4A_423/2011: Urheberpersönlichkeitsrecht iSv URG 11 II nicht anwendbar, wenn rechtswidriges Bauwerk in rechtmässigen Zustand versetzt wird

Im Ver­fahren um das St. Galler “Baumhaus” hat­te let­ztin­stan­zlich das BGer entsch­ieden, dass das Haus zu hoch gebaut wor­den und deshalb zurück­zubauen war (vgl. das Urteil des VGer SG und des BGer). Dage­gen erhob u.a. der Architekt des Baumhaus­es Klage auf Fest­stel­lung, dass der Rück­bau des Baumhaus­es eine Ver­let­zung der Urhe­ber­rechtsper­sön­lichkeit des Architek­ten darstelle. Der … weit­er­lesen

6B_280/2011: HMG 86 nicht anwendbar auf Empfehlung, wirkungslose Substanzen als Heilmittel zu verwenden (amtl. Publ.)

Das BGer hat­te im vor­liegen­den Urteil über den Unter­schied zwis­chen Lebens­mit­tel und Arzneimit­teln zu befind­en. Nach HMG 4 I a gel­ten Pro­duk­te auch dann als Arzneimit­tel, wenn sie zwar keine Inhaltsstoffe enthal­ten, die zur medi­zinis­chen Ein­wirkung auf den Organ­is­mus enthal­ten, aber als solche ange­priesen wer­den. Ein Pro­dukt ist also bere­its dann ein Arzneimit­tel, wenn es als zur medi­zinis­chen … weit­er­lesen

5A_552/2011: Zustellung durch Behörden im Betreibungsverfahren

Das BGer hat­te sich im vor­liegen­den Urteil mit der Frage der Zustel­lung im Betrei­bungsver­fahren zu beschäfti­gen. Strit­tig war, ob ein Kranken- und Unfal­lver­sicher­er dem Schuld­ner den Entscheid, der den Rechtsvorschlag beseit­igte (SchKG 79 I Satz 2) zugestellt hat­te, weil der Schuld­ner diesen Entscheid bei der Post nicht abge­holt hat­te. Auszuge­hen war von der Recht­sprechung zur Zustel­lung … weit­er­lesen

2C_457/2011: Bauernverband zur Anfechtung von Cassis-de-Dijon-Bewilligungen mangels besonderer Betroffenheit nicht legitimiert

Das BGer verneint die Beschw­erdele­git­i­ma­tion des Schweiz­erischen Bauern­ver­bands gegen eine All­ge­mein­ver­fü­gung des BAG, mit welch­er gemäss dem Cas­­sis-de-Dijon-Prinzip die Ein­führung von nach aus­ländis­chen tech­nis­chen Vorschriften hergestell­tem Mozarel­la erlaubt wor­den war (THG 16c; VIPaV) — vgl. dazu unseren Beitrag i.S. Obstver­band. Zwar ist der Bauern­ver­band eine juris­tis­che Per­son und statu­tarisch zur Wahrung der Inter­essen eines Grossteils … weit­er­lesen

2C_127/2010: Datenherausgabe durch die FINMA an die USA: keine gesetzliche Grundlage, aber polizeiliche Generalklausel; Befangenheit von Eugen Haltiner (amtl. Publ.)

Das BGer hat nun die Begrün­dung des bere­its Ende Juli 2011 gefäll­ten Urteils i.S. Über­gabe von UBS-Kun­­den­­dat­en durch die FINMA an die USA veröf­fentlicht (vgl. die dama­lige Pressemit­teilung des BGer). Kurz: Die FINMA hat­te zwar keine geset­zliche Grund­lage, um die Dat­en an die USA her­auszugeben, kon­nte aber — sozusagen Hand in Hand mit dem Bun­desrat … weit­er­lesen

5A_293/2011: Finnland gewährt Gegenrecht iSv IPRG 166 I c (Konkursanerkennung) (amtl. Publ.)

Strit­tig war im vor­liegen­den Urteil, ob Finn­land der Schweiz Gegen­recht iSv IPRG 166 I c hält. Nach der Lehre trifft das nicht zu. Indessen ist das Erforder­nis des Gegen­rechts nicht allzu streng auszule­gen: D’après la jurispru­dence, cette exi­gence ne doit pas être inter­prétée avec une exces­sive sévérité; elle est réal­isée lorsque le droit de l’E­tat étranger … weit­er­lesen

4A_75/2011: willkürlicher Verzicht auf die Ansetzung einer Nachfrist bei Abweisung eines Fristerstreckungsgesuchs

Das BGer kassiert ein Urteil des HGer ZH und eines des Kass­Ger ZH im Zusam­men­hang mit ein­er Fris­ter­streck­ung. Der Beschw­erde­führerin war als Beklagter “ein­ma­lig” Frist für die Klageant­wort ange­set­zt wor­den. Am let­zten Tag dieser Frist ersuchte die Beklagte um eine Fristver­längerung mit der Begrün­dung, dem Geschäfts­führer sei “im Okto­ber seit Monat­en eine nicht ver­schieb­bare Abwe­sen­heit von … weit­er­lesen

4A_350/2011: Grenzen der Traktandierungspflicht des VR; statutarische Begrenzung der Delegationsbefugnis des VR zulässig (amtl. Publ.)

Das BGer hält im vor­liegen­den Urteil zunächst (und erst­ma­lig) fest, dass der VR nicht verpflichtet ist, einem Trak­tandierungs­begehren zu entsprechen, wenn der zu trak­tandierende Gegen­stand ohne Zweifel nicht in die Kom­pe­tenz der GV fällt. Falls dage­gen auch nur die ger­ing­ste Unsicher­heit beste­ht, so muss er das Trak­tan­dum aufnehmen: Le Tri­bunal fédéral, qui ne s’est encore … weit­er­lesen

2C_53/2009: Apothekerverband zur Anfechtung von § 17 GesG/ZH legitimiert, aber keine Praxisänderung zu KVG 37 III (Selbstdispensation)

Das BGer geste­ht mehreren Apothek­ervere­ini­gun­gen die Beschw­erdele­git­i­ma­tion zu für die Beschw­erde in öffentlichrechtlichen Angele­gen­heit­en nach BGG 89 I gegen den 2008 angenomme­nen § 17 des Zürcher Gesund­heits­ge­set­zes, der die Führung ein­er ärztlichen Pri­vat­apotheke (Selb­st­dis­pen­sa­tion) erlaubt. Zwar hat­te das BGer die Beschw­erdele­git­i­ma­tion von Apothek­ern bish­er verneint, weil sich aus der Konkur­renz allein keine beson­dere schutzwürdi­ge Beziehungsnähe ergibt. Im vor­liegen­den … weit­er­lesen

4A_281/2011: “APPENZELLER” und “Appenberger” aufgrund abweichenden Sinngehalts nicht verwechselbar

Die Sortenor­gan­i­sa­tion Appen­zeller Käse GmbH hat­te gestützt auf ihre Wort­marke “APPENZELLER” (u.a. für Käse aus dem Appen­zell) erfol­g­los Wider­spruch gegen die Marke “APPENBERGER” ein­er Käserei erhoben und klagte anschliessend beim KGer Appen­zell auf Nichtigerk­lärung, Unter­las­sung, Schaden­er­satz und Urteil­spub­lika­tion. Das KGer wies die Klage ab; das BGer bestätigt dieses Urteil. Strit­tig war vor allem die Beurteilung … weit­er­lesen