4A_206/2007: Insassenversicherung: Auslegung, Verzug (amtl. Publ.)

Nach Abschluss ein­er Insassenver­sicherung wurde die Ver­sicherte von einem betrunk­e­nen Lenker ange­fahren, als sie neben ihrem Wagen stand. Es stell­ten sich Fra­gen der Ver­jährung, der Ausle­gung der AVB und des Verzugs.  Zunächst machte der Ver­sicher­er die Einrede der Ver­jährung gel­tend. Die Vorin­stanz sah die Frist (VVG 46) durch Klage rechtzeit­ig unter­brochen (OR 135 II). Das BGer hielt fest, dass Forderungen…

4A_437/2007: Keine konkludente Aufhebung eines Versicherungsvertrags

Die Ver­sicherte wurde wegen Dieb­stahls am Arbeit­splatz frist­los ent­lassen. Darauf wurde ihre voll­ständi­ge Arbeit­sun­fähigkeit fest­gestellt. Der Ver­sicher­er der Kollek­tiv-Kranken­taggeldver­sicherung bot ihr den Über­tritt in eine Einzel-Taggeldver­sicherung an, was die Ver­sicherte annahm. In der Folge erstat­tete der Ver­sicher­er aber bere­its bezahlte Prämien zurück und stellte keine Rech­nun­gen. Dieses Vorge­hen duldete die Ver­sicherte. Daraus durfte die Vorin­stanz nach dem Ver­trauen­sprinzip nicht auf…

BPV zur Eigenmittelunterlegung der Schweizer Versicherungsbranche

Das BPV hat sich in ein­er Medi­en­mit­teilung vom 6. Novem­ber 2007 zur Eigen­mit­telun­ter­legung der schweiz­erischen Ver­sicherungsbranche geäussert: “Die Eigen­mit­telun­ter­legung der Schweiz­er Ver­sicherungsbranche gemäss Solv­abil­ität I hat sich zum vierten Mal in Folge deut­lich verbessert. Der dritte Feldtest des risikobasierten Schweiz­er Sol­ven­ztests (SST) kommt zum Ergeb­nis, dass Lebensver­sicher­er im Durch­schnitt genü­gend, und die Kranken- und Schaden­ver­sicher­er im Durch­schnitt gut kap­i­tal­isiert sind.…

Höchstbetrag des versicherten Verdienstes in der obligatorischen Unfallversicherung erhöht

Gemäss ein­er Medi­en­mit­teilung hat der Bun­desrat den Grenz­be­trag für den max­i­mal ver­sicherbaren Lohn in der oblig­a­torischen Unfallver­sicherung erhöht. Ab 1. Jan­u­ar 2016 gilt neu ein Höch­st­be­trag von CHF 148’200 (bish­er CHF 126’000). Mit der neuen Ober­gren­ze sollen rund 95 Prozent der ver­sicherten Per­so­n­en zum vollen Lohn ver­sichert sein. Der neue Höch­st­be­trag ist für die Unfallver­sicherung, die Arbeit­slosenver­sicherung, die Invali­denver­sicherung und…

4A_740/2011: Durchführung des Regresses im internationalen Verhältnis; Aktivlegitimation des Regressberechtigten; Unterschieden zw. common law und civil law (amtl. Publ.)

Im vor­liegen­den Fall war strit­tig, ob dem zahlen­den Unfal­lver­sicher­er eines Geschädigten ein direk­tes Forderungsrecht gegen den Haftpflichtver­sicher­er des Schädi­gers zukam. Das BGer hat in diesem Fall bere­its entsch­ieden (BGE 134 III 420), dass diese Frage nicht durch das — hier anwend­bare — StVÜ beant­wortet werde. Mass­ge­blich für den Bestand des Regress­rechts sei vielmehr nach IPRG 144 schweiz­erisches und schot­tis­ches Recht…

Teilrevision AVIG: Vernehmlassung eröffnet

Der Bun­desrat hat heute die Vernehm­las­sung zur Teil­re­vi­sion des AVIG eröffnet; die Frist dau­rt bis zum 28. März 2008. Aus der Medi­en­mit­teilung des EVD: Mit Anpas­sun­gen auf der Leis­tungs- und Beitrags­seite soll eine länger­fristige Finanzierung der Ver­sicherung sichergestellt wer­den. Die Revi­sionsvor­lage ori­en­tiert sich am Vorschlag der Experten­gruppe, welche vom EVD einge­set­zt wurde, um zusam­men mit dem SECO Mass­nah­men für eine längerfristige…

Entwurf und Botschaft zur Revision des UVG verabschiedet

Der Bun­desrat hat am 30. Mai 2008 die Botschaft und den Entwurf zur Revi­sion des UVG ver­ab­schiedet. Aus der Pressemit­teilung:  “Die Botschaft bein­hal­tet zwei Vor­la­gen. Die eine enthält die Anpas­sun­gen betr­e­f­fend die Leis­tun­gen und die Durch­führung der Ver­sicherung inklu­sive die Ver­ankerung der Unfallver­sicherung der arbeit­slosen Per­so­n­en, die andere die Anpas­sun­gen bezüglich der Organ­i­sa­tion und der Neben­tätigkeit­en der SUVA.” Botschaft Entwurf…

B 116/06: BVG-konforme Auslegung eines PK-Reglements

Das BGer hat­te fol­gende Klausel (“Teil­in­va­lid­ität”) des Regle­ments ein­er PK auszule­gen: “1 Wird einem Ver­sicherten aus inva­lid­itäts­be­d­ingten Grün­den das Arbeit­spen­sum und der Lohn her­abge­set­zt oder wird er an eine Stelle mit ein­er niedrigeren Besol­dung ver­set­zt, so wird die Ver­sicherung für die neue Besol­dung weit­erge­führt. (…) 4 Teil­in­vali­den­renten berech­nen sich nach der weg­fal­l­en­den ver­sicherten Besol­dung und nach den Bes­tim­mungen von § 16.”…

4A_576/2016: Negative Feststellungsklage als Reaktion auf echte Teilklage (amtl. Publ.)

B. (Kläger) machte beim Bezirks­gericht Willisau eine Klage gegen die A. Ver­sicherung AG anhängig. Er forderte CHF 30’000 für Direk­tschaden aus Erwerb, Haushalt, Kosten und Genug­tu­ung unter Nachk­lagevor­be­halt. Mit der Klageant­wort erhob die A. Ver­sicherung AG Widerk­lage und beantragte, es sei gerichtlich festzustellen, dass sie nichts schulde. Das Bezirks­gericht trat auf die Widerk­lage nicht ein. Das Kan­ton­s­gericht Luzern bez­if­ferte die…

Vernehmlassungsbericht zur Revision VVG

…Vor­be­halte ange­bracht, so etwa zum neu vorge­se­henen Wider­ruf­s­recht nach Ver­tragss­chluss, zu den Infor­ma­tions- und Anzeigepflicht­en oder etwa zum direk­ten Forderungsrecht in der Haftpflichtver­sicherung. In zahlre­ichen Eingaben wird kri­tisiert, der Entwurf schränke die Ver­trags­frei­heit zu stark ein. Der grösste Wider­stand erwuchs den Regelun­gen zur Ver­sicherungsver­mit­tlung, welche vielfach als zu weit­ge­hend beze­ich­net wur­den. Eini­gen Teil­nehmern ging der Entwurf aber auch zu wenig weit. […]”…