4A_532/2011: vorsorgliche Beweisabnahme zur Klärung der Prozessaussichten auch im Immaterialgüterrecht (amtl. Publ.)

Das HGer AG hat­te das Gesuch um vor­sor­gliche Bewe­is­führung iSv ZPO 158 (durch einen Augen­schein) ein­er Patentin­hab­erin abgewiesen. Das BGer tritt auf die Beschw­erde gegen diesen Entscheid, der von einem Hauptver­fahren unab­hängig und damit eigen­ständig und damit ein Endentscheid iSv BGG 90 ist, ein. Strit­tig war, ob ein schutzwürdi­ges Inter­esse iSv ZPO 158 I b vor­lag … weit­er­lesen

4A_635/2011: Beschwerde gegen Entscheide über vorsorgliche Beweismassnahme iSv ZPO 158 (amtl. Publ.)

Das KGer VD ist auf eine Beschw­erde gegen die Gutheis­sung eines Gesuchs um vor­sorl­gliche Beweis­ab­nahme nicht einge­treten: Da Bes­tim­mungen über vor­sor­gliche Mass­nah­men auf die vor­sor­gliche Beweis­ab­nahme iSv ZPO 158 anwend­bar sind, wäre gegen einen entsprechen­den Entscheid an sich stets die Beru­fung (ZPO 308 I b) oder dann die Beschw­erde gegeben (ZPO 319 a). Bei anderen … weit­er­lesen

4A_460/2011: “Herabsetzen” bzw. “negativ bewerten” sind für ein Unterlassungsbegehren zu unbestimmte Handlungen

Unter­las­sungskla­gen müssen auf das Ver­bot eines genau umschriebe­nen Ver­hal­tens gerichtet sein. Die verpflichtete Partei soll erfahren, was sie nicht mehr tun darf, und die Vol­l­streck­­ungs- oder Straf­be­hör­den müssen wis­sen, welche Hand­lun­gen sie zu ver­hin­dern oder mit Strafe zu bele­gen haben. Wie das BGer im vor­liegen­den Urteil fes­thält, kann in einem Unter­las­sungs­begehren deshalb nicht ver­langt wer­den, es … weit­er­lesen

4A_416/2011: streitwertunabhängige Beschwerde gegen ein Urteil des SozVersG ZH; ungenügendes Mahnschreiben iSv VVG 20 I (amtl. Publ.)

Nach ZPO 7 dür­fen die Kan­tone im Bere­ich der Zusatzver­sicherun­gen zur sozialen Kranken­ver­sicherung ein Gericht beze­ich­nen, das als einzige kan­tonale Instanz zuständig ist, und damit den Grund­satz der dou­ble instance durch­brechen. Der Kan­ton Zürich hat davon Gebrauch gemacht und das Sozialver­sicherungs­gericht ZH als einzige kan­tonale Instanz (im genan­nten Bere­ich) vorge­se­hen. Mit der Ein­führung der ZPOweit­er­lesen

4A_360/2011: Schiedsgericht ignoriert Eingabe: Keine Verletzung des Gleichbehandlungsgebots, aber des Anspruchs auf rechtliches Gehör

Das BGer kassiert ein Urteil eines ICC-Schied­s­gerichts wegen Ver­let­zung des rechtlichen Gehörs. Die exk­lu­sive Ver­trieb­spart­ner­in für bes­timmte Gebi­ete erhob gegen die Her­stel­lerin Schied­sklage auf Schaden­er­satz nach deren Beendi­gung der Ver­trags­beziehung. Der Einzelschied­srichter hiess die Klage und die Widerk­lage der Her­stel­lerin teil­weise gut. Die Her­stel­lerin gelangte anschliessend ans BGer und erhob u.a. die Rüge der Ver­let­zung des … weit­er­lesen

4A_623/2011: Anwaltshonorar; Substantiierung der Leistungen und Ansprüche

Wie wichtig es für einen Anwalt ist, seine Leis­tun­gen detail­liert zu aufzulis­ten, dass es dabei aber nach kan­tonalem Recht genügte, diese in ein­er Beilage anzugeben, zeigt sich im Urteil 4A_623/2011 vom 10. Feb­ru­ar 2012. Der Beschw­erde­führer war mit der Schlussrech­nung seines Anwalts nicht ein­ver­standen und gelangte vor das Bun­des­gericht mit der Rüge, die Vorin­stanz habe zu … weit­er­lesen

4A_372/2011: Ausnahme des Novenverbots von ZPO 326 I bei Rechtsbehelfen gegen Vollstreckbarerklärungen (amtl. Publ.)

Das BGer hält im vor­liegen­den Ver­fahren betr. die Voll­streck­bar­erk­lärung eines Mahnbeschei­ds pol­nis­chen Rechts fest, dass das Noven­ver­bot iSv ZPO 326 I im Ver­fahren der Beschw­erde als Rechts­be­helf iSv aLugÜ 40 (vgl LugÜ 43) der Voll­streck­bar­erk­lärung aus­ländis­ch­er Entschei­dun­gen nicht gilt. Der Beschw­erdegeg­n­er erhält erst im kon­tradik­torischen Beschw­erde­v­er­fahren Gele­gen­heit, sich zur Voll­streck­bar­erk­lärung zu äussern. Das Noven­ver­bot im … weit­er­lesen

4A_238/2011: Auslegung einer Rechtsmittelverzichtserklärung / Art. 192 IPRG EMRK-konform

Im Entscheid 4A_238/2011 vom 4. Jan­u­ar 2012 set­zte sich das Bun­des­gericht mit dem Argu­ment des Beschw­erde­führers auseinan­der, wonach die Parteien mit der Ver­wen­dung des Begriffs “appeal” in ihrer Rechtsmit­telverzicht­serk­lärung lediglich ein ordentlich­es Rechtsmit­tel auss­chliessen woll­ten. Die entschei­drel­e­vante Ver­tragsklausel lautete wie fol­gt (E. 2.2.1): Nei­ther Z.________ nor the Grantors shall be enti­tled to com­mence or main­tain … weit­er­lesen

2C_570/2011: Milchkasten ist als “Ablagefach” Teil des Briefkastens — Zustellung am Tag, da A‑Post-Plus im Ablagefach deponiert

Das BGer hält im Entscheid fest, dass bei “A‑Post-Plus”-Sendungen der Tag der Zustel­lung fris­taus­lösend ist und nicht der Tag der effek­tiv­en Ken­nt­nis­nahme. Aus der Begrün­dung des Entschei­ds: Der Briefkas­ten beste­ht aus Brief- und Ablage­fach (UVEK Vo zur Postverord­nung 10). “Als Milchkas­ten wird zum Teil heute noch das Ablage­fach im Briefkas­ten beze­ich­net. Dort wurde früher die … weit­er­lesen

4A_704/2011: Zustellungsfiktion nach Abholfrist von sieben Tagen, auch wenn sich der Postbote verrechnet hat; anwaltliche Überprüfungspflicht

Im vor­liegen­den Fall war dem Beschw­erde­führer ein Urteil des Kreis­gerichts St. Gallen am 18. Mai 2011 avisiert wor­den. Als Abhol­frist war der 26. Mai 2011 angegeben wor­den, also eine Abhol­frist von acht Tagen. Offen­bar hat­te sich der Post­bote ver­rech­net. Falls den­noch die jet­zt geset­zliche Frist von sieben Tagen (ZPO 138 III a; vgl. auch BGGweit­er­lesen