1C_372/2014, 1C_373/2014: Krankenversicherer nehmen im Rahmen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung staatliche Aufgaben wahr und unterstehen deshalb den Regeln über behördliche Interventionen im Wahlkampf (amtl. Publ.)

Im Urteil vom 4. Sep­tem­ber 2014 nimmt das BGer Stel­lung zu bean­stande­ten Unregelmäs­sigkeit­en bei der Vor­bere­itung der Eid­genös­sis­chen Abstim­mung vom 28. Sep­tem­ber 2014 über die Volksini­tia­tive “Für eine öffentliche Krankenkasse”. Beschw­erdegeg­ner­in­nen sind sieben Krankenkassen, denen die Beschw­erde­führer vor­w­er­fen, dass sie im Vor­feld der Abstim­mung in ihren Kun­den­magazi­nen sub­jek­tiv und unsach­lich informiert und dadurch die Abstim­mungs­frei­heit ver­let­zt hät­ten. Das BGer weist…

4A_442/2018: Regressprivileg des Arbeitgebers bei Personalverleih (amtl. Publ.)

Die Per­son­alver­lei­herin B. AG ver­lieh ihren Arbeit­nehmer C. als Zim­mer­mann-Hil­f­sar­beit­er an die A. AG (Ein­satz­be­trieb). Die Per­son­alver­lei­herin hat­te die oblig­a­torische Unfallver­sicherung für ihr Per­son­al bei der SUVA abgeschlossen. C. wurde bei den Arbeit­en im Ein­satz­be­trieb von einem herun­ter­fal­l­en­den Dachbalken getrof­fen und stürzte anschliessend mehrere Meter in die Tiefe. Dabei zog er sich bei­d­seits einen Mit­tel­fuss­bruch zu. Die SUVA erbrachte Leistungen…

Krankenkassen-Dachverband unterzeichnet Verhaltenskodex zur Telefonwerbung

Die schweiz­erischen Krankenkassen verpflicht­en sich in einem Ver­hal­tenskodex des Dachver­ban­des san­té­su­isse, das Tele­fon­mar­ket­ing stark einzuschränken und zu regeln, wie die NZZ in ihrer heuti­gen Online-Aus­gabe berichtet.  All­ge­meine Tele­fon­wer­bung (sog. Kaltakqui­si­tion) darf danach nicht mehr aus der Grundver­sicherung bezahlt wer­den. Beratung am Tele­fon bleibe aber zuläs­sig, wenn Kun­den aus­drück­lich damit ein­ver­standen seien. Die Kassen verpflicht­en sich zudem, für die Grundver­sicherung auf…

4A_508/2018: Örtliche Zuständigkeit bei passiver Streitgenossenschaft (amtl. Publ.)

Die Beschw­erde­führerin erlitt in den Jahren 2005 und 2008 Strassen­verkehrsun­fälle. Gegen die Unfall­beteiligten bzw. deren Haftpflichtver­sicherun­gen reichte sie Klage beim ordentlichen Gerichts­stand der Beklagten 1 am Bezirks­gericht Win­terthur ein. Die Beklagte 2, die ihren Sitz in Bern hat, bestritt die örtliche Zuständigkeit des Bezirks­gerichts Win­terthur, woraufhin das Gericht auf die Klage gegen die Beklagte 2 nicht ein­trat.  Das Oberg­ericht des…

4A_179/2021: Haftungsentlastung der Stadt Zürich bei einem Tramunfall wegen groben Verschuldens des Geschädigten (Art. 40c Abs. 2 lit. b EBG) (amtl. Publ.)

…ver­let­zt wird oder ein Sach­schaden entste­ht. Nach Art. 40c EBG wird er allerd­ings von der Haftpflicht ent­lastet, wenn ein Sachver­halt, der ihm nicht zugerech­net wer­den kann, so sehr zur Entste­hung des Schadens beige­tra­gen hat, dass er als dessen Haup­tur­sache anzuse­hen ist (Abs. 1), wie höhere Gewalt (Abs. 2 lit. a),  oder grobes Ver­schulden der geschädigten oder ein­er drit­ten Per­son (Abs.…

6B_68/2011: Qualifizierte Veruntreuung

…sei X mithin anver­traut gewe­sen. Indem er diese mit Pfand­ver­trag an die I.-Bank verpfän­det habe, die Police anschliessend vorzeit­ig aufgelöst und die H.-Ver­sicherung das Gesamtguthaben von CHF 429’651.60 zugun­sten der Pfand­nehmerin habe auszahlen lassen, habe er die ihm anver­traut­en Ver­mö­genswerte unrecht­mäs­sig ver­wen­det. Mit dem Zeit­punkt, als beim Beschw­erde­führer 17 Betrei­bun­gen in der Höhe von rund CHF 800’000.– aufge­laufen und über…

8C_577/2015: Arbeitslosenversicherung für Grenzgänger; internationale Zuständigkeit (amtl. Publ.)

A. war schweiz­erische Staat­sange­hörige, geschieden und Mut­ter eines Kindes. Sie arbeit­ete für die B. SA in der Schweiz und wandte sich an die Arbeit­slosenkasse, um Taggelder ab dem 1. Jan­u­ar 2014 zu beziehen. Bei der Anmel­dung gab A. an, ihr Wohn­sitz befände sich im Kan­ton Genf. Die Arbeit­slosenkasse holte Erkundi­gun­gen ein und gelangte zum Schluss, der Wohn­sitz von A. sei in…

Kreisschreiben Nr. 33 zu Stempelabgaben auf Versicherungsprämien publiziert

Mit Datum vom 4. Feb­ru­ar 2011 hat die EStV das Kreiss­chreiben Nr. 33 zu Stem­pelab­gaben auf  Ver­sicherungsprämien pub­liziert. Das KS tritt mit sein­er Pub­lika­tion sofort in Kraft und erset­zt die Wegleitung der EStV für die Stem­pelab­gabe auf Ver­sicherungsprämien vom 15. Mai 1974 und die Neuau­fla­gen vom 1. Jan­u­ar 1983, 1. Jan­u­ar 2000 und 1. Mai 2001.…

FINMA hat Rundschreiben “Rückstellungen Rückversicherung” veröffentlicht

Die FINMA hat am 28. Juli 2011 das Rund­schreiben “Rück­stel­lun­gen Rückver­sicherung” veröf­fentlicht. Das Rund­schreiben legt Min­i­malan­forderun­gen für angemessene ver­sicherungstech­nis­che Rück­stel­lun­gen im Rück­ver­sicherungs­geschäft fest (vgl. die Medienmitteilung).…

4C.97/2007: Auslegung von AVB (Krankentaggeldversicherung)

…des mem­bres de sa famille […] se cal­cu­lent — lorsqu’ils sont assurés — sur la base des mon­tants indiqués dans le con­trat. L’indemnité jour­nal­ière ne peut en aucun cas dépass­er le mon­tant effec­tive­ment per­du.” Die Vorin­stanz hat­te zu Unrecht Abs. 1 auf den Beru­fungskläger ange­wandt; da dieser selb­ständig erwer­bend war und daher keinen “Lohn” (Abs. 1) bezog, hätte sie die Berechnung…