4A_64/2012: Haftung einer Steuerberaterin; Fehleinschätzung; keine Zurechnung des Fachwissens eines weiteren Beauftragten

Das HGer ZH hat­te eine Steuer­ber­atungs­ge­sellschaft zu Schaden­er­satz verurteilt. Diese hat­te in der Beratung die Auf­fas­sung vertreten, trotz dem Urteil 2A.532/1998 kön­nten Ver­luste aus den acht Vor­jahren ver­rech­net wer­den. In diesem Urteil hat­te das BGer jedoch eine über­gangsrechtliche Fest­stel­lung getrof­fen, die dazu führte, dass der Reingewinn ab 1995 nur noch mit Ver­lus­ten aus den sieben vor­ange­gan­genen … weit­er­lesen

4A_13/2012: Rechenschaftspflicht geht uU weiter als Herausgabepflicht (hier: bankinterne Dokumente); Abwägung mit Geheimhaltungsinteressen des Beauftragten (amtl. Publ.)

 Das vor­liegende Urteil des BGer bet­rifft die Rechen­schaft­spflicht und ins­beson­dere die Her­aus­gabe intern­er Doku­mente der Cred­it Suisse. Zunächst bejaht das BGer, dass Auf­tragsrecht anwend­bar ist: […] mehrere Verträge geschlossen haben, welche aber unbe­strit­ten­er­massen in einem inneren Zusam­men­hang ste­hen und voneinan­der abhängig sind […] die Frage, ob Her­aus­­gabe- und Rechen­schaft­spflicht­en beste­hen, für die einzel­nen Ver­trags­be­standteile ein­heitlich … weit­er­lesen

4A_385/2012: unbegründeter Rechtsvorschlag ist keine Vertragsanfechtung

Das BGer hält im vor­liegen­den Urteil fest, dass in der Erk­lärung, Rechtsvorschlag zu erheben, keine Anfech­tungserk­lärung i.S.v. OR 21 gese­hen wer­den kann, wenn der Rechtsvorschlag keine Begrün­dung enthält: Zwar wird der Inhalt des Rechtsvorschlags dem Betreiben­den auf der für ihn bes­timmten Aus­fer­ti­gung des Zahlungs­be­fehls mit­geteilt (Art. 76 Abs. 1 SchKG); erfol­gt der Rechtsvorschlag unbe­grün­det, lässt … weit­er­lesen

Bundesrat: Revision des OR zur Modernisierung des Handelsregisters

Der Bund soll ein elek­tro­n­is­ches Han­del­sreg­is­ter auf­bauen, das jedoch weit­er­hin von den Kan­to­nen geführt wird. Damit kön­nen die Han­del­sreg­is­tere­in­träge kün­ftig direkt im Inter­net veröf­fentlicht wer­den. Die Han­del­sreg­is­ter­an­mel­dun­gen und ‑belege sollen kün­ftig nur noch elek­tro­n­isch ein­gere­icht wer­den kön­nen. Allerd­ings wer­den weit­er­hin alle Per­so­n­en, also nicht nur Recht­san­wälte oder Urkundsper­so­n­en, eine Ein­tra­gung im Han­del­sreg­is­ter ver­an­lassen kön­nen. Diese … weit­er­lesen

Bundesrat: ZGB-Revision für vollständig elektronische Beurkundung

Verträge und andere Rechts­geschäfte sollen kün­ftig voll­ständig elek­tro­n­isch beurkun­det wer­den kön­nen. Der Bun­desrat hat am Fre­itag eine entsprechende Änderung des Zivilge­set­zbuch­es (ZGB) in die Vernehm­las­sung geschickt. Nach gel­ten­dem Recht muss das Orig­i­nal ein­er öffentlichen Urkunde als Papier­doku­ment erstellt wer­den. Kün­ftig soll es auch in elek­tro­n­is­ch­er Form erstellt wer­den kön­nen. Die Revi­sion des Beurkun­dungsrechts legt zudem … weit­er­lesen

4A_160/2012: Herabsetzung einer Konventionalstrafe von CHF 690’000 auf CHF 170’000 (amtl. Publ.)

In einem Prax­isüber­nah­mev­er­trag hat­ten die Parteien eine Zahlung in zwei Rat­en vere­in­bart, wobei die Zahlung unter der Bedin­gung ste­he, dass sich bei­de Parteien ver­tragskon­form und “getreu” ver­hal­ten. Der Übernehmer der Prax­is hat­te in der Folge gel­tend gemacht, Patien­ten­dat­en seien nicht richtig übergeben wor­den; der Ver­trag sei also ver­let­zt, weshalb die zweite Rate von CHF 340’000 … weit­er­lesen

4A_288/2012: keine Rechenschaftsablage im Massnahmeverfahren; Kognition (amtl. Publ.)

Im vor­liegen­den Fall, der eine Rechen­schaftsablage nach OR 400 I betraf, hat­te das BGer zunächst seine Kog­ni­tion bei der Anfech­tung vor­sor­glich­er Mass­nah­men iSv ZPO 261 ff. zu bes­tim­men. Nach BGG 98 kann das BGer im Beschw­erde­v­er­fahren gegen Entschei­de über vor­sor­gliche Mass­nah­men nur Ver­let­zun­gen ver­fas­sungsmäs­siger Rechte berück­sichti­gen. Es liegt zunächst auf der Hand, dass Mass­nah­meentschei­de nach … weit­er­lesen

4A_278/2012: Herabsetzung einer überhöhten Maklerprovision (verneint für 3% auf einen VP von CHF 3.8 Mio.) (amtl. Publ.)

Nach OR 417 kann eine über­höhte Pro­vi­sion für den Nach­weis ein­er Abschlussgele­gen­heit oder die Ver­mit­tlung eines Arbeitsver­trages oder Grund­stück­kaufes (auf Antrag des Schuld­ners) angemessen her­ab­set­zen. In früheren Urteilen hat das BGer fol­gende Pro­vi­sio­nen geschützt: 3% auf einen Verkauf­spreis von CHF 1.7 Mio. (4C.121/2005 E. 4.2.2) CHF 492’000 = 3% (aber an der Gren­ze; 4C.362/1999 E. 4c) … weit­er­lesen

4A_210/2012: sachliche Zuständigkeit des Handelsgerichts für Konsumentenstreitigkeiten bejaht (amtl. Publ.)

Im Entscheid 4A_210/2012 (zur amtl. Publ. vorge­se­hen) bejahte das Bun­des­gericht die sach­liche Zuständigkeit des Han­dels­gerichts (Zürich) für die Klage ein­er Kundin gegenüber einem exter­nen Ver­mö­gensver­wal­ter.  Strit­tig war die Ausle­gung von Art. 6 Abs. 3 ZPO, wonach die kla­gende Partei zwis­chen dem Han­dels­gericht und dem ordentlichen Gericht wählen kann, falls nur die beklagte Partei im Han­del­sreg­is­ter … weit­er­lesen

4A_203/2012: Anwendbarkeit des alten Rechts nach fehlender Einigung im altrechtlichen Schlichtungsverfahren (amt. Publ.)

Das BGer klärt im vor­liegen­den Urteil fol­gende Stre­it­fra­gen: Ist das Schlich­tungsver­fahren ein selb­st­ständi­ges Ver­fahren, das durch die Schlich­tungs­be­hörde iSv ZPO 404 I abgeschlossen wird, so dass für das anschliessende gerichtliche Ver­fahren nach Inkraft­treten der ZPO diese gilt? Ist das anschliessende Gerichtsver­fahren nach altem Recht durchzuführen, wenn ein unter altem Recht recht­shängiges Schlich­tungsver­fahren zu kein­er Eini­gung führt? Dazu das BGer: Dem­nach ist … weit­er­lesen