäu­­men ver­wen­det wer­den sollen. Es gin­gen mehrere Ein­sprachen ein; Gril­lette, Domaine de Cressier SA zog die ihre vor BVer­wGer, … weit­er­lesen

EU-Kommission: kein Anwaltsgeheimnis für Unternehmensjuristen

In einem kartell­rechtlichen Ver­fahren zwis­chen der Europäis­chen Kom­mis­sion und den Unternehmen Akzo Nobel Chem­i­cals und Akcros Chem­i­cals ver­trat die in St. Gallen lehrende Gen­er­alan­wältin Juliane Kokott die Auf­fas­sung, das Anwalts­ge­heim­nis gelte in Kartel­lver­fahren der EU-Kom­mis­­sion nicht für Syn­diku­san­wälte (legal coun­sels). Unternehmensin­terne Kom­mu­nika­tion geniesse den grun­drechtlich garantierten Schutz der Kom­mu­nika­tion zwis­chen einem Recht­san­walt und seinen Man­dan­ten … weit­er­lesen

B‑2419/2008: Markenschutz von “MADONNA” wäre sittenwidrig

Der marken­rechtliche Schutz des Aus­drucks “MADONNA” wäre sit­ten­widrig iSv MSchG 2, wie das BVer­wGer fest­stellte. Das Ein­tra­gungs­ge­such stammte nicht von der vom BVer­wGer als solchen beze­ich­neten “Pop-Ikone” Madon­na (ob der Aus­druck “Ikone” in diesem Zusam­men­hang als Anspielung ver­wen­det wurde, bleibt ungewiss), son­dern von einem Seifen- und Par­fümeriehersteller. Das IGE hat­te das Ein­tra­gungs­ge­such abgewiesen; würde man … weit­er­lesen

A‑6610/2009: unzulässiges Versprechen einer Vergünstigung für gebrannte Wasser

Das BVer­wGer schützt das Ver­bot der Wer­beaus­sage “Ein­tritt & Kon­suma­tion je 5 CHF” mit dem Zusatz “(auf) fast alle Getränke” gestützt auf AlkG 42b.  In diesem Slo­gan liege ein unzuläs­siges Ver­sprechen ein­er Vergün­s­ti­gung für gebran­nte Wass­er. Sollte der Ein­heit­spreis nicht für gebran­nte Wass­er gel­ten, hätte der Slo­gan entsprechend präzisiert wer­den müssen.