4A_229/2010: Weisungsrecht im Agenturvertrag nur “in engen Grenzen” (amtl. Publ.)

Im vor­liegen­den Fall war strit­tig, ob aus Sicht des Auf­tragge­bers unzure­ichende Verkaufs­be­mühun­gen des Agen­ten einen wichti­gen Grund für die Kündi­gung eines Agen­turver­trags (OR 418r II iVm OR 337 II) darstellen. Damit verknüpft war die vom BGer bish­er unbeant­wortete Frage, ob der Auf­tragge­ber dem Agen­ten gegenüber ein Weisungsrecht besitzt. Das BGer hat­te diese Frage lediglich im … weit­er­lesen

B‑3331/2010: “PARADIES” beschreibend für bestimmte inhaltsbezogene Waren

Die dm-drogerie markt GmbH + Co. KG ist Inhab­erin der inter­na­tionalen Reg­istrierung “Paradies” (Wort­marke). Das IGE ver­weigerte den Schutz in der Schweiz für Waren in Klasse 9 und 16 (u.a. Daten­träger und online-Pub­­­lika­­tio­­nen), weil die Beze­ich­nung “Paradies” ein the­­men- und inhalts­be­zo­gen­er Ver­weis und damit Gemeingut iSv MSchG 2 a sei. Das Zeichen beschreibe einen möglichen … weit­er­lesen

4A_261/2010: durch stilisierte Nahtstiche verziertes “V” bleibt Gemeingut

Das IGE ver­weigerte den Schutz der Deich­mann in Deutsch­land hin­ter­legten Marke “V (fig.)” in Gestalt eines “V” als zum Gemeingut gehörig. Das BVer­wGer schützte diesen Entscheid (vgl. unseren früheren Beitrag). Das BGer bestätigt dieses Urteil nun. Ele­mentare Zeichen wie Einzel­buch­staben sind als ele­mentare Zeichen Gemeingut iSv MSchG 2 a. Die gestrichtelte feine Lin­ie (Naht) ist … weit­er­lesen

1B_78/2010: Ausstandsbegehren

Das Bun­des­gericht hat mit Urteil vom 31. August 2010 (1B_78/2010) eine Entschei­dung des Oberg­erichts Bern bestätigt, in der ein Ablehnungs­ge­such gegen einen ermit­tel­nden Beamten der Bern­er Kan­ton­alpolizei abgewiesen wor­den war. Dieser hat­te den Beschw­erde­führer in Absprache mit dem Unter­suchungsrichter teil­weise ausser­halb der Kan­ton­s­gren­zen observiert. Die Vorin­stanz war zu dem Schluss gekom­men, dass die fraglichen Ermit­tlung­shand­lun­gen … weit­er­lesen

6B_979/2009: Abgrenzung zwischen Arznei- und Lebensmitteln

Das Bun­des­gericht hat­te anlässlich des Ver­fahrens 6B_979/2009 (Urteil vom 21. Okto­ber 2010) Gele­gen­heit, sich zur Abgren­zung zwis­chen Arzneimit­teln und Lebens­mit­teln zu äussern, wobei es auf eine neue Recht­sauf­fas­sung des Bun­de­samts für Gesund­heit (BAG) und des Schweiz­erischen Heilmit­telin­sti­tuts (Swissmedic) hin­weist (vgl. etwa den Bericht zu den Abgren­zungskri­te­rien vom 1. Mai 2009, der auf den Home­pages von … weit­er­lesen

4A_144/2010: keine Revision aufgrund neuer Diagnose-Methode im Pechstein-Verfahren (amtl. Publ.)

Das BGer hat dem Ver­fahren i.S. Pech­stein ein weit­eres Kapi­tel hinzuge­fügt. Clau­dia Pech­stein wurde wegen eines ungewöhn­liche Retiku­lozyten-Werts im Juli 2009 für zwei Jahre ges­per­rt und machte eine Erbkrankheit gel­tend. Im fol­gen­den Ver­fahren vor dem TAS beantragte Pech­stein nach Abschluss der Experten-Hear­ings die Wieder­eröff­nung des Ver­fahrens — ein Gutachter habe seine Mei­n­ung vor den Hear­ings … weit­er­lesen

1B_44/2010: Quellenschutz für Blog-Kommentare bei Mindest-Informationsgehalt

Wie die NZZ aus der öffentlichen Urteils­ber­atung des Bun­des­gerichts von heute Mittwoch berichtete, kön­nen sich Medi­en auf den Quel­len­schutz iSv StGB 28a I zugun­sten von Per­so­n­en berufen, die auf der Inter­net­seite einen Kom­men­tar zu einem Blo­gein­trag ver­fasst haben, sofern der Kom­men­tar ein Min­i­mum an Infor­ma­tio­nen enthalte. Da Infor­ma­tion und Unter­hal­tung heute nicht immer leicht zu … weit­er­lesen

B‑5876/2009: “Proled (fig.)” nicht kennzeichnungskräftig für u.a. Lampen

Pro­led (fig.) Die Marke “Pro­led (fig.)” ist aus der Sicht des Durch­schnittskon­sumenten u.a. für elek­trische Kabel usw. für Leuchtkör­p­er (Klasse 9) und u.a. Lam­p­en und LEDs (Klasse 11) nicht kennze­ich­nungskräftig und damit Gemeingut iSv MSchG 2 a, wie das BVer­wGer fes­thält. Der Aus­druck “Pro­led” wird hier als “pro­fes­sionelle Leucht­diode” oder “pro­fes­sioneller Leuchtkör­p­er” ver­standen. Die Gestal­tung … weit­er­lesen

B‑2854/2010: “PROSERIES” beschreibend (hier: für Waren der Klasse 3)

Aus der hier mass­ge­blichen Sicht des Durch­schnittskon­sumenten bedeutet der Aus­druck “PROSERIES” soviel wie  “pro­fes­sionelle Serie”. Er ist damit beschreibend iSv MSchG 2 a. Im vor­liegen­den Urteil ging es um Seifen, Par­fümeriewaren, ätherische Öle, Mit­tel zur Kör­p­er- und Schön­heit­spflege, Haar­wäss­er und Zah­n­putzmit­tel in Klasse 3, doch ist dieses Urteil wohl verallgemeinerbar.

4A_349/2010: Vereinbarung eines Rechtsnachteils bei Obliegenheitsverletzung ohne Kausalität zulässig

VVG 45 I sieht vor, dass ein Recht­snachteil infolge Obliegen­heitsver­let­zung nur bei Ver­schulden des Ver­sicherungsnehmers ein­treten darf. Diese Bes­tim­mung ist zwin­gend. Da VVG 45 aber kein Kausal­ität­ser­forder­nis sta­tu­iert, kön­nen die AVB eines Ver­sicher­ers nach Ansicht des BGer gültig vorse­hen, dass­die Recht­snachteile auch dann ein­treten, wenn die Obliegen­heitsver­let­zung sich nicht aus­gewirkt hat.