4A_194/2013: Kein Rechtsmissbrauch, wenn der Arbeitnehmer mit der Geltendmachung seiner Ansprüche zuwartet

In diesem Entscheid war die Frage zu beant­worten, ob eine gültige Vere­in­barung vor­lag, mit der die gesam­tar­beitsver­traglich vere­in­barte Nor­malar­beit­szeit (40-Stun­­den-Woche) auf eine 41-Stunde-Woche erhöht wurde (BGer. 4A_194/2013 vom 18. Sep­tem­ber 2013, E. 2 und 3). Das Bun­des­gericht verneinte das Vor­liegen ein­er gülti­gen Vere­in­barung zur Erhöhung der wöchentlichen Arbeit­szeit. Die gel­tend gemacht­en Über­stun­de­nentschädi­gun­gen waren deshalb dem Grund­satz … weit­er­lesen

8C_353/2013: Wahl durch den Regierungsrat bedeutet noch nicht, dass eine Sache mit vorwiegend politischem Charakter vorliegt (Art. 86 Abs. 3 BGG)

Zwei Per­so­n­en bewar­ben sich um die Wieder­wahl als Mit­glieder der Ver­wal­tungskom­mis­sion der Sozialver­sicherungsanstalt des Kan­tons St. Gallen, wur­den aber durch den Regierungsrat nicht wieder gewählt. Gegen die Nichtwieder­wahl reicht­en die bei­den Per­so­n­en je eine Beschw­erde beim Ver­wal­tungs­gericht des Kan­tons St. Gallen ein, das aber auf die Rechtsmit­tel nicht ein­trat. Das Ver­wal­tungs­gericht argu­men­tierte, gegen die Wahl … weit­er­lesen

8C_110/2013: Fristlose Kündigung wegen finanzieller Verfehlungen eines Realschullehrers geschützt

Ein Realschullehrer buchte über einen speziellen Kun­den­zu­gang für Lehrper­so­n­en zwei Reisen bei den SBB. Eine pri­vate Reise deklar­i­erte er als Rekog­noszierungsreise, um sie bei der Buchung nicht sogle­ich bezahlen zu müssen (BGer. 8C_110/2013 vom 2. Sep­tem­ber 2013, E. 7.1.1). Der Lehrer beantragte sodann unter Ver­wen­dung eines Schul­stem­pels zwei Kun­­den- und Kred­itkarten, wobei er jew­eils den … weit­er­lesen

5A_567/2013: Lohnpfändung bei schwankendem Einkommen, Ausgleichansprüche

Das BGer äussert sich im vor­liegen­den Urteil zur Lohnpfän­dung bei schwank­enden Einkom­men, dies vor­wiegend in Bestä­ti­gung beste­hen­der, wenn auch älter­er Recht­sprechung. Zunächst trifft den Schuld­ner im Rah­men der Pfän­dung eine gewisse Mitwirkung­sobliegen­heit bei der Fest­stel­lung  sein­er Einkom­mensver­hält­nisse: Gewiss hat das Betrei­bungsamt die tat­säch­lichen Ver­hält­nisse, deren Ken­nt­nis zur Ermit­tlung des pfänd­baren Erwerb­seinkom­mens nötig ist, grund­sät­zlich von Amtes … weit­er­lesen

2C_886/2012: Juristische Personen können nicht Betriebsinhaber eines Familienbetriebes im Sinne von Art. 4 ArG sein (amtl. Publ.)

Im Kan­ton Genf bezweck­te die X. GmbH unter anderem die Führung von Detail­han­dels­be­trieben mit Tankstellen (BGer. 2C_886/2012 vom 29. Juni 2013). Die X. GmbH schloss mit ein­er anderen GmbH einen Ver­trag betr­e­f­fend die Betrieb­süber­las­sung von zwei Tankstellen ab (“con­trat de sous-gérance”), wobei sie sich verpflichtete, Arbeitsverträge nur mit ihren Geschäfts­führern und deren Fam­i­lien­mit­gliedern oder Part­nern … weit­er­lesen

4A_60/2013: Übergangsrecht für Erläuterungsgesuche (amtl. Publ.)

In ein­er arbeit­srechtlichen Auseinan­der­set­zung erwirk­te der Arbeit­nehmer ein recht­skräftiges Urteil, mit dem die Arbeit­ge­berin zu ver­schiede­nen Zahlun­gen verpflichtet wurde. Nach Inkraft­treten der ZPO wurde zwis­chen den Parteien strit­tig, ob Net­­to- oder Brut­to­be­träge geschuldet sind. Der Arbeit­nehmer stellte deshalb ein Erläuterungs­ge­such gemäss Art. 334 ZPO, mit dem gek­lärt wer­den sollte, wie gewisse Pas­sagen der Urteils­be­grün­dung in … weit­er­lesen

4A_61/2013: Keine arbeitsrechtliche Herausgabepflicht (Art. 339a OR) bezüglich einer Uhr, die an den Arbeitnehmer ausgeliehen wurde (Art. 305 OR)

Vor Bun­des­gericht war nur noch strit­tig, ob der Arbeit­nehmer eines Uhrengeschäfts eine Uhr zurück­zugeben habe, die ihm von der Arbeit­ge­berin während des Arbeitsver­hält­niss­es aus­ge­händigt wor­den war. Hin­sichtlich der Zuläs­sigkeitsvo­raus­set­zun­gen für die Beschw­erde prüfte das Bun­des­gericht, ob die arbeit­srechtliche Stre­itwert­gren­ze von CHF 15’000 anzuwen­den war, kam jedoch zum Ergeb­nis, dass im vor­liegen­den Fall die all­ge­meine Stre­itwert­gren­ze … weit­er­lesen

9C_833/2012: Voraussetzungen für eine Barauszahlung der Freizügigkeitsleistung (amtl. Publ.)

Zufolge Eheschei­dung wur­den CHF 4’109.90 auf ein Freizügigkeit­skon­to bei der Zürcher Kan­ton­al­bank über­wiesen. T. wollte sich den Betrag wegen sein­er selb­st­ständi­gen Tätigkeit bar auszahlen lassen, aber seine zwei Gesuche blieben erfol­g­los. Das Sozialver­sicherungs­gericht hiess dafür seine Klage gut und stellte fest, T. habe einen Anspruch auf Barauszahlung, soweit hin­re­ichend belegt sei, dass er selb­st­ständig erwer­bend … weit­er­lesen

4A_45/2013: Berechnung des Streitwerts für ein Arbeitszeugnis

Der Beschw­erde­führer rügte vor Bun­des­gericht, die Vorin­stanz habe zu Unrecht nur den Stre­itwert für eine Berich­ti­gung des Arbeit­szeug­niss­es berück­sichtigt. Sie habe überse­hen, dass die Ausstel­lung eines Zeug­niss­es eingeklagt gewe­sen sei und die Beschw­erdegeg­ner­in nie ein Zeug­nis zugestellt habe. Daher sei der Stre­itwert für das voll­ständi­ge Zeug­nis mass­gebend, der einen Monat­slohn betrage (BGer. 4A_45/2013 vom 6. … weit­er­lesen

4A_47/2013: Vertrag sui generis zur Abwicklung der Schadenersatzpflicht des Arbeitnehmers (Art. 321e OR)

Ein Bankmi­tar­beit­er räumte ein, dass er jahre­lang Kun­den­gelder unter­schla­gen und die Gelder für seine per­sön­lichen Bedürfnisse aus­gegeben hat­te. Die Bank kündigte darauf das Arbeitsver­hält­nis frist­los. In der Folge schloss die Bank mit dem Arbeit­nehmer eine Vere­in­barung ab, wonach die Bank ermächtigt wurde, Aktien des Arbeit­nehmers zu verkaufen. Der Ver­trag sah unter anderem vor, dass der … weit­er­lesen